Januar 2016 - zentrales Hochland von Mexico

Reisebericht Januar 2016


Reiseroute: 

Atotonilco el Alto (Santa Elena) - Guanajuato - San Miguel de Allende - Macheros - Valle de Bravo - Mexiko Stadt - Tolantongo - Teotihuacán - Paso de Cortés - Cholula - Puebla - Cantona - Xalapa - Coatepec - Xico - Oaxaca - Mazunte - San Augustín, Huatulco


Gefahrene Km: 2’449 Km


Link zu Google Maps   








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Von allen Kolonialstätten die wir im Januar besucht haben, hat uns Guanajuato am besten gefallen. Warum? Ich kann es nicht mit Gewissheit sagen. Vielleicht weil diese Stadt im Gegensatz zu anderen Orten auf uns sehr authentisch gewirkt hat? San Miguel de Allende ist ja ebenfalls sehr schön. Aber mit den vielen US- Amerikanern die da inzwischen wohnen ist die Stadt halt nicht mehr „richtig“ mexikanisch. Sogar die Einheimischen reden bei San Miguel de Allende vom „Disney- Land“. Das gibt einem dann schon zu denken…



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Guanajuato - Bäume beschatten die Plätze                                                                              Guanajuato - die Silberstadt, mit vielen Tunnels durchzogen


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           Guanajuato : auch hier spielt die Musik eine Rolle   …..


            …. und Abends dann Live :

Guanajuato: man beachte das linke Fenster in der 1. Etage 


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San Miguel de Allende: typisches Strassenbild






Kirche von San Miguel de Allende
(angeblich durch eine Handskizze im Sand durch einen Einheimischen entworfen)



Ein kleines Erlebnis mit den Strassen in Mexico: sooooooo steil, beachte die tief hängenden Stromkabel, eng, rüpelhafter Strassenbelag und und und - hier am Beispiel in Guanajuatu auf der Suche nach dem Campingplatz (naja, es hätte eine weit einfachere Zufahrt gegeben, haben wir nachträglich festgestellt):





Speziell zu erwähnen ist das Mumien-Museum in Guanajuato:

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Als wir von Westen her in die 22 Mio.- Metropole Mexico City einfahren ist uns klar: Hier kommen wir in eine Stadt mit ganz anderem Kaliber. In dieser Megastadt trifft arm auf reich, alt auf neu, Kitsch auf Kunst und was man sich sonst noch Alles für Gegensätze vorstellen kann. Für uns ist es erst mal eine Kunst ohne Blessuren durch den Verkehr zu kommen. Wir haben Mexico- Stadt verkehrstechnisch ja nur gestreift, aber das hat uns schon gereicht. Der Verkehr um die pulsierende Weltstadt ist der Wahnsinn. Also am Besten den Indi ausserhalb auf einem Campingplatz abstellen und für wenigstens zwei Nächte ein Hotelzimmer im Zentrum des Giganten buchen. 











Mexiko-Stadt - das Alte und das Moderne, ein buntes Durcheinander



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Der Zócalo in Mexiko-Stadt - so wird der jeweilige zentrale Platz einer Stadt / eines Dorfes landesweit genannt. Der Name stammt von diesem Platz, heisst „Sockel“ oder „Podest“. Der Sockel war 1843 das Fundament für ein riesiges Denkmal, welches nie gebaut wurde; daher der Spitzname.


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Darstellung Geschichte von Mexico auf riesigen Wandmalereien; des öfteren sehen wir solche Bilder zur Darstellung eines geschichtlichen Ereignisses



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Strassenbild im Centro Histórico mit sehr langen Häuserfasaden -
das Schöne in Mexiko-Stadt


normales Strassenbild in Mexiko-Stadt: vieles wird auf der Strasse verkauft




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Unsere Unterkunft finden wir am Plaza Garibaldi. Bei Gesprächen mit Einheimischen stellt sich heraus, dass man die Plaza Garibaldi nur Betrunken, bzw. zum Absacker gerne erträgt. Denn hier spielen an allen Ecken, in Bar’s und Restaurant’s die Mariachi- Gruppen. Das kann im nüchternen Zustand das musikalische Gehör, bzw. die dazugehörenden Nerven ziemlich strapazieren, denn die Instrumente sind nicht immer gut gestimmt (um es milde auszudrücken). Egal, die Ciudad de México muss man erleben.


Kaum zu glauben, dass Jan und ich uns im Vorfeld überlegt haben, ob wir überhaupt in diese „gefährliche“ Stadt fahren wollen. Wir hätten diese einzigartige Konzentration von Kultur und Geschichte verpasst. Trotz Smogglocke muss man dieses politische, kulturelle und vor allem wirtschaftliche Zentrum Mexikos erlebt haben.






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Das Land Mexiko ist berühmt für seine Geschichte mit ihren vielen Ausgrabungen. Etwa anno 10'000 v. Chr. soll es hier schon Menschen gegeben haben. 1'200 v. Chr. kamen die Olmeken (hatten in ihrer Kultur die Kolossalköpfe), 900 v. Chr. die Zapoteken (gründen Teotihuacán), ab 200 n. Chr. hatten die Mayas ihre Blütezeit (bekannte Stätten sind z. B. Palenque und Tikal), um 900 n. Chr. waren die Tolteken dran (gründen Tula), irgendwann um 1'100 n. Chr. sind die Mixteken am Zug (Monte Albán u. Mitla), kurz darauf die Chichimeken, 1'325 wird Tenochtitlán gegründet (heute Mexiko Stadt), um 1'500 n. Chr. regierten die Azteken... tja und dann kommen plötzlich aus heiterem Himmel die spanischen Eroberer, hauen alles kurz und klein, bringen alle um, bauen auf die alten kulturellen Stätten der Einheimischen schnell ein paar Kirchen drauf und fangen an, alle Menschen zu bekehren. Das war’s dann mit der Geschichte. Wen wundert’s da, dass die Spanier bei den Mexikanern nicht sehr beliebt sind…

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Oben und Links: Teotihuacán mit der gewaltigen Sonnen- und Mondpyramide (gleich in der Nähe von Mexico City). Die Anlage war das bedeutendste Kulturzentrum und die grösste Stadt des alten Amerika.

Oben: Blick von der Mondpyramide auf die Sonnenpyramide mit dem „Plaza de la Luna

Links: die Sonnenpyramide








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Die Anlage von Cantona hat uns sehr beein-druckt mit seiner Grösse, aber auch seiner Stille auf dem Hochplateau, umringt von Vulkanen. 

Oben: Ballspielplatz. Dieses Spiel mit dem Kautschukball war zentraler Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Doch es war weder ein Freizeitspass noch ein sportlicher Wettkampf, sondern vielmehr ein Spiel mit religiös-kosmischen Dimensionen. 




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Monte Albán ist die grösste Stätte der Zapoteken - diese befindet sich bei Oaxaca.






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Der Monat Januar hatte seine Höhen und Tiefen. So ging es für uns mal rauf auf 3'700 Höhenmeter, dann wieder runter auf 300, dann wieder rauf auf 2'500, dann wieder runter auf Null, usw. Das Ganze bringt natürlich auch immer einen Klimawechsel mit sich. So erleben wir schwülheisse 30 Grad und frostige Nächte um den Gefrierpunkt. Wir erleben an ein und demselben Tag sommerliche Temperaturen über 20 Grad und wenige Kilometer weiter, nehmen uns dicke Nebelschwaden bei gerade noch 5 Grad die Sicht. Wir befinden uns im Tropengürtel und fahren durch den Urwald mit Kaffeeanbau und Bananenplantagen.


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Ausserdem kommt man in Mexiko nicht unbemerkt an den oft noch aktiven Vulkanen vorbei. Die höchsten Kegel reichen mit ihren mehr als 5'000 Metern hohen schneebedeckten Gipfeln weit in den Himmel hinein. Ein herrliches Bild.








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Oben: die zwei grossen Vulkane gleich vor den Toren von Mexiko Stadt: der Popocatépetl (rauchender Berg) und der Iztaccîhuatl (die schlafende Frau); beide Vulkane sind über 5’000 m.ü.M.


Mitte: wir sind auf dem Pass Paso de Cortés, genau zwischen den beiden Vulkanen, auf 3’677 m.ü.M. - im Hintergrund der stetig aktive Popocatépetl. Zum Glück war er relativ ruhig als wir oben waren - er rauchte nur ein wenig; andere Reisende haben jeweils einen kleinen Ausbruch erleben dürfen.


Rechts: der höchse Berg von Mexico ist der Vulkan Pico de Orizaba mit 5’610 m.ü.M. 








Aber nicht nur Vulkane lieben es „hoch“. Auch die Millionen von Monarch- Faltern, die in den Hochlagen westlich von Mexiko- City überwintern lieben anscheinend Höhenluft. Um die Tierchen zu sehen müssen wir Kondition beweisen und 900 Höhenmeterdifferenz auf 3'320 m. ü. M. überwinden. Und da hängen sie an den Bäumen, zu Tausenden. Die kleinen orange- braunen Kerle. Sobald die Sonne rauskommt und es warm wird fangen sie an zu flattern und füllen die Luft. Wir tauchen ein in ein Bad von Schmetterlingen. Kaum zu glauben, dass man dieselben Insekten im Sommer in Kanada antrifft. Die Falter verbringen den Sommer im hohen Norden und kommen für den Winter nach Mexiko. Dafür müssen sie mind. 3'000 Kilometer hinter sich bringen, das sie in 4 Generationen auch schaffen (ein einzelner Falter lebt ja leider nicht so lange).


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Wenn wir so mit unserem Indi in den Bergen unterwegs sind, fällt uns in den Bergdörfern das einfache Volk und die minimale Infrastruktur auf. Die Menschen hier müssen mit einfachsten Mitteln zurecht kommen. Der Haupterwerb liegt unserer Meinung nach in der Landwirtschaft. Es wird Vieh gezüchtet (Kühe, Schafe und Ziegen) oder Getreide, Obst und Gemüse angebaut. Gerne halten wir hier an einem der vielen Verkaufsstände an und decken uns mit frischen Lebensmitteln ein. Sozusagen direkt vom Hersteller ohne Umwege zum Verbraucher.


Ein kleiner Potpourri von Bildern aus der Strasse, dem Laden, dem Markt … 

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San Augustín, Huatulco - am Pazifik, traumhaft (Panorama-Foto vom Dach unseres Indi)

Neues Thema: So oft gebadet wie im Januar haben wir schon lange nicht mehr. Wir hatten aber auch ausnahmsweise viele Gelegenheiten. So z. B. die heissen Quellen in Tolantongo. Diese an einer herrlichen Schlucht angelegten Badebecken sind in keinem Reiseführer beschrieben. Dabei ist es viel besser als Feusisberg ;-) Die Einheimischen wissen das und deshalb herrscht hier am Wochenende reger Betrieb mit vielen mexikanischen Familien die sich verwöhnen lassen. Ein ander Mal hatten wir die Möglichkeit mitten im schwülheissen Urwald in einem erfrischenden Quellwasser- Bad zu schwimmen. In Chacalapa im Staate Oaxaca ist das möglich. Es war zwar mit unserem Auto nicht ganz einfach da hin zu kommen -unser Indi ist halt mit 2,85 Metern etwas höher als ein normales Auto und so musste ich vom Dachfenster aus die vielen tiefhängenden Äste und Palmblätter zur Seite schieben, bzw. aufpassen, dass Nichts an unseren Vorrichtungen auf dem Dach hängen bleibt wie z. B. an der Markise, am Dachfenster oder an den Solarpanels- aber es hat sich voll rentiert. Wir waren tatsächlich ganz alleine im Pool. Für so einen exklusiven Stellplatz nehmen wir doch gerne auch mal schwierigeres Gelände in Kauf. Ja und zuletzt badeten wir im wilden Pazifik. Wir haben einige schöne Sandstrände mit türkisblauem Meer entdeckt. Häufig mit stürmischem Wellengang, wo das Plantschen umso mehr Spass macht. mb


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Tolantongo in den Bergen: viele Pools zum Baden und einfach zum los lassen - aber bitte nur früh morgens, danach kommen in Scharen die Mexikaner und die lieben es ja generell etwas laut ...

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Chacalapa - mitten im Urwald eine richtige Badi - das Wasser frisch und kühl, ja so mag man es in den Tropen















Plan für Februar: 

Wir gönnen uns einen vierten Monat in Mexico. Wir wollen die Staaten Chiapas, Campeche, Yucatán und Quintana Roo besuchen. In Cancún wollen wir unseren Indi noch mal von Mercedes durchchecken lassen und werden dort auch den Grenzübertritt nach Belize vorbereiten.





Unsere Rekorde  😉


Neue:                                                                                                                                                                                                   

  • Höchster Punkt mit Indi: 3'677 M.ü.M. am 19.1.16 auf dem Paso de Cortes zw. Mexico City und Puebla respektive zwischen den Vulkanen Popocatépetl und Iztaccihuatl (alter Wert: 2’987 Meter ü. M. am 23. Mai 15 am Boulder Mountain Pass)
  • Höchster Punkt zu Fuss: 3’320 M.ü.M am 11.1.16 in Macheros bei den Monarch-Schmetterlingen (900 Höhenmeter Wanderung)



Bestehende:                                                                                                                                                                                          

  • längster Aufenthalt an einem Ort: 11 Nächte in  Santa Elena, Atotonilco el Alto - Mexico (bei Charly) vom 25.12.15 - 5.1.16
  • weltweit grösster Kratersee der Welt: Mono Lake - CA mit ca. 150 km2
  • Höchster Punkt mit Indi: 3’031 M.ü.M am Togia Pass, Yosemite Nat. Park, California am 5.9.15
    (alter Wert: 2’987 Meter ü. M. am 23. Mai 15 
    am Boulder Mountain Pass)
  • die grösste Weitsicht: 159 km vom Mt. Rainer - WA (4’392 M.ü.M.) zum Mt. Hood - OR (3’402 M.ü.M.) am 10.9.2015
  • Maximale Temperatur im Indi: 37.5° C am 9.6.15 in Helena MT
  • der längste beobachtete Güterzug: 168 Kohlewaggons in Canmore AB der Canadien Pacific Railway am 15.6.15
    (alt: 128 Waggons)
  • nördlichster Punkt unserer Reise: N 68° 25' 3’’ / W 133° 45’ 31’’ (über dem Polarkreis mit N 66° 33’) am 3.7.15
  • westlichster Punkt unserer Reise: N 59° 46’ 27“ / W 151° 52’ 2“ (Anchor Point, Kenai-Peninsula AK) am 28.7.15
  • höchster gesichteter Berg/Bergspitze: Mt. McKinley (Denali), Alaska mit 20’320 Ft / 6’194 Meter
    (alt: 4’206 Meter - Gannet 
    Peak)
  • Maximale Zeitverschiebung nach Hause: 10 Stunden in Alaska
  • das am längsten dauernde Sonnenlicht: 24 Stunden in Inuvik - NT
  • näher an Russland als von zu Hause aus: ca. 1’000 Km Luftlinie in Alaska
  • ein leckeres Eis essen möglichst weit weg von der Zivilisation: am Yukon River in Eagle - Alaska, wirklich am A… der Welt am 16.7.15
  • die höchste Dichte an reisenden Schweizer: mindestens 6 Autos auf dem Dempster Highway gleichzeitig im Juli 2015
    (geschätzt: über 75% der reisenden Europäer! )
  • längster erzwungener Reisestopp: 5 Tage wegen Notlauf-Modus des Motorenmanagments des Indi in Dawson City YT cim Juli 2015


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