August 2015 - Alaska und der Westen Kanada's

Reisebericht August 2015


Reiseroute: 

USA:
Seward, AK
 - Valdez, AK - McCarthy, AK - Nabesna Road - Haines, AK - Juneau, AK - Skagway

Kanada:
Whitehorse, YT - Watson Lake, YT - Cassiar Hwy, BC - Telegraph Creek, BC - Stewart, BC

USA: Hyder, AK

Kanada: Smithers, BC


Gefahrene Km: 4’819 Km

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Der August startet mit dem „Ersten“ und das ist in der Schweiz der Nationalfeiertag. Und das wird von den Schweizern im Allgemeinen sehr ernst genommen und fest gefeiert.











Harding-Icefield-imp


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Tja, und so nehmen auch wir uns für diesen Tag was ganz Besonderes vor und wollen auf der Kenai- Halbinsel eine schöne Wanderung entlang des Exit Glacier rauf zum Harding Icefield machen. Es ist ein herrlicher Tag und die 1'000 Höhenmeter nehmen wir gelassen. Auf unserem Weg nach oben gibt es herrliche Aussichtspunkte auf den Ausläufer des Gletschers und ein beerensuchender Schwarzbär kreuzt unsere Route. Oben angekommen haben wir einen atemberaubenden Blick über das scheinbar endlose Harding Icefield, aus dem nur ein paar Bergspitzen rausschauen. Gigantisch...

Auf dem Rückweg erwischt uns zwar ein kleiner Gewitterschauer, aber diese Wanderung hat sich trotz der dann nassen Klamotten, voll gelohnt.

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Ausklingen lassen wir diesen Feiertag mit einem echten Schweizer Raclette. Dieses kleine mit Teelichtern bestückte Raclette- Gerät haben wir als Abschiedsgeschenk erhalten. Danke Silvio, Du hast unsere 1. August- Feier gerettet. An diesem Tag fallen wir von der Wanderung müde und vom vielen Rotwein etwas betüdelt in die Heia und schlafen tief und fest.








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Natürlich hat Jan auch im August immer wieder versucht feinen Fisch aus dem Wasser zu holen. Mal mehr und mal weniger erfolgreich. Aber in Valdez (im Süden Alaskas) holt er so viele Lachse aus dem Wasser, dass ich mit dem Ausnehmen und Filetieren nicht mehr hinterher komme. Nach sechs Stück streik ich und sage Jan, dass Nichts mehr ins Eisfach passt und er jetzt gefälligst aufhören soll mit Lachse rausholen.

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Hier gibt es in der Nähe eine Lachs- Hatchery und das ist der Grund, warum es hier in der Bucht von Lachsen nur so wimmelt. Bei Flut kommen sogar Robben und Seelöwen um sich die Fische zu holen und sich den Bauch voll zu schlagen.

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Marita - tapfer beim Fisch Töten, Ausnehmen und Filetieren 



Meeres-Bucht von Valdez, AK mit aber-tausenden von Lachsen,
welche versuchen in den Bach zum nächsten See zu gelangen, 
dort wo sie vor 4 Jahren auf die Welt kamen





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Während unserer Reise durch Alaska und den Yukon machen wir öfter mal Abstecher, weg von unserer Hauptroute zu besonderen Landschaften oder Sehenswürdigkeiten. 








Auf dem Weg nach Valdez - AK: Worthington Gletscher mit unserem Übernachtungsplatz














Wrangell Mountains - Alaska












Tundra-Landschaft auf dem Weg nach
 Haines - AK













Haider - AK  mit dem
Salmon Gletscher


Nabesna-Road-imp

Nur zwei Strassen führen in eines der grössten Schutzgebiete, dem Wrangell - St. Elias National Park; hier ein See von den tausenden an der Nabesna-Road - AK


So führt uns unser Weg nicht nur zu Gletschern und Bergen, sondern z. B. auch nach McCarthy, bzw. zur Kennicot Copper Mine. Dies war von 1911 – 1938 eine der ertragreichsten Kupferminen der USA. Das Gestein hatte teilweise einen Kupferanteil von bis zu 70 %. Dementsprechend hat man damals mittels einer Zuglinie die Infrastruktur ausgebaut. Die alten Holzbrücken der heute nicht mehr existenten Zugstrecke sind überall noch zu sehen und sehr beeindruckend.



















Fähre Juneau-imp

Auf dem Weg nach Juneau - AK; Juneau ist die Hauptstadt von Alaska, aber nur per Schiff oder Flugzeug zu erreichen


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Da wir im Januar zur Hochzeit einen Gutschein zum Whale- Watching bekommen haben, führt uns unser Weg nach Juneau im Südosten Alaskas. Da man Juneau nicht auf dem Landweg erreichen kann, nehmen wir die Fähre. 


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Juneau - wunderschön in die Berglandschaft der Inside Passage eingebettet



Einer der vielen Gletscher bei der Anfahrt nach Juneau


Unser Boot ist nicht das einzige Schiff, das in Juneau anlegt. Nein, hier gibt es neben unzähligen Fischer- und Ausflugsbooten aktuell noch mind. 4 riesige Kreuzfahrtschiffe, dessen Passagiere sich durch das kleine Städtchen Juneau schlängeln. So wird das Strassenbild dieses Ortes hauptsächlich von Saloons, Souvenier- und Schmuckläden dominiert. Das Klima hier am Meer ist tropentauglich. Was ich damit sagen will, es ist sehr feucht und regnet viel. Die Wälder sind dicht mit Farnen und Moosen bewachsen und das nass-kalte Klima kann unter die Haut gehen. 

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Auch in Skagway gibt es viele Kreuzfahrtschiffe mit „Boat People“, so werden die Passagiere von den Überland-Reisenden genannt






Unser 3,5 stündiger Ausflug zum Wale beobachten ist „mega“. Wir sehen viele Buckelwale die am Heringfischen sind. Die Heringe werden von den Walen mittels Luftblasen eingekreist und wenn die kleinen Fische alle auf einem Haufen sind, stossen die Wale von unten her durch den Schwarm durch und springen nach oben. Ein irres Schauspiel, das man erst begreift wenn man daneben steht.


Herzlichen Dank an Ivana und unseren Trauzeugen Roger für das gelungene Geschenk.

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Bevor wir Alaska ganz verlassen, wollen wir noch lachsfischende Bären sehen. Dieses Naturschauspiel sehen wir in Hyder. Dieses Hyder, welches in Alaska liegt. kann man mit dem Auto nur über Stewart erreichen, welches wiederum in Kanada liegt. Hier finden wir es schon etwas lächerlich, dass die Amis ausnahmsweise mal gar keinen Zoll haben, die Kanadier jedoch jedes Auto beim Zurückfahren kontrollieren. Das soll mal einer verstehen...

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Ach ja... in Hyder passiert endlich das, auf was ich schon ewig gewartet habe: Wir sehen Polarlichter. Ja, die echte Aurora Borealis die am Himmel tanzt und zwar ganz in grün. Seit Wochen verfolge ich über eine Homepage die Aktivität der aktuellen Sonnenwinde und jetzt endlich... wir sehen die Nordlichter trotz des hellen „beinah- Vollmond- Himmels“. Wunderschön, ich bin begeistert!

www.gi.alaska.edu/auroraforecast





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Lachse gehören zu der Familie der Salmoniden. Alle Lachse laichen im Süßwasser, gewöhnlich in Bachläufen. Viele Lachse, besonders Pazifiklachse verbringen ihr Erwachsenenleben im Meer und kehren nur zum Ablaichen in den Bachlauf zurück, in dem sie geboren wurden. 

Anders als die übrigen Salmoniden sterben Pazifiklachse nach dem Laichen. Die sind dafür berühmt, genau die Stelle ihrer Geburt wiederzufinden, um dort zu laichen. 

Einmal im Jahr zieht es die erwachsenen Lachse zum Laichen in die Flüsse hinauf. Dann suchen Millionen von Fische ihre ehemalige Geburtsstätte auf, um durch das Laichen für Nachwuchs zu sorgen. Die jährliche Lachswanderung stellt ein unbeschreibliches Naturspektakel dar, das seinesgleichen sucht. Man muß es einfach einmal mit eigenen Augen gesehen haben, um dieses farbenfrohe Ereignis in seinem ganzen Glanz zu erleben.

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Es stinkt - nach verendeten Lachsen an ihrem Lebensende




Nachdem wir über den schönen Cassiar Hwy (mit Abstecher nach Telegraph Creek) British Columbia, also den Süden Kanadas erreichen, führt uns unser Weg nach Smithers zu einer ehemaligen Arbeitskollegin von Jan. Barbara und ihr Mann Kurt nehmen uns herzlich auf und verwöhnen uns mit feinem Essen. 







An einem der tausend Seen im Westen von Britisch Columbia








Blick in den Kluane Nationalpark von unserem Rastplatz aus.  Er grenzt an den amerikanischen Park Wrangell St. Elias; zusammen belegen diese Pärke eine Grösse von über 55’000 km2 (Verlgeich: CH: >41’000 / Bayern >70’000 km2). Und nur ganz wenige Wege führen in die Parks; im Kluane meist nur gerade am Rande des Parks




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Sie führen uns zur Herbstmesse nach Smithers und zum `Ksan Historical Indian Village mit den pittoresken Totempfählen bei Hazelton. Vielen Dank Euch beiden für das wunderschöne Wochenende mit den interessanten Gesprächen und Eure liebe Gastfreundschaft.







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Wenn ich jetzt so zurückdenke... Jan und ich waren nun tatsächlich volle 2 Monate im kanadischen Yukon und im amerikanischen Alaska unterwegs. Also im hohen Norden... Für mich war das ja eigentlich nie ein definiertes Ziel Kanada oder Alaska zu bereisen und überlegte mir immer, warum überhaupt so viele andere Menschen so gerne nach Alaska oder Kanada wollen. Jan dagegen hatte schon immer eine grosse Vorfreude auf den Yukon, was ich aber ehrlichgesagt nicht ganz nachvollziehen konnte. Aber jetzt... jetzt ist alles anders. Auf unserem aktuellen Weg in den Süden bekomme ich richtig Wehmut. Es tut mir sehr leid, dass wir Alaska und die Yukon Territories nun verlassen müssen. Aber die Zeit drängt und der Herbst auch. Seit Mitte August merkt man schon deutlich die kürzeren Tage und die kühleren Nächte. Trotz Lagerfeuer ist es zum Raussitzen zu frisch und mittlerweile kamen wir auch der Schneegrenze schon beängstigend nahe (obwohl August). Und deshalb... Adieu und Auf Wiedersehen Du schöner Norden. mb


Plan für den September:

- Vancouver (Kanada)

- durch die US- Staaten Washington und Oregon

- bis San Francisco in Californien







Unsere Rekorde  😉


Neue:                                                                                                                                                                                                   

- keine neuen Rekorde


Bestehende:                                                                                                                                                                                          

Maximale Temperatur im Indi: 37.5° C am 9.6.15 in Helena MT

Höchster Punkt mit Indi: 2’987 Meter ü. M. am 23. Mai 15 am Boulder Mountain Pass

- der längste beobachtete Güterzug: 168 Kohlewaggons in Canmore AB der Canadien Pacific Railway am 15.6.15
  (alt: 128 Waggons)

nördlichster Punkt unserer Reise: N 68° 25' 3’’ / W 133° 45’ 31’’ (über dem Polarkreis mit N 66° 33’) am 3.7.15

westlichster Punkt unserer Reise: N 59° 46’ 27“ / W 151° 52’ 2“ (Anchor Point, Kenai-Peninsula AK) am 28.7.15

höchster gesichteter Berg/Bergspitze: Mt. McKinley (Denali), Alaska mit 20’320 Ft / 6’194 Meter (alt: 4’206 Meter - Gannet 
  Peak)

Maximale Zeitverschiebung nach Hause: 10 Stunden in Alaska

- das am längsten dauernde Sonnenlicht: 24 Stunden in Inuvik - NT

näher an Russland als von zu Hause aus: ca. 1’000 Km Luftlinie in Alaska

- ein leckeres Eis essen möglichst weit weg von der Zivilisation: am Yukon River in Eagle - Alaska, wirklich am A… der Welt
 
 am 16.7.15

- die höchste Dichte an reisenden Schweizer: mindestens 6 Autos auf dem Dempster Highway gleichzeitig im Juli 2015
  (geschätzt: über 75% der reisenden Europäer! )

- längster erzwungener Reisestopp: 5 Tage wegen Notlauf-Modus des Motorenmanagments des Indi in Dawson City YT 
  im Juli 2015


© Copyright by Jan Hiddink und Marita Bottner  - 2014/2015/2016