Juli 2015 - der hohe Norden Kanada / Alaska

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Reisebericht Juli 2015


Reiseroute: 

Kanada:
Keno, YT - The Silver Trail - Dempster Hwy - Inuvik, NT - Dempster Hwy - Dawson City, YT - Top of the World Hwy

USA:
Eagle, AK - Tailor Hwy - Tok, AK - Tok Cut off Hwy - Richardson Hwy - Denali Hwy - George Parks Hwy - Hatcher Pass - Anchorage - Kenai Peninsula - Soldotna AK - Homer AK - Soldonta AK - Seward AK



Gefahrene Km: 

4'019 Km






Link zu Google Maps




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Am 1. Juli starten wir die letzte Etappe zum eigentlichen Start unserer Reise: der nördlichste Punkt den wir hier auf dem amerikanischen Kontinent mit unserem Indi befahren werden. Der 750 km lange Dempster Hwy wird uns nach Inuvik in den Northern Territories Kanadas führen. Das ist schon ein komisches Gefühl wenn man weiss, dass uns auf dieser „alles aber sicher nicht geteerten“ Strecke nur eine Handvoll Häuser und 2 Fluss- Fähren erwarten, die kurzfristig auch mal ausfallen können. Mit vollen Tanks und genügend Lebensmittel machen wir uns also auf die Reise. 


Der Startpunkt des Dempster Hwy - Schotter, Schlamm, Wellblech, Staub, betonharter Kies, Schlaglöcher -
alles nur nicht geteerte Strasse warten uns auf den nächsten 750 Km - one way - d.h. 1’500 Km retour



Unser Reiseführer (Reise Know How) prophezeite uns, einsam wird es werden.

Wer sieht das Ende der Strasse? Der Dempster Hwy - irgendwo auf den 750 Km, und keine Hinweise auf Zivilisation



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Am ersten Tag unserer Reise erfahren wir bereits, dass heute, an diesem 1. Juli, sich mindestens 6 schweizer Parteien auf dem Dempster Hwy befinden. Also doch nicht so einsam...? Egal, wir fahren mutig dem Norden entgegen und die Fahrt bringt uns durch wunderschöne Landschaften. Berge und Täler, Seen und Moore, saftiges Grün und dunkle Bäume wechseln sich ab. Und wir holpern auf dem mal rumpligen, mal staubigen, mal wellblechmässigen, aber oft auch sehr guten Dempster Hwy dahin. Ja, so stellen wir uns die endlose Wildnis vor.



Der Blick über einer der Hochebenen auf dem Dempster Hwy







Beachte: die Strasse ist gleichzeitig Landepiste … da soll man nicht stoppen oder gar parken …

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Wir sind am nördlichen Polarkreis 66° 33’ …. ab da an wird die Sonne für bestimmte Anzahl Tage nicht mehr untergehen - oder umgekehrt, nicht mehr aufgehen

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Der Dempster gilt als Reifen-Killer, daher ist das Mitführen von einem, wenn nicht zwei Ersatzräder empfohlen … obwohl wir damit gut ausgerüstet wären (zwei Ersatzräder), haben wir keine Reifenpanne eingefangen (liegt wohl am Fahrer :-) 


Abendstimmung … und dann tauchten da unten im Flusslauf einfach so zwei Elche auf


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GPS-Tracker als Beweis

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Auf dem Weg nach Inuvik haben wir 2 x übernachtet. An beiden Stellen haben uns die Moskitos schier aufgefressen. Jan hat einmal eine richtige Moskito- Wolke mit in den Indi gebracht. Das hat dann halt eine Weile gedauert, bis wir die alle erwischt und gekillt haben. Wurscht... wir geniessen das Privileg hier sein zu können und trotzen diesem kleinen Übel. Auch die Tatsache, dass uns auf mancher Strecke schwere LKW’s mit dicker Staubwolke dermassen die Sicht nehmen und uns zum Anhalten zwingen, raubt uns keinerlei Motivation unser Vorhaben durchzuziehen. Wir wollen nach Inuvik! 





Und das erreichen wir auch. Wegen der plötzlich geteerten Strasse ahnen wir, dass sich uns in ein paar Kilometern die Zivilisation nähert. Und so ist es dann auch. Als erstes fährt man am Flugplatz vorbei, dann an etlichen Hotels und dann ist man auch schon auf der Main Street der Kleinstadt Inuvik (ca. 3’000 Einwohner). Was für ein Gefühl... unbeschreiblich. Nachdem man Tagelang durch „Nichts“ fährt, gibt es plötzlich wieder Infrastruktur: Tankstellen, Supermarkt, Cafè’s, Souvenirläden... und Menschen. Was für Menschen? Neben den einheimischen Inuiten treffen wir auf dem Campingplatz gleich 4 Parteien schweizer Herkunft und noch 2 aus Deutschland. Zusammen geniessen wir in geselliger Runde am Lagerfeuer die Nacht, also eigentlich die nie untergehende Sonne. 




So baut man im hohen Norden:

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Alle Leitungen sind überirdisch angebracht und geheizt, damit diese im Frost                         Alle Häuser stehen wegen dem Permafrost auf Stelzen, die Isolationsschicht
nicht platzen oder bedingt durch den Permafrost nicht verschoben und abgeschert                ist erstaunlich dünn, als Baumaterial wird immer Holz verwendet.
werden.                                            



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Das flach über den Horizont scheinende Sonnenlicht gibt eine sehr spezielle Atmosphäre. Was für eine Stimmung, wir sind begeistert. Das „nie dunkel werden“ hat nur einen Nachteil. Man kommt völlig mit der Zeit durcheinander. Man meint es ist 10 Uhr Abends und dabei ist es schon 2 Uhr Nachts. Und es ist auch ganz egal wann man morgens aufsteht, es ist ja sowieso immer hell. Man hat einfach keinen „normalen“ Rhythmus mehr. 




Die Sonne im Norden - und sie geht nie unter ...


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Ziel erreicht, hier bleiben wir 2 Nächte eh wir wieder in Richtung Süden rollen. Wieder führt uns die Strasse durch die herrliche Landschaft, über die beiden Fähren, zurück über den Nordpolarkreis und an vielen Tieren vorbei. Wir sehen Grizzly’s, Elche, Weisskopfseeadler und unzählige „Selbsmörderli“. “Selbstmörderli“ nennen wir die kleinen Tiere, die aussehen wie Erd- oder Eichhörnchen und die immer (meist paarweise) quer über die Strasse rennen. Da wird es manchmal knapp, aber sie schaffen es eigentlich fast immer unverletzt vor dem Indi zurück in die Büsche zu kommen. Auf dem Rückweg haben wir gutes Wetter und deshalb fahren wir sehr gemächlich und gönnen uns weitere 5 Tage auf diesem schönen Dempster Hwy, auf dem es komischerweise plötzlich so gut wie gar keine Moskitos mehr zu geben scheint. Es ist tatsächlich sehr zeit- und ortsabhängig ob man die stechenden Viecher ertragen muss oder nicht. Auf einer unserer schönen Übernachtungsstellen campieren wir zusammen mit Tina und Werner aus Baden Württemberg und mit Antje und Lutz aus Thüringen. 






Da wir an einem fliessenden Gewässer stehen wirft Lutz ein paarmal erfolgreich die Angel ins Wasser. Hier machen wir unsere ersten Angelversuche. Lutz zeigt uns wie es funktionieren soll. Und siehe da... Jan hat seinen ersten Fisch am Haken. Es ist ein Hecht, den wir natürlich sofort ausnehmen und auf das Feuer schmeissen. Mmmmmh... lecker! Für uns steht fest, wir werden uns eine Angel kaufen.


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Angler-Lehrstunde ...

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Lehrstunde zum Ausnehmen ...                                                                                                                         

… aber Fisch grillen können wir bereits




Am 9. Juli erreichen wir Dawson City. Dawson City ist so ein richtig schönes Goldgräberstädtchen, das wohl in seiner Zeit stehen geblieben ist. Man findet Saloons und alte Geschäfte. Der Schriftsteller Jack London hatte hier sein Domizil. Hoch über der Stadt gibt es den Aussichtspunkt „Midnight Dome“, der uns dazu einlädt die Nächte auf ihm zu verbringen. Dort oben hat man eine wunderbare Aussicht über die Gegend. Jan hat das Gefühl, er müsse nach dem staubigen Dempster den Luftfilter vom Indi ausbauen und mal mit dem Kompressor „auspusten“. Aber was sagt die Elektronik dazu sagt … siehe hierzu den Blog-Beitrag „Wir stecken fest“.  

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Midnight Dome mit Sicht auf den Fluss Yukon

Tja dann... warten wir halt auf Wolf. Wolf ist ein Berliner, der ebenfalls mit einem Sprinter auf dem Dempster Hwy unterwegs ist. Er hat ein Kästchen, mit dem man die Fehlermeldung wegkriegt. Es gibt da nur ein Problem. Wolf ist erst heute in Richtung Dempster Hwy losgefahren und ist weder telefonisch noch sonst irgendwie erreichbar. Wollte er nicht nach seiner Fahrt auf dem Dempster nach Dawson City zurückkommen? Wir glauben schon und deshalb beschliessen wir in dem hübschen Städtchen auf unseren „Retter“ Wolf zu warten.

Dampfschiff Keno - man hat tatsächlich zu Beginn des 20st Jahrhunderts
„Kreuzfahrten“ auf dem Yukon betrieben.


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Nun haben wir genügend Zeit das Kleinstadt-leben zu geniessen. Wir gehen mehrmals in das Casino „Diamond Tooth Gerties“ um die Show mit den CanCan- Girls anzuschauen und natürlich auch in den Saloon im „Downtown Hotel“ um den Sourtoe zu trinken.

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Sourtoe? Was ist denn das? Also, hier im Norden Kanadas haben sich die Pioniere, bzw. die Goldgräber früher meist selbst Brot gebacken. Und zwar Sauerteigbrot. Deshalb ist das Wort „Sourdough“ (Sauerteig) hier sehr populär und die Trapper wurden auch Sourdough genannt. Ich nehme mal an, das ist so wie wenn die Amis zu den deutschen „the Krauts“ sagen, weil die Deutschen immer Sauerkraut gegessen haben. Egal, in jedem Fall gibt es dort den Sourtoe- Club und in den kommt man nur rein, wenn man einen Whiskey trinkt in dem sich dieser verfaulte grosse, echten menschlichen Zehen befindet. Der Zehen muss Kontakt mit den Lippen haben, sonst gilt das nicht. Wenn das Glas leer ist wird der tote Zehen noch mal ausgepresst, damit man wirklich das letzte Neigele trinken kann. Pfui Deifi! Aber Jan und ich sind jetzt ehrenwerte Mitglieder dieses Clubs und stolz darauf.

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Wir haben auch genügend Zeit uns über die Gold- Claims zu informieren, bzw. noch aktive und auch nicht mehr aktive Minen abzufahren. Schon spannend wie die ganze Gegend um Dawson City umgegraben wurde und auch noch wird. Man fährt an meterhohen Maulwurfshügeln vorbei. Ja als ob eine Riesen- Wühlmaus hier ihr Unwesen getrieben hat. Das sind tonnenweise Schutt was hier kilometerweit rumliegt.

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Damals: eine „Dredge“ = Schaufelbagger


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Alles wird gesammelt - man nennt es auch Heritage und somit hat es gleich einen antiken Wert 




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und Heute ….



Am 14. Juli kommt tatsächlich Wolf zurück vom Dempster Hwy und wir treffen ihn zufällig gleich am VisitorCenter. Einmal sein OBD 2- Gerät beim Indi eingesteckt, ist die Fehlermeldung auch schon weg und der Motor läuft wieder völlig normal. So einfach... also bestellen wir uns in Deutschland auch so ein Gerät. Das liegt mittlerweile in Kalifornien zur Abholung bereit – Danke Silvio fürs Bringen und Danke Cornelia und Peter fürs Lagern.




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Am 15. Juli fahren wir weiter in Richtung Westen. Über den „Top of the World Hwy“ erreichen wir die Grenze nach Alaska. Alles geht gut. Man lässt uns wieder in die USA. Wenige Kilometer nach der Grenze biegen wir nordwärts nach Eagle ab. Es erwartet uns eine ca. 100 km lange, wunderschöne, kurvenreiche und wirklich einsame Schotterpiste. 

Am Ziel sind wir wieder und zum letzten Mal am grossen Fluss Yukon. Hier bleiben wir und übernachten für eine Nacht an seinem Ufer eh wir den Rückweg antreten. Da man hier so völlig ab vom Schuss ist fragen wir uns schon, warum es hier überhaupt Menschen gibt und was 

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die den ganzen Tag so machen. Aber hätte es hier keine Leute, hätten wir hier in der Einsamkeit auch kein selbstgemachtes Eis schlecken können. Boah... war das fein. Wie vom Italiener! Ausserdem... so viele Caribous wie wir hier auf der Strecke nach Eagle gesehen haben, sind uns während unserer ganzen Reise noch nicht über den Weg gelaufen. Hier eine klare Empfehlung von Jan und mir: Bist Du im Norden Alaskas, fahre nach Eagle!!!



Über den Taylor Hwy kommen wir am Goldgräber- Örtchen „Chicken“ vorbei. Hier ist eine antike Gold- Dredge zu bestaunen und man kann in einem Saloon was Trinken gehen. Natürlich darf ein Souvenier- Laden nicht fehlen und nebenan gibt es noch ein Flugfeld. Aber sonst ist hier Nix los. Also rollen wir weiter in den Süden.









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3 Häuser gibt ist in „Downtown" von Chicken (wenn man dies als  Häuser                                Ein wenig verrückt muss man ja in so einen Örtchen werden
bezeichnen kann)   

                                                  


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Am „Tok Cut off“ (Strasse von Tok nach Glennallen) begrüssen uns die ersten hohen Berge. Die Wrangell- Mountains lachen uns aus dem Süden mit ihren schneebedeckten Gipfeln aus ca. 5'000 Metern Höhe entgegen. Gigantisch wie sie da stehen. Wir sind beeindruckt.







Mount Sanford - 4’949 m.ü.M.


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Unser nächstes Highlight wird der Denali Hwy werden. Die Landschaft ist grandios. Parallel zum Denali Hwy zieht sich im Norden stetig die Alaska Range mit ihren schneebedeckten Bergspitzen und ins Tal auslaufenden Gletschern entlang. Okay, die „Strasse“ ist gerade nicht die Beste, aber das sind wir ja mittlerweile gewöhnt und überhaupt... bei dieser Gewaltslandschaft nehmen wir das gerne in Kauf. Wir nehmen uns 3 Tage Zeit eh wir am Westende des Denali Hwy auf den Parks Hwy stossen, der uns zum Denali National Park bringen soll, aber nur bringen soll. Denn umso weiter wir in Richtung Norden fahren, desto schlechter wird das Wetter.

Mount Deborah - 3'761 m.ü.M.


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So entschliessen wir uns auf halber Strecke umzukehren und statt in den National Park, in den Denali State Park zu fahren, und zwar mit grandioser Aussicht auf den Gipfel des höchsten Berges Nordamerikas. Angeblich zeigt sich der 6'194 Meter hohe Mount McKinley (auch Denali genannt), im Schnitt nur 30 Tage pro Jahr wolkenfrei, bzw. wenn überhaupt. Wir haben anscheinend gerade Glück, denn wir sehen ihn gleich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in voller Pracht und ohne Wolken. Wunderbar!




Mount McKinley - 6’194 m.ü.M.


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Über den Hatcher Pass fahren wir nach Anchorage. Wir sind es gar nicht mehr gewohnt, als wir endlich nach vielen Wochen wieder mal sooo viele Menschen auf einem Haufen sehen und Grossstadt- Feeling bekommen. Tatsächlich leben hier in der Stadt 300'000 Menschen. Wir füllen bei Walmart unsere leeren Lebensmittel- Vorräte auf, waschen in einem Waschsalon etliche Maschinen voll Wäsche und fahren raus aus der Stadt in Richtung Süden, zur Kenai- Peninsula. Und wieder... Hammer, Hammer, Hammer. Alaska hat so wunderschöne Landschaften zu bieten, das glaubt man nicht. Blaue Seen, grüne Wälder, Berge in allen Höhen und Formen. Meeresbuchten mit Blick auf schneebedeckte über 3’000 Meter hohe Vulkane, usw. etc.

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Sicht auf die Aleutian Range


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Das nennt man einen Übernachtungsplatz … mit Sicht auf den Vulkan Redoubt - 3’108 m.ü.M.





Im Städtchen Soldotna gibt es zufällig am Wochenende eine 3stündige Rodeo- Show. Klar, dass wir da dabei sind und zuschauen. Es macht echt Laune den Cowboys und Cowgirls bei den Reiter- Spielen zuzuschauen und mit ihnen mitzufiebern. Jan hat viele Fotos gemacht. Seht selber.

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Ausserdem wollen wir in Soldotna Lachs fischen. Nachdem wir seit Anchorage stolze Angelbesitzer sind und inzwischen auch eine 2 Wochen gültige Angellizenz für 80 $ gekauft haben, wollen wir unser Glück (wie viele andere Menschen auch) am Kenai- River probieren. Dabei lernen wir Betty und Bill kennen, die uns in das Geheimnis des Lachseangelns einführen. Am Ende des vierten Tages hat Jan endlich seinen ersten Lachs an der Leine. Die Freude ist gross, denn es ist ein grosser Coho- Salmon der uns gleich für zwei Mahlzeiten reichen wird. Ziel erreicht. 




Die ersten Versuche beim Fischen ….
leider erfolglos; hier in der Hoffnung,
eine Forelle zu fangen










Das Wasser ist maximal 13° kalt, Jan nur mit Wanderhose und - schuhen ausgerüstet;
was „Mann“ so alles für den Futterfangen macht ….


Und hier ist der erste ganz ohne fremde Hilfe gefangene Fisch an der Angel! Und sogar einen Lachs! Bill hilft den Fisch mittels dem Casher einzufangen, was gar nicht so einfach ist.




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Freude herrscht ...



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Als Beweis: 151° 52’ 2" westlich

Nun fahren wir weiter in den Süden nach Anchor Point. Hier befinden wir uns an dem westlichsten, mit dem Auto erreichbaren Punkt auf dem Festland der USA. Rein theoretisch ist Hawaii nur noch 3 Längengrade westlicher.

Am Abend des 28. Juli, östlich von Anchor Point passiert etwas, was Jan und ich so noch nie erlebt haben. Wir sind beide im Indi und bereiten das Essen für den Grill vor, als das Auto mächtig zu Schaukeln beginnt. Unser erster Gedanke war sofort die Türen zuzumachen, denn das kann ja nur ein Bär sein, der an unserem Indi schaukelt. Ich rauf aufs Bett und aus der Dachluke rausgeschaut: Nichts! Nichts? Das gibt’s doch nicht. Dann ist sicher die Luftfederung des Autos kaputt gegangen oder schlimmer, wir sinken im Boden ein... Nein, auch nicht. Mit dem Gedanken an ein Erdbeben schalten wir das Radio ein. Und tatsächlich, es war ein Erdbeben irgendwo im Südwesten Alaskas, von dem wir noch die Ausläufer gespürt haben: Epizentrum geschätzt 150 Km von uns entfernt mit der Stärke von ca. 6,2 auf der Richterskala und 20 Km unter der Erdoberfläche. Irre, was wir hier alles erleben.





Am nächsten Tag gehen wir zum 1. x wieder seit New Orleans auswärts essen. Wir befinden uns in Homer auf dem sogenannten Homer Spit. Das Städtchen ist für die Heilbutt- Fischerei bekannt und deshalb lassen wir uns hier zum Mittagessen einen frischen Heilbutt mit Dillsosse servieren. Ja, der Fisch ist – obwohl nicht selbst gefangen – sehr, sehr lecker. Oberhalb von Homer aus sieht man über die Kachemak Bay rüber zu den Kenai Mountains, wiederum mit etlichen Gletschern die bis tief ans Meer runter reichen. Eine herrliche Aussicht. Nach dieser Tour in den Südwesten der Kenai Halbinsel fahren wir zurück über Soldotna weiter nach Seward in den Südosten derselben.


Was wir dort erleben wird im August- Reisebericht zu lesen sein. mb




Unsere Rekorde  😉


Neue:                                                                                                                                                                                                   

- Maximale Temperatur im Indi: 37.5° C am 9.6.15 in Helena MT

- der längste beobachtete Güterzug: 168 Kohlewaggons in Canmore AB der Canadien Pacific Railway am 15.6.15
  (alt: 128 Waggons)

- nördlichster Punkt unserer Reise: N 68° 25' 3’’ / W 133° 45’ 31’’ (über dem Polarkreis mit N 66° 33’) am 3.7.15

- westlichster Punkt unserer Reise: N 59° 46’ 27“ / W 151° 52’ 2“ (Anchor Point, Kenai-Peninsula AK) am 28.7.15

- höchster gesichteter Berg/Bergspitze: Mt. McKinley (Denali), Alaska mit 20’320 Ft / 6’194 Meter (alt: 4’206 Meter - Gannet
  Peak)

- Maximale Zeitverschiebung nach Hause: 10 Stunden in Alaska

- das am längsten dauernde Sonnenlicht: 24 Stunden in Inuvik - NT

- näher an Russland als von zu Hause aus: ca. 1’000 Km Luftlinie in Alaska

- ein leckeres Eis essen möglichst weit weg von der Zivilisation: am Yukon River in Eagle - Alaska, wirklich am A… der Welt
 
 am 16.7.15

- die höchste Dichte an reisenden Schweizer: mindestens 6 Autos auf dem Dempster Highway gleichzeitig im Juli 2015
  (geschätzt: über 75% der reisenden Europäer! )

- längster erzwungener Reisestopp: 5 Tage wegen Notlauf-Modus des Motorenmanagments des Indi in Dawson City YT
  im Juli 2015



Bestehende:                                                                                                                                                                                          

Höchster Punkt mit Indi: 2’987 Meter ü. M. am 23. Mai 15 am Boulder Mountain Pass


© Copyright by Jan Hiddink und Marita Bottner  - 2014/2015/2016