Es ist heiss ...

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Öfters wünschten wir uns, dass es doch ein wenig wärmer wäre - insbesondere doch abends und morgens. Manchmal trösteten wir uns mit dem Wissen, dass die heissen Gebiete uns noch genügend beschäftigen werden. Und so war es - ab dem Zeitpunkt, als wir die Berge von Mexiko respektive Chiapas verliessen und wir nach Yucatán fuhren; brutal, erbarmungslos und ohne eine Chance davor zu fliehen, hüllt die Hitze einen ein. Von da an wurde es heisser und schwüler, immer heisser bis dann der Kühlschrank schlapp macht, der Klebstoff von Klebebändern an den Scheiben sich verflüssigt, die Batterie nur noch sanft Leistung von sich gibt und wir selber maximal mit halber Leistung funktionieren. Die Schwüle kommt dazu und macht das Ganze locker mal um 10° heisser, d.h. die gefühlte Temperatur steigt dann mal locker weit über 40° Celsius. Und nachts können wir froh sein, wenn das Thermometer unter 30° sinkt - schlafen wird schwierig. Wir lernen Neues hinzu: bei solchen Temperaturen ist abkühlen nicht nur willkommen, sondern gar notwendig. Ob eine Dusche oder ein kühlendes Bad, Schatten oder ein klimatisierter Raum - alles ist willkommen, wenn es nur die Hitze und das Wasser in der Luft senkt. 


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Wir leiden und sind froh, mit den Bergen von Guatemala über 1’500 M.ü.M. endlich kühle Nächte wieder gefunden zu haben. Denn eines lernen wir auch nochmals hinzu: von der Hitze zu flüchten geht nicht, sich von der Kälte zu schützen ist doch um einiges einfacher.








Und ein neuer Wert für die Wetterbeurteilung wird für uns zentral: der Taupunkt. Dieser Wert stellt die momentane Luftfeuchtigkeit mittels der Temperatur dar, bei der die Luft maximal mit Wasserdampf gesättigt ist. D.h. wenn der Taupunkt identisch mit der Temperatur ist, muss die Luft Wasser „ablassen“, z.B. mittels Kondensation, Nebel oder gar Regen. Da der maximale Wassergehalt in der Luft stark proportional mit der Lufttemperatur steigt, so ist jedes Grad mehr des Taupunktes stark spürbar. Man sagt, ab einem Taupunkt von 16° C empfindet man es schwül. Höhere Werte sind dann spürbar unangenehm und machen die gefühlte Temperatur extrem höher als die effektive.

Die Geheimnisse des Taupunkts: Die Temperatur, wenns nass wird - YouTube

- Details siehe unter Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Taupunkt oder

- Kachelmann zum Thema Taupunkt:  (o.k., sein Ruf ist ramponiert, aber er 
  kann ganz gut erklären): 
https://www.youtube.com/watch?v=WaW2HDQK5lQ







Wir haben nun in Yucatán, Belize und Guatemala (in dieser Reihenfolge wurde es auch immer heisser) eine Lufttemperatur von locker 34° bis 37° C mit einem Taupunkt von bis zu 25° C. Bei diesen Werten hat man das Gefühl, das Wasser könne man aus der Luft wringen.


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