Oktober 2015: USA South-West

Reisebericht Oktober 2015


Reiseroute: 

Santa Rosa, CA - Sacramento, CA - Lake Tahoe, CA - Ghosttown Bodie, CA - Mono Lake, CA - Yosemite National Park, CA - Sequoia National Park, CA - Sherman Pass, CA - Death Valley, CA - Las Vegas, NV - Mojave National Preserve, CA - Joshua Tree National Park, CA - Lake Havasu City, AZ - Oatman, AZ - Kingman, AZ - Grand Canyon South Rim, AZ - Sunset Crater National Monument, AZ - Flagstaff, AZ - Tucson, AZ - Saguaro National Park East and West, AZ

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                                                                       Gefahrene Km: 4'232 Km





Death Valley mit dem tiefsten Punkt in den USA

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Eieieieieieieiiii... wie doch die Zeit vergeht. Gibt’s das? Wir sind schon seit mehr als 7 Monaten auf unserer Hochzeitsreise? Das hiesse ja 20 % unseres Honeymoon wäre schon vorbei... jetzt echt, oder?


Mittlerweile im Süden Arizonas angekommen, sind wir immer noch auf der Suche nach beständiger Sonne und Wärme. Es sagt einem ja niemand, dass es in den Sonnen-, bzw. Hitzestaaten Kalifornien, Nevada oder Arizona auch richtig kalt sein kann. Man braucht ja nur mal kurz die Sierra Nevada zu überqueren und schon ist man froh eine gute Winterjacke dabei zu haben. Jetzt im Süden Arizonas sollte man meinen ist es sowieso immer heiss. Aber nein, wenn Jan und Marita kommen, regnet es in Strömen und die Temperaturen kommen nicht über 20 Grad Celsius. Gut, ich will’s mal nicht übertreiben. Den Regen gabs ja nur für einen Tag hier in Tucson AZ. Na ja, so viel zum Wetter... wir wollen uns ja nicht beklagen. Jan sagt immer „Du musst Dir das Wetter zum Freund machen“.


Also, was ich eigentlich sagen möchte, uns gefällt das Reisen immer noch saugut und es wurde uns bisher auch noch nie langweilig. Ganz im Gegenteil, irgendwie haben wir immer das Gefühl zu wenig Zeit zu haben. Wir haben in den USA ja längst noch nicht alles gesehen, aber wenn wir vor der Regenzeit (ab Mai 2016) durch Zentralamerika durch sein wollen sollten wir nun langsam nach Mexico wechseln. Denn dieses Mexico ist ja wieder so gross und hat so dermassen viel zu bieten...



Aber jetzt erstmal zum Oktober:

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Mono Lake: Tuff-Formationen


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Wir haben ca. 10 Tage Zeit von Santa Rosa CA nach Las Vegas NV zu kommen. Auf dieser Strecke gibt es dermassen viel anzuschauen: Die Altstadt von Sacramento, die Emerald Bay des Lake Tahoe, den Mono Lake mit seinen bizarren Tuffstein- Skulpturen, der Yosemite Nat’l Park mit seinen hoch in den Himmel ragenden Granitfelsen, die riesenhaften Mammutbäume des Sequoia Nat’l Park und die trockene Wüste des Death Valley. Hier sind - als wir dort sind - tatsächlich einige Strassen wegen Überflutung gesperrt (so viel zum Wetter). Nichts desto Trotz lassen wir uns von der extremen Hitze im „Tal des Todes“ nicht abhalten, die Wanderung durch den farbenprächtigen Golden Canyon zu machen. Wasser, Wasser, Wasser, ... das braucht man an so einem Tag viel!














„Half Dome“ im Yosemite-Park - ein riesiger Granitbrocken



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Die Mammutbäume brauchen einen Waldbrand ...

Der Riesenmammutbaum (Sequoia) ist einhäusig, er wird ab einem Alter von 10 (bis 15) Jahren mannbar … Die Zapfen verbleiben lange am Baum und entlassen die Samen bei Austrocknung oder nach starker Hitzeeinwirkung, wie sie bei einem Waldbrand entsteht. Dabei können auch die noch grünen, im Wachstum befindlichen Zapfen ihre Samenfracht abgeben. Nach Waldbränden herrschen besonders gute Keim- und Wachstumsbedingungen: Der für die Keimung wichtige Mineralboden ist freigelegt und die Lichtbedingungen sind sehr günstig, weil das Unterholz verbrannt ist.
(Quelle: Wikipedia)





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Grösster Baum:

Das charakteristische Merkmal des General Sherman Tree mit einer Stammhöhe von 83,8 m und einem Brusthöhen-durchmesser von 825 Zentimetern ist, dass er auch im weiteren Stammverlauf einen überdurchschnittlich großen Durchmesser aufweist, über die Gesamthöhe gemittelt knapp fünf Meter. Bestimmungen des Stammvolumens dieses massiven Baumes ergaben 1975 einen Wert von 1486,6 Kubikmetern, spätere lagen bei 1489 Kubikmeter, und der National Park Service listet ihn derzeit mit 52.508 Kubikfuß (cft), was 1.486,9 m³ entspricht (Stand Dezember 2012). Damit handelt es sich bei dem General Sherman Tree um den voluminösesten lebenden Baum der Erde.

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Wasser:

Auf einer Toilette oder WC ... (falsch: Restroom; Toilette/WC darf man nicht sagen)
gefunden. Die Amis meinen es echt gut mit Ihren Bürgern.








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Die Nacht bevor wir Las Vegas erreichen verbringen wir irgendwo im No-where. Es ist ein herrlich einsamer Übernachtungsplatz mitten im Nichts. Ein wunderbarer Sternenhimmel lacht auf uns herab. Ein Traum, wenn da nicht... also wenn da nicht dieser tote Hund in den Büschen liegen würde. Den scheint hier irgendjemand in der Wildnis entsorgt zu haben. Das Vieh streckt alle Viere von sich und das Blut läuft ihm noch aus dem Schädel. Gruselig...

Nach Sonnenuntergang sehen wir von hier aus bereits, dass der Himmel im Osten brennt. Der Horizont ist hell erleuchtet und ein Laser ragt in die Höhe. Dort muss Las Vegas sein. Obwohl Luftlinie noch 60 km entfernt, können wir jetzt schon erahnen wie verrückt diese Stadt ist. Und tatsächlich schlägt Las Vegas alles was wir bisher auf unseren Reisen gesehen haben. Unglaublich, dieses Lichtermeer auf den Strassen, ganz zu schweigen von den riesigen Spielhallen welche uns nicht nur durch das Licht, sondern auch durch den Lärm betören. 


In Las Vegas nehmen wir Urlaub vom Camperleben und gönnen uns für 2 Nächte ein schönes Hotel mit Pool. Wir gehen Abends aus und geniessen unsere Flitterwochen. Bereits in San Francisco haben wir gelernt, um eine Grossstadt geniessen zu können wäre es manchmal besser ohne Indi unterwegs zu sein. Und bevor man sich auf einem arschteuren Campingplatz niederlässt, ist es gescheiter den Indi auf einem sicheren Parkplatz zu wissen und sich in einem Hotel verwöhnen zu lassen. Das bringt auch ein bisschen Abwechslung in das Ganze ;-)



















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Am 13. Oktober landet Silke (eine ehemalige Arbeitskollegin von Marita) in Las Vegas. Unser erster Besuch auf unserer Reise. Wir freuen uns riesig. Sie hat sich einen eigenen Camper gemietet und wird uns eine Woche lang begleiten. Als sie uns die Mitbringsel schenkt läuft uns schon das Wasser im Munde zusammen: schweizer Chäsfondue inkl. Kirsch, Schoggi, Salzit, Biberli, Bündner Nusstorte, Magenbrot, Appenzeller, usw. Danke Silke, Du weißt was uns schmeckt.


Amboy Crater - nur ca. 10’000 Jahre alt    

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Die zwei Frauen - bei was denn: beim Selfie machen …                                                                         … und beim Posen im Joshua Tree NP





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Mit ihr fahren wir nach Süden zum Mojave Nat’l Preserve, zum Joshua Tree Nat’l Park und nach Lake Havasu City. Natürlich darf, wenn man schon mal da ist, ein Stück der historischen Route 66 nicht fehlen. Die Woche geht viel zu schnell vorbei und wir müssen wieder Abschied nehmen von meiner ehemaligen Arbeitskollegin Silke.




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Der Colorado-Fluss als tiefster Punkt im Grand Canyon ist im linken Bildteil ganz unten (leider eben wegen der Tiefe des Canyons nicht mehr sichtbar)


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Für Jan und mich geht es weiter (wiederum über die alte Route 66) nach Osten zum Grand Canyon South Rim. Jan schafft es tatsächlich mich zu überreden zum Colorado- River runter zu steigen. Eigentlich halte ich alle für verrückt, die das freiwillig machen. Aber dennoch, Jan’s Wunsch sei mir Befehl. Also gehen wir am nächsten Morgen um 5 Uhr zum ersten Shuttle- Bus, der uns zum Startpunkt unserer Wanderung bringt. Für die 1'600 Meter nach unten brauchen wir ca. 3 ½ Std. Rauf geht es wesentlich langsamer. Auch, weil Jan das linke Knie schmerzt. Alles in allem sind wir gute 12 Stunden unterwegs. Und ich bin immer noch der Meinung, dass so eine Wandertour nur von Extremisten gemacht wird (wo ich mich eigentlich nicht dazu zähle). 

Der Sonnenaufgang: um 05:00 nehmen wir den 1. Busshuttle zum Startpunkt des South Kaibab Trails.
Zwar ist es noch stockfinster, aber nach ca. 1 1/2 Stunden kommt die Sonne hervor.


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Unten der Colorado-Fluss - ca. 1’600 Höhenmeter tiefer


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Der Aufstieg über den Bright Angel Trail - ca. 1’500 Höhenmeter; hier aber bereits ca. ¼ der Wegstrecke hinter uns und immer geht es noch hoch zum Himmel




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Immer noch Aufstieg, nach gut der Hälfte der Wegstrecke …
und es geht immernoch hoch, weit, weit, weit ...




Der Sieg - Ziel nach 12 Stunden erreicht

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Und so entstand der Grand Canyon; man wandert durch Gesteinsschichten von mehreren Milliarden Jahren, unglaublich ...






Der Oktober endet für uns in Tucson AZ, wo wir unserem Indi neue Reifen, eine neue Windschutzscheibe (bereits die Zweite) und den grossen Kundenservice gönnen. Da wir auf den Kundendienst- Termin bei Mercedes ein paar Tage warten müssen, geniessen wir zwischenzeitlich die Gegend um Tucson mit den eigenartigen Saguaro- Kakteen und gehen ins Titan Missile Musuem. Bei diesem Museum handelt es sich um ein komplettes Abschusssilo einer mit Atomsprengköpfen bestückten Titan-II-Interkontinentalrakete, das von 1963 – 1984 rund um die Uhr einsatzbereit war. Natürlich alles „top secret“! mb














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Mit ein wenig Phantasie kann man manch Figuren 
der Saguaro-Kakteen anders verstehen
😇


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Flugshows lieben die Amis: hier mal mit Raubvögeln anstelle von Flugzeugen.




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Dies ist die letzte Titan II als Intercontinental Ballistic Missile - ein Werkzeug als Abschreckung aus dem kalten Krieg. Beim Anblick eines solchen todbringenden Ungetüms läuft es uns eher kalt über den Rücken - die Amis sind eher stolz auf die Technik, den damaligen Auftrag und dem Erreichten. Es wurde ja nie eine Atombombe seitens der damaligen Supermächte auf den Gegner abgefeuert … so wird bei der Führung durch die Anlage argumentiert. 


 








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Interessant ist das Museum schon. Die Kommandozentrale - tief im Innern, mit ca. 6 Sicherheitstüren verrammelt, die Türen jeweils dick wie Oberschenkel. Und die recht geringe Computerleistung hat viel Platz weggenommen. Alles ist in doppelter Ausführung - sogar die Crew ist immer so ausgelegt, dass der Eine den Anderen beaufsichtigen kann. Die Befehle zur Zündung der Rakete können nur zwei Personen zusammen auslösen.




Glaubt mir - dies ist der Schlüssel, DER Schlüssel. Der Schlüsselbart selber gibt einem nicht gerade viel Vertrauen
in die Sicherheit der Anlage. Zum Glück sind diese Titan II 
nun alle verschrottet.

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Plan für November:

in Tecate Grenzübertritt nach Mexico und dann die Baja California runter...





Unsere Rekorde  😉


Neue:                                                                                                                                                                                                   

- weltweit grösster Kratersee der Welt: Mono Lake - CA mit ca. 150 km2

Höchster Punkt mit Indi: 3’031 M.ü.M am Togia Pass, Yosemite Nat. Park, California am 5.9.15 (alter Wert: 2’987 Meter ü. M. am 23. Mai 15 am Boulder Mountain Pass)


Bestehende:                                                                                                                                                                                          

- die grösste Weitsicht: 159 km vom Mt. Rainer - WA (4’392 M.ü.M.) zum Mt. Hood - OR (3’402 M.ü.M.) am 10.9.2015

Maximale Temperatur im Indi: 37.5° C am 9.6.15 in Helena MT

Höchster Punkt mit Indi: 2’987 Meter ü. M. am 23. Mai 15 am Boulder Mountain Pass

- der längste beobachtete Güterzug: 168 Kohlewaggons in Canmore AB der Canadien Pacific Railway am 15.6.15
  (alt: 128 Waggons)

nördlichster Punkt unserer Reise: N 68° 25' 3’’ / W 133° 45’ 31’’ (über dem Polarkreis mit N 66° 33’) am 3.7.15

westlichster Punkt unserer Reise: N 59° 46’ 27“ / W 151° 52’ 2“ (Anchor Point, Kenai-Peninsula AK) am 28.7.15

höchster gesichteter Berg/Bergspitze: Mt. McKinley (Denali), Alaska mit 20’320 Ft / 6’194 Meter (alt: 4’206 Meter - Gannet 
  Peak)

Maximale Zeitverschiebung nach Hause: 10 Stunden in Alaska

- das am längsten dauernde Sonnenlicht: 24 Stunden in Inuvik - NT

näher an Russland als von zu Hause aus: ca. 1’000 Km Luftlinie in Alaska

- ein leckeres Eis essen möglichst weit weg von der Zivilisation: am Yukon River in Eagle - Alaska, wirklich am A… der Welt
 
 am 16.7.15

- die höchste Dichte an reisenden Schweizer: mindestens 6 Autos auf dem Dempster Highway gleichzeitig im Juli 2015
  (geschätzt: über 75% der reisenden Europäer! )

- längster erzwungener Reisestopp: 5 Tage wegen Notlauf-Modus des Motorenmanagments des Indi in Dawson City YT 
  im Juli 2015


© Copyright by Jan Hiddink und Marita Bottner  - 2014/2015/2016