November 2017 - Carretera Austral, Chile sowie die
Parques Nacionales „Los Glaciares“ und „Torres del Paine"

Reisebericht November 2017

Egal ob in Argentinien oder in Chile, der Süden Patagoniens ist wettertechnisch eine echte Herausforderung. Wir erfahren rasende Wetterwechsel vom heiteren Sonnenschein bis zur regnerischen Weltuntergangsstimmung, vom lieblichen Frühlingstag bis zur orkanartigen Sturmfront. Unglaublich wie wild und unvorhersehbar einem hier das Wetter mitspielen kann. So erleben wir schroffe Berge und blaue Gletscher in den beeindruckendsten Wetterlagen. Die wilde Natur fasziniert uns und das raue Klima härtet uns ab. In diesem Sinne… viel Spass beim Lesen unseres Reiseberichts vom November 2017.




Gefahrene Distanz: 2'257 Km





Reiseroute:

Chile: Carretera Austral: Parque Pumalín - Puyuhuapi - Parque Nacional Queulat / Gletscher „Ventisquero Colgante“ - Puerto Aysén - Coyhaique - Marmor-Höhlen bei Pto. Río Tranquilo - Lago General Carrera, Chile Chico

ArgentinienPerito Moreno -El Chaltén - Parque Nacional Los Glaciares - El Calafate

Chile: Puerto Natales - Parque Nacional Torres del Paine

Link zu Google Maps







Patagonien mit Blick auf das Bergmassiv rund um den „Fitz Roy"





Carretera Austral, Chile

Ein einziger Pass ist zu überqueren - dann geht es mit vielen Kurven
wieder hinunter entlang der schneebedeckten Anden, kurz bevor wir auf
die Höhe des nördlichen Eismeeres kommen. 

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Der südlichste Teil von Chile war bis in die 1970er Jahre per Landweg nur über Argentinien zu erreichen. Aus strategischen Gründen startete die Militärregierung unter Augusto Pinochet den Ausbau einer Landstrasse auf chilenischer Seite in Richtung Süden. Aktuell hat die Carretera Austral eine Länge von ca. 1’200 Kilometern und reicht von Puerto Montt bis in den Ort Villa O’Higgins. Geplant ist der Ausbau bis in die Stadt Puerto Natales (Luftlinie nochmal 360 Kilometer weiter südlich). Da die Strasse jedoch um ein Gletscherfeld herumgeführt werden müsste und das Terrain sehr bergig ist stellt sich die Frage, ob die Weiterführung des Baus dieser Strecke überhaupt Sinn macht (man erwartet, dass der Strassenbau nochmal 1’000 Kilometer Strecke ergeben würde).

Blick auf den Lago General Carrera

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Die Carretera Austral gilt als eine der absoluten Traumstrassen dieser Erde. Noch vor 30 Jahren waren die wenigen Siedlungen entlang der Route umschlossen von dichtem Urwald. Die Piste führt an Bergen und Gletschern vorbei und immer wieder begleiten uns breite Flüsse welche von reinem Gletscherwasser gespeist werden. Herrlich diese wilde Natur erleben zu dürfen. Wir sind begeistert.

Jan und ich fahren im November etwa 720 Kilometer entlang der Carretera Austral durch diese herrlichen Landschaften. Manche Streckenabschnitte muss man per Fähre überwinden, manche sind anstrengende Holperpisten, aber viele Passagen sind bereits sehr gut ausgebaut und geteert. Anstelle spannender Flussdurchquerungen gibt es heute Brücken und bis 2019 möchte die Regierung die komplette Route asphaltiert haben. So muss die Carretera Austral heute doch schon einiges ihres ursprünglichen Abenteuer-Charakters einbüssen. Ausserdem ist man, obwohl noch Nebensaison, hier gar nicht mehr einsam. Man trifft viele Urlauber welche mit Leihauto unterwegs sind. So machen wir viele neue Bekanntschaften, aber treffen auch Altbekannte, welche uns aus dem Süden schon wieder entgegen kommen.



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Im Vergleich: nach der Carretera Austral empfängt uns in Argentinien wieder die Pampa… endlos lange und gerade Strassen… 

















Parque Pumalín, Chile

Parque Pumalín mit Blick auf den Vulkan Michinmahuida


Der November startet für uns im Parque Pumalín. Dieser ist mit seinen 2’900 qkm einer der grössten privaten Naturschutzparks der Erde. Der Besitzer war der nordamerikanische Millionär Douglas Tompkins (Gründer der Outdoor-Bekleidungsfirma „The North Face“ und Erfolgsbringer der Marke „ESPRIT“), der 2015 in Patagonien beim Kajakfahren leider ums Leben kam. Im Parque Pumalín findet man unberührte Wälder, Flüsse, Gletscher und Wasserfälle. Ausserdem steht der 2’404 Meter hohe Vulkan Michinmahuida mitten im Park. Mit Niederschlägen von beinah 5’000 mm pro Jahr wächst hier üppiges Grün und man findet sich selbst im dichtesten Regenwald wieder.

„Akkurat“ ist wohl nur die Andeutung der Perfektion im Park

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Bereits auf der Zufahrtstrasse zum südlichen Park kann man erkennen, dass hier ein US-Amerikaner der Chef ist. Der Weg ist in einwandfreiem Zustand und die Grasflächen sind akkurat gemäht. Als wir den Campingplatz erreichen haben wir inmitten des Regenwaldes das Gefühl, auf einem gut gepflegten Golfplatz zu stehen. Die Rasenkanten scheinen mit dem Lineal gezogen und geschnitten zu sein und alles ist äusserst gepflegt und sauber. Da noch Vorsaison, sind wir tatsächlich beinah die einzigsten Gäste. Und was für uns auch noch ein Grund ist hier länger zu verweilen, Eintritt bezahlt man erst mit Start der Hochsaison ab dem 15. Dezember. 



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So nehmen wir die Wanderung zum Gletscher Michinmahuida unter die Beine. Der Park-Ranger sagt uns zwar der Weg sei noch gesperrt, aber wir wollen mal sehen wie weit wir kommen. Und tatsächlich schaffen wir doch die halbe Strecke zum Gletscher, aber dann ist Schluss. Jetzt müssten wir uns mit einer Machete den Weg durch den Dschungel frei schlagen oder den für uns zu tiefen Fluss überqueren. Wir nutzen diese Unterbrechung für eine kleine Pause, essen unsere mitgebrachte Brotzeit und drehen wieder um. Dann waren es halt keine 20 Kilometer die wir heute gelaufen sind, sondern nur 10. Das ist auch okay und wir sind glücklich und zufrieden.



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Viele Pflanzen finden wir im Regenwald und viele
davon stehen bereits in Blüte.


Marita ist auf der Jagd nach „Rhabarber“,
welchen wir so gerne zu Kompott, Kuchen oder Marmelade (ist noch nicht optimal gelungen) verarbeiten.








Weiter südlich die nächste Wanderung zum hängenden Gletscher,
dem „Ventisquero Colgante“ im Parque Nacional Queulat 

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Auch diese Wanderung führt durch teilweise kaum durch-dringbaren Regenwald. Moos überzieht den ganzen Wald, Bambus wächst gleich nebenan und alles modert vor Feuchtigkeit.


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In der Schweiz gibt es den Rhône-Gletscher - auch dieser war mal „colgante“, eben hängend über einer Felskante. Heute ist er verkümmert und hat sich derart stark zurückgezogen, dass er von unten nicht mehr einsehbar ist. Wahrscheinlich droht dem Ventisquero Colgante dasselbe Schicksal; geniessen wir den Anblick. Übrigens: man beachte den Regenwald so nah am Eis.







Capillas de Mármol


Eines der Wahrzeichen: Auf filigranen Füssen steht der Marmor-Monolit, umspült von türkisblauem Wasser


Ein Weiteres Wahrzeichen:
der Kopf eines Löwen aus dem Marmor geformt 

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An der Carretera Austral, genauer entlang des Ufers vom General Carrera- See, gibt es eine wundervolle Sehenswürdigkeit, die wir uns nicht entgehen lassen möchten. Man kann hier einzigartige Marmorhöhlen besichtigen, sie sind allerdings nur per Boot zu erreichen. So geht es für uns an einem mehr oder weniger schönen Tag raus aufs Wasser um dieses Highlight zu besuchen. Und tatsächlich, diese Cuevas de mármol sind ganz aussergewöhnlich. Sowas haben wir auf unserer bisherigen Reise noch nicht gesehen. Der Mann, der uns die verschiedenen Gebilde zeigt erklärt, der Wasserstand sei im Winter noch 1 Meter niedriger als jetzt und somit sehe man dann von den Marmorskulpturen mehr. Im Sommer allerdings, wenn die Gletscher in den Bergen schmelzen, sei der Wasserstand einen Meter höher als aktuell. Das heisst in den heissen Monaten sieht man von den Höhlen nicht mehr so viel, geschweige denn man könne dann noch mit dem kleinen Motorboot in sie hinein fahren.

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Kleine Erlebnisse im Süden Patagoniens


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Die Suche nach dem richtigen Schlafplatz ist täglich eine Challenge. Schliesslich hat der Reisende den Anspruch auf einen einsamen Platz in der wilden Natur. Weit weg von der Strasse und doch mit dem Fahrzeug gut zu erreichen. Der Platz soll windgeschützt und sonnig sein. Am liebsten noch mit einem klaren Gewässer in der Nähe. Vielleicht ein rauschendes Bächlein? Ausserdem ist es wichtig, dass der Platz eben ist. Man möchte ja nicht aus Versehen aus dem Bett rollen. Oder wie soll man in einem schrägen Auto einwandfreie Spiegeleier zum Frühstück braten? 




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Entlang unserer Routen finden wir solche Plätzchen. Und zur Belohnung gibt es dann noch was obendrauf: Tiere. Um uns herum hoppeln Hasen, schleichen Füchse und streichen Gürteltiere. Über uns kreisen Andenkondore und sogar die geschützten Huemules (ein Huemul ist eine bedrohte Kleinhirschart) trauen sich ganz nah an unseren Indi heran. So sitzen wir inmitten von blühendem Löwenzahn am Lagerfeuer und beobachten ganz nebenbei die vielfältige Tierwelt Patagoniens.

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Ein Schwarm Sittiche (oder Papageien) im Baum. So schön die Vögel sind, so laut kreischen sie am frühen Morgen.

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Viele wunderschöne Vögel, ob klein oder gross, ob Raubvögel oder Insektenjäger.



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Die Gürteltiere haben eine unheimlich treffsichere Nase. Kaum wird gekocht, schleichen diese um den Indi. Wirft man einen Apfelbütschgi/-butze ins Gras, vergeht weniger als eine Minute und die Tiere haben ihn bereits zielsicher erschnüffelt.



Riesige Spechte hauen ihre Löcher in die Bäume. Die Männchen haben einen purpur roten Kopf.


Auch Delphine kommen uns besuchen. Unser Blick vom Lagerplatz abends (links) und morgens mit etlichen Delfinschulen.

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Und noch was zur Natur: wir erleben wieder Jahreszeiten, aktuell den Frühling. Überall blüht es, die Wiesen sind saftig und frisch. So macht es riesen Spass, die Samen des Löwenzahns in die Luft zu pusten. Wann habt Ihr dies das letzte Mal auprobiert? 










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Apropos Tierwelt… man muss also nicht glauben, dass wir nur lebendige Tiere sehen. Auf den Strassen liegen oft genug tote Hasen und von Reifen zerquetschte Gürteltiere rum. Ausserdem hängen in den Drahtzäunen entlang des Asphalts Dutzende tote Guanakos, die elendig verreckt sein müssen. Keine Ahnung wie die sich da drin verhäddern konnten. Hast Du eine Idee?






Einmal suchen wir uns als Nachtlager einen Platz in einem breiten Flussbett aus. Wir stellen uns auf eine Kiesbank im Río Simpson und finden diesen Stellplatz richtig klasse. Als wir am nächsten Morgen aus dem Fenster schauen trifft uns allerdings beinah der Schlag. Sind wir abends noch im Trockenen gestanden, steht der Indi jetzt in 10 cm tiefem Flusswasser. Da ist über Nacht wohl der Wasserspiegel ein wenig angestiegen und wir haben es nicht bemerkt. Das sollte uns in Zukunft nicht mehr passieren!!!


Umso weiter südlich wir kommen, desto schlimmer wird es mit dem stürmischen patagonischen Wind. Im November werden wir zum ersten Mal so richtig durchgeschüttelt. Die Böen haben Orkanstärke und man hat nicht das Gefühl man sitzt im Auto, sondern in einem Kleinflugzeug das schlimme Turbulenzen durchfliegt. Die Wetter-App kündigt Windstärken an, die wir so noch nicht erlebt haben. Von den Böen ganz zu schweigen, über 120 km/h blasen da über uns hinweg, bringen den Indi zum schaukeln und das ESP (elektronisches Stabilisierungsprogramm) zum Warnleuchten. Zwischendurch glauben wir es fängt an zu regnen, dabei ist es nur aufgewirbelter Sand der uns an den Karren fliegt. Aber was machen die vielen Reisenden, die mit einem Campingfahrzeug mit Dachzelt unterwegs sind? Die können das gar nicht mehr aufstellen. Der Wind würde ihnen das Ding sofort vom Fahrzeug reissen. Und denken wir mal an die vielen Motorrad- und Fahrradfahrer mit ihrem schweren Gepäck? Nicht nur einmal sehen wir erschöpfte Gesichter am Strassenrand welche demotiviert ihren Drahtesel vom Davonfliegen retten müssen.



Böses droht auf uns zuzukommen. Wind mit über 90 km/h kommt auf. Da verdrückt man sich lieber in eine Stadt oder hinter einen Hügel und stellt sich wenn möglich nicht ungeschützt an einen Strand. 

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Ein weiteres Beispiel: Marita stemmt sich mit aller Gewalt gegen den Wind - im Hintergrund die Torres del Paine.


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Am Lago Grey kann ich mich beinah in eine 45 Grad Schräglage legen. Das Gehen wird mühsam und kraftraubend. Aber Achtung: die Winde sind unstetig, mal sanfter, mal brausender - aber immer mit plötzlichen Böen durchsetzt. 



Da merken wir wieder was für einen Luxus wir haben. Wir können im Auto kochen und müssen nicht mal zum Pinkeln das schützende Fahrzeug verlassen. Unser Indi ist gross und bequem und wenn wir für eine Wanderung mal auf besseres Wetter warten müssen, ist das Null Problemo.








Parque Nacional Los Glaciares, Argentinien

Der Berg „Fitz Roy"


Der Nationalpark Los Glaciares steht seit 1981 auf der Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten und gilt international als Weltwunder der Natur. Warum? Weil dieses südpatagonische Eisfeld die grösste Inlandeisfläche ausserhalb der Arktis, Antarktis und Grönland darstellt. Diese einmalige Gletscherlandschaft ist also ein ganz grosses Ding und bevor die Hauptsaison startet und der Touristenrummel auf den Höhepunkt kommt, wollen wir uns dieses Meisterwerk der Natur gerne verinnerlichen.

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Bereits Zig Kilometer vor Ankunft im Städtchen El Chaltén bietet sich uns ein herrliches Panorama der faszinierenden Bergwelt. Das Fitz Roy- Bergmassiv streckt seinen gigantischen 3’406 Meter hohen Granitblock gen Himmel. Links daneben der kaminähnliche Cerro Torre, der als einer der schwerst zu besteigenden Berge überhaupt gilt. Man stelle sich vor, bereits im Jahr 1952 gab es erste Versuche den Cerro Torre zu besteigen. Aber erst 1974 gab es eine anerkannte Erstbesteigung des Berges. Oder sollte ich eher sagen Bezwingung? Egal, in jedem Fall freuen wir uns wie zwei kleine Kinder als wir diesem Vorhof zum Paradies entgegensteuern.


Kaum angekommen heisst es raus aus den Latschen und rein in die Wanderschuhe. Den Rucksack aufgeschnallt, den Fotoapparat umgehängt, Proviant eingepackt und ab gehts in die Berge. Wir kundschaften herrliche Wasserfälle und Aussichtspunkte mit grossartiger Aussicht aus. Eine unserer Tageswanderungen, nämlich die zur „Laguna de los Tres“ ist leider etwas stürmisch und am Ziel stecken wir in vom Wind zerfetzten Wolken. Die Laguna ist noch zugefroren und den Blick auf den gigantischen Fitz Roy können wir leider nur erahnen. Aber dennoch, es hat sich absolut gelohnt bereits um 06:30 Uhr los zu marschieren, denn die Stimmung in dieser wilden Natur ist absolut einzigartig.


Der Berg Cerro Torre, einer der am schwersten
zu besteigenden Berg der Welt

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Für die Wanderung zum Lago Torre entschliessen wir uns das Zelt und die Schlafsäcke mitzunehmen. Wir werden inmitten der grossartigen Natur übernachten und gleich am Morgen zum Mirador Maestri hoch wandern, welcher einen wunderbaren Blick auf den beeindruckenden Cerro Torre und den kalbenden Gletscher bietet. Mit dem vielen Gepäck sind die 10 Kilometer rauf etwas beschwerlich aber für uns gut machbar. Nachdem wir unser Zelt „HannaH“ aufgestellt und das Bett vorbereitet haben gönnen wir uns erst mal einen Schluck Pisco aus unserem Flachmann und fühlen uns sehr zufrieden. Wir geniessen den Sonnenuntergang am Lago Torre mit seinen blauen Eisschollen und als es uns zu kalt wird, verkrümeln wir uns für die Nacht in unserem kleinen Zuhause.

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Eisskulpturen empfangen uns am See. Ein Blick in eine kaum beschreibbare Bergwelt, im Hintergrund die Gletscher und dazu ein Licht, welches einem nur nahe an den Erdpolen geboten wird.  






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Ausrüstung hoch schleppen…                                        … unsere HannaH aufstellen und sturmfest verankern… 

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… den verdienten Schlaf auf dem harten Boden einfordern…         … und schliesslich Frühstücks-Fernsehen.

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Das Wasser ist so klar und rein, dass es pur und ohne Filtration genossen werden kann. 



Es ist wie ein Traum, in dieser Art und Weise in einer solchen Natur leben zu dürfen. 

Es ist sogar ein weltlicher Traum, real und wahrhaftig.






Eines Tages lernen wir beim Wandern ein nettes Pärchen aus Rostock kennen, die uns mit ihrem Leihwagen sogar bis zum Lago del Desierto mitnehmen. Es war für uns mal sehr bequem in einem Toyota Hilux als Mitfahrer über Rumpelpisten zu fahren und die Gespräche mit den beiden waren echt interessant und amüsant. Es stellt sich raus, dass die beiden ebenfalls eine Langzeitreise machen wollen und bereits in der Planung stecken. Wir hatten gemeinsam ein paar kurzweilige Stunden und es wäre schön wenn wir uns irgendwann mal wieder treffen würden. Vielen Dank Euch nochmal fürs Mitnehmen.




Gletscher Perito Moreno in seiner ganzen Pracht und Grösse: bis zu 70 Meter hoch ist die Wand


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Das Highlight im Nationalpark Los Glaciares schlechthin ist der monströse Gletscher Perito Moreno. Beim Anblick dieser Sensation verschlägt es uns die Sprache. Dieser Gletscher erstreckt sich 30 Kilometer lang in Richtung Osten bis zum Lago Argentino. Hier steht er mit seiner massigen Front von knapp 5 Kilometer Länge und einer Höhe von bis zu 77 Metern vor uns. Das knarzende und krachende Geräusch wenn seine Eisblöcke in das eiskalte Wasser kalben, erzeugt bei uns Gänsehaut. In Wikipedia haben wir die Info gefunden, dass eine Kalbungsgeschwindigkeit mit einem Wert von 795 Meter pro Jahr ermittelt wurde. Umgerechnet wären das mehr als 2 Meter pro Tag. Wobei der Gletscher natürlich im warmen Sommer aktiver ist, als im eiskalten Winter. Aber das ist schon eine ganze Menge und das können wir tatsächlich auch mit eigenen Augen beobachten. Ach übrigens, ganz gegensätzlich zu seinen weltweiten Kollegen scheint der Perito Moreno-Gletscher nicht zu verschwinden. Die Massenbilanz der letzten Jahrzehnte zeigt keinen eindeutigen Trend zum Rückzug des Eis. Der Gletscher ist also stabil.









Gewaltig breit stösst der Gletscher vom südlichen Eismeer hinunter in den Lago Argentino










Als ob das Eismeer die Zunge heraus streckt, so präsentiert sich die Gletscherzunge im wahrsten Sinne des Wortes










Eis und nochmals Eis - und warum ist es blau? Es ist nur dort blau wo es rein ist, ohne Luft, ohne Dreck.








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Eisabbrüche donnern immer wieder in das Wasser. Aber dies geschieht meist so schnell, dass man kaum ein Bild schiessen kann:
… wartet man mit gezückter Kamera auf so ein Ereignis, wartet man garantiert am falschen Ort 
… ruht man sich vom ewigen Halten der Kamera aus, stürzen grad in diesem Moment Eisblöcke herunter 
… und könnte man den Eissturz endlich einfangen, gibt die Batterie der Kamera den Geist auf





Zusammen gerechnet verbringen wir 9 Tage im Nationalpark Los Glaciares. Wir wandern dabei an die 60 Kilometer und steigen insgesamt ca. 1’500 Höhenmeter bergauf (natürlich auch wieder bergab). Dies ist in etwa die Bilanz, die sich aus unseren Aktivitäten in diesem einzigartigen Park errechnen lässt. 







Diverse Reparaturen und Erweiterungen mit helfenden Händen


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Im November blinkt zum ersten Mal die Warnleuchte des Bremssystems auf. Anscheinend sind die Bremsbacken abgefahren und müssen ausgewechselt werden. Rein theoretisch kann Jan das. Er hat es sich in Kolumbien von einem Mechaniker zeigen lassen. Aber er möchte lieber auf Nummer sicher gehen und wartet bis wir jemanden treffen, der sich auskennt und ihm bei der Arbeit mit den Bremsen über die Schulter schaut. 

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Busch-Reparaturen finden wirklich im Busch statt - da sollte alles klappen, sonst wird es schwierig.


Nun bin ich in der Lage, zukünftig diese Reparaturen auch selbständig und selbstsicher durchzuführen.



Ein glücklicher Zufall will es, dass wir den Schweizer Tobias kennen lernen, der alleine mit seinem LandRover durch Südamerika fährt. Er ist eigentlich gelernter Schreiner, aber sein Hobby sind Geländewagen. Zuhause im Solothurnischen hat er sogar eine eigene Werkstatt, in der er Umbauten und Reparaturen an Offroad-Fahrzeugen vornimmt. Mit dem Wissen einen Fachmann in der Nähe zu haben macht sich Jan also an die Arbeit und baut vorne die Bremsbacken aus. Er erkennt dass sie ungleichmässig abgenutzt sind und tauscht jeweils die linke mit der rechten Backe ab. Das sollte für weitere 5’000 Kilometer reichen, eh wir endgültig ganz neue Bremsbacken einsetzen müssen. Als Jan alles wieder zusammen geschraubt hat ist Tobias sehr zufrieden mit Jans Arbeit und ich bin megastolz auf meinen Ehemann, der in seinem vorigen Leben ein reiner „Bürogummi“ war. Jan Du bist gut!


Gemeinsam schmirgeln wir den Rost vom Zylinder - Tobias spielt
die Bandschleifmaschine, ich bin der Schraubstock.
Und alles mit steifen Fingern - es ist kalt.

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Wir haben ein zweites technisches Problem. Unsere Pumpe, welche den Diesel vom Ersatztank in den Haupttank pumpt tut nicht mehr so richtig, wenn überhaupt… Mit Unterstützung von Fachmann Tobias klemmt Jan sie ab und schraubt sie vom Fahrzeugboden weg. In Guatemala hatten wir das auch schon mal gemacht und mit ein paar Hammer-Hieben wieder zum Laufen gebracht. Mit dieser Lösung ist Tobias aber diesmal nicht zufrieden. Er befindet die Pumpe als immer noch nicht in Ordnung und möchte sie noch weiter in ihre Einzelteile zerlegen. Gesagt, getan. Kaum liegt die Pumpe geöffnet auf dem Tisch ist der Fall klar: Rost. Da das Teil nicht 100% dicht ist tritt Feuchtigkeit ein und lässt die Pumpe oxidieren. Die beiden Männer säubern und entrosten die Pumpe sowohl innen als auch aussen so gut es geht, schrauben sie wieder zusammen und klemmen sie wieder unter den Indi. Hurra, sie läuft wieder. Männer, Ihr seid prima!


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Da wir in unserem Kofferraum keinen so rechten Platz für Brennholz oder Kohle haben, geistert schon länger die Idee von einem Heckträger durch unsere Köpfe. Aber irgendwie haben wir nie so recht gewusst, wie wir diese Idee in die Realität umsetzen könnten. Glücklicherweise kennen wir nun aber Tobias und mit dem Schreiner kommt es jetzt definitiv zu einer Lösung. Im Städtchen Puerto Natales ziehen die beiden Männer erst mal los um Holzlatten und Schrauben zu kaufen. Dann suchen wir uns einen geeigneten Platz am Ortsrand und starten das Projekt Heckträger. Jan holt seine Bohrmaschine aus dem Kofferraum, Tobias packt seine Motorsäge aus und schon startet das Unterfangen. Es dauert gar nicht lange und schon haben die beiden einen perfekten Heckträger für unseren Indi gezimmert. 








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Der ist sogar abnehmbar, toll! Der wird sicher nicht nur als Holzträger genutzt werden. So gemütlich wie der aussieht, wird er uns bestimmt auch öfter als Sitzgelegenheit dienen.





Man beachte: Sämtliche dieser Arbeiten wurden im stürmischen Patagonien verrichtet. Die Menschen, die das Wetter hier kennen wissen, dass jede Arbeit draussen bei diesen elendshohen Windstärken eine wahre Herausforderung ist.


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Wir suchen Schutz vor dem Wind - eben genau auf der neuen Bank.




Tauchen Wolken in solch schauerlich schönen Formen am Himmel auf, ist stürmisches Wetter angesagt. So denken wir.


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Im Gegenzug können wir Tobias ebenfalls einen kleinen Dienst erweisen. An seinem Landy verliert der Reifen hinten rechts Luft. Wir stellen unseren Indi als Windschutz auf und Jan hilft den lecken Reifen abzunehmen und das Loch mit einem Gummi-Würmchen zu stopfen. Immerhin…








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Lustig ist als Tobias uns erzählt, er habe morgen Geburtstag und eigentlich feiert er keinen Geburtstag ohne seinen heiss geliebten Rüebli-Kuchen. Allerdings hat er in seinem LandRover nicht die Möglichkeit einen zu backen und hier in der Wildnis, wo wir uns gerade befinden, gibt es auch keine Bäckerei um einen zu kaufen (geschweige denn es gäbe überhaupt Rüebli-Kuchen im Angebot). Als erfahrene Kuchen-Bäckerin biete ich ihm an, wir können den Kuchen ja zusammen im Indi backen. Er müsse nur das Rezept und ein paar fehlende Zutaten liefern. Tobias strahlt über das ganze Gesicht. Sein Geburtstag scheint gerettet. Ohne zu zögern setzt er sich in seinem Landy hinters Steuer und fährt schnell ins 50 Kilometer entfernte El Calafate um 250 Gramm Mandeln, eine Zitrone und Puderzucker für den Guss zu kaufen. Unglaubliche 100 Kilometer später ist er wieder zurück und startet euphorisch die Mandeln zu zerkleinern. Kurz angemerkt: gemahlene Mandeln gibt es hier nicht, deshalb zerkleinert Tobias die Nüsse nach meiner Vorgabe mit dem Hammer (erst wollte er sie einzeln hobeln…). So steht dem perfekten Geburtstagskuchen nichts mehr im Weg. Am Mittwoch, den 22. November feiern wir zu dritt Tobias’ Geburtstag und was soll ich sagen, noch nie in meinem Leben habe ich so leckeren Rüebli-Kuchen gegessen. Und ganz nebenbei bin nun auch ich im Besitz des Geheim-Rezepts für dieses allerfeinste Gebäck.







Parque Nacional Torres del Paine, Chile

Das Bergmassiv rund um die Torres del Paine

Unser letztes grosses Highlight im November ist Chiles bekanntester und meist besuchter Nationalpark im äussersten Süden des Landes. Wie schon der Nationalpark Los Glaciares in Argentinien, ist auch der Parque Nacional Torres del Paine ein UNESCO-Weltnaturerbe. Hier findet man 3’000 Meter hohe Berge, Gletscher, Fjorde und grosse Seen. 


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Der bekannteste Gletscher, der Grey-Gletscher, kalbt in den Lago Grey. Wir lassen es uns nicht nehmen einer der schwimmenden Eisschollen im See etwas Gefrorenes abzuhacken, um damit unseren Pisco zu kühlen. Keine Ahnung wieviele Jahre alt das Eis ist, das da in unseren Gläsern schwimmt. Egal, wir geniessen…

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Vor rund oder so zirka 1'000 Jahren entsteht das Eis im Eismeer, gleitet langsam in die Tiefe bis es ins Wasser abbricht. Nach einer relativ kurzen Reise auf dem Wasser, strandet es. Kurz bevor sein Dasein vollständig in Wasser aufgelöst ist, wird es von mir eingefangen und sein Leben im Eisfach nochmal zwischenzeitlich verlängert. Gehackt und zerkleinert verfeinert es dann mit seinem 1'000 jährigen Geschmack den leckeren Pisco von Chile. ¡Salud!



Die Seenlandschaft rund um das Massiv. Vorne: sedimentreiches Gletscherwasser; Hinten: klares blaues Patagonisches Wasser. 

Schnell merken wir, dass im Nationalpark ein wahnsinniger Hype um die sogenannte O- bzw. W- Wanderung gemacht wird. Während die W-Wanderung in 4 Tagen abgewandert werden kann, muss man für die O-Wanderung, welche um das komplette Bergmassiv herum führt, schon mindestens 8 Tage einplanen. Entlang dieser Wanderrouten gibt es Campingplätze und Refugios, welche lange im Voraus gebucht werden müssen und sehr teuer sind. Durch unseren Freund Tobias kriegen wir mit, dass eine frühzeitige Reservierung und Bezahlung allerdings noch lange keine Garantie dafür ist, dass man tatsächlich auch eine Mahlzeit und einen Platz zum Schlafen bekommt. Die Organisation in diesen Refugios scheint äusserst unzuverlässig zu sein. Ach ja, die lange O-Wanderung ist während der Hochsaison sogar so überlaufen, dass man sie nur gegen den Uhrzeigersinn bewandern darf. Ausserdem ist sie auf maximal 80 Personen täglich beschränkt. Was für ein Glück sind wir während der Vorsaison hier im Park und müssen nicht den Run in den Ferienmonaten Januar/Februar miterleben.





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Das südliche Eismeer im Hintergrund mit seinen vielen Gletschern.


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Die 600 Meter Höhendifferenz auf gerade mal 3 Km Gehdistanz haben sich gelohnt: der Blick vom Aussichtspunkt „Ferrier“.



Es geht frühmorgens los - da oben wollen wir hin

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Auch wir unternehmen hier verschiedene Wanderungen zu herrlichen Aussichtspunkten. Als wir den populärsten Pfad des Parks zum Aussichtspunkt „Base de las Torres“ unter die Füsse nehmen sind wir jedoch etwas enttäuscht. Dieser Weg ist nicht nur für Wanderer, sondern auch für Reiter mit ihren Pferden. Das sieht und schmeckt man. Sagt man zu den Wanderern sie sollen sich stets nur auf den Wegen aufhalten, scheint das für die Reiter nicht zu gelten. Viele von Pferden breit getretene kahle Schneisen führen den Berg hinauf. Die Wurzeln vieler Sträucher werden von den Hufen der Tiere kaputt getreten und die kurzen Äste derselben ragen leblos in die Luft. Ganz zu schweigen von dem unverkennbaren Geruch der vielen Pferdeäpfel entlang des Wanderweges, welche einen kurzzeitig den Atem anhalten lassen. Auch die Fernsicht auf diesem meist begangenen Wanderweg Chiles, ist nicht das was uns umhaut. Aber dennoch, kommt man nach 10 Kilometern an dem Torres-See am Fusse der Granit-Türme an, bietet das schon ein beeindruckendes Bild. 


Wir haben riesiges Glück mit dem Wetter - wer kann schon die Torres doppelt, gespiegelt im glatten Wasser sehen?




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Nicht nur die herrlichen Berge und die blühenden Landschaften gefallen uns in diesem Park sehr. Nein, auch die vielen Anden-Kondore die täglich majestätisch über uns kreisen, machen diese Region zu etwas ganz Besonderem.

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Wir können diesmal die majestätischen Kondore nicht nur in der Luft verfolgen, sondern gleich 3 der mächtigen Vögel auf einem Felsvorsprung beobachten.




Nachfolgend wiederum ein Fazit unserer Aktivitäten im Nationalpark Torres del Paine. Während einer Woche sind wir etwa 40 Kilometer mit einem Höhenunterschied von ca. 1’800 Metern gelaufen. Ist jetzt nicht weltbewegend, aber für uns doch nicht schlecht. Wir sind sogar ein bisschen stolz auf unsere aktuelle Fitness.







Wir treffen auf die SeaBridge- bzw. Panam- Tour 2017/2018


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Die Firma SeaBridge, welche sich auf die Verschiffung von Wohnmobilen weltweit spezialisiert hat, bietet organisierte Touren für Campingmobil-Besitzer an (panamtour.com). An solchen Fahrten können Menschen teilnehmen, denen es z. B. zu viel ist so eine Reise alleine zu organisieren, oder die zu viel Respekt haben den Amerikanischen Kontinent alleine zu bereisen oder die sich ohne Spanisch-Sprachkenntnisse ganz einfach nicht trauen.

So will es der Zufall, dass wir in Chile auf die Seabridge-Gruppe stossen, welche Anfang November ihre Reise in Montevideo (Uruguay) gestartet hat. Das Ziel ihrer Reise ist den Amerikanischen Kontinent von Süden nach Norden, hauptsächlich auf der Panamericana zu bereisen. Man erkennt die dazugehörigen Fahrzeuge an einem grossen blauen Aufkleber auf dem die Kerndaten der Reise dargestellt sind. 38’000 Kilometer durch 16 Länder in 180 Tagen. Wir sind neugierig und sprechen mit ein paar Teilnehmern über ihre Fahrt in dieser Gruppe. So stellt sich heraus, dass die 16 Fahrzeuge (hauptsächlich aus der Schweiz und aus Frankreich) nach nicht mal einem Monat den äussersten Süden schon bereist haben und sich jetzt bereits auf dem Weg in Richtung Norden befinden. Die Gruppe wird durch zwei Frauen, ebenfalls im Wohnmobil unterwegs, geleitet. Allerdings nur während 180 Tagen und bis zur Grenze der USA. Ab dann geht es für die Wohnmobilisten alleine und ungeführt weiter bis nach Alaska.

Die Reisenden erklären uns, dass sie tagsüber nicht im Konvoi, sondern jeder für sich alleine unterwegs sind. Nur die Stellplätze für die Nacht sind fix organisiert und somit ein Treffpunkt für alle. Das lässt für die Tour-Teilnehmer eine gewisse Flexibilität zu, welche individuell genutzt werden kann.


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Für uns war es sehr spannend zu erfahren wie diese organisierte Wohnmobil-Tour funktioniert. Aber wir sind nach wie vor froh, dass wir alleine unterwegs sind und jeden Tag von Neuem und ganz spontan entscheiden können, wo wir heute hinfahren wollen, oder auch nicht.


Auch so was gibt es: zwei tschechische Weltenbummler umrunden innerhalb nur 12 Monaten mit diesem Fahrzeug (einem Lada) die Welt. Es geht von Europa nach Wladiwostok (Russland), mit der Fähre nach San Francisco (USA) und dann die Panamericana entlang bis ganz in den Süden. Zuletzt via Montevideo (Uruguay) per Schiff wieder retour in die Heimat. Respekt!




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Übrigens und so ist es bei uns. Wir treffen wieder viele Gleichgesinnte, individuell fahrende Langzeit-Reisende. 

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Hier sitzten wir im Indi, welcher uns allen 7 Personen mit
Wärme und gemütlichen Sitzgelegenheiten versorgt.





Plan Dezember:

Die Südspitze des Südamerikanischen Kontinents wartet auf uns. Im Dezember werden wir Feuerland erkunden. Wir erreichen den südlichsten Punkt unserer Reise und somit unser eigentliches Ziel der Tour „Panamericana 2015-2018“. mb





Lösung zur Frage:  „Fremdwörter"

Wir treffen zwei österreichische Weltenbummler, welche genau wie wir im Regen Halt machen und wir uns gemeinsam den Tag verkürzen. Wir tauschen uns über das Reisen aus und dabei fallen immer wieder Wörter, welche mir wie auch Marita völlig unbekannt sind. Bei der Nachfrage zur Bedeutung des jeweiligen Wortes kommt sogar unsere neue Bekanntschaft ins Stocken, um die korrekte „Übersetzung“ ins Hochdeutsch zu finden. Wir haben uns eben diese zwei Ausdrücke behalten können, Gelse und Kapaun. Tatsächlich sind es Begriffe aus der Tierwelt, eben hauptsächlich in Österreich angewendet: Gelse = Stechmücke und Kapaun = kastrierter, gemästeter Hahn 


A: architektonische Baustile der Kirchen von der Insel Chiloé
B: Mehlspeisen aus Graubünden in der Schweiz

C: Begriffe aus der Tierwelt: Gelse = Stechmücke / Kapaun = kastrierter, gemästeter Hahn 
D: Bezeichnungen für Knoten, angewendet in der Schifffahrt
E: die Art und Weise, wie der Federschmuck der traditionellen Hüte im Ostallgäu hergestellt werden


Somit ist die Antwort C korrekt. Wir gratulieren Brigitte und Jürg aus der Schweiz für die korrekte Antwort.





Unsere Rekorde  😉

Neue:                                                                                                                                                                                                   

  • Anzahl Personen im Indi: 7 Personen gleichzeitig um den Tisch herum; im Parque National Torres del Paine, Chile am 1.12.2017
  • grösstes Eisfläche: südliches Eismeer von Padagonien in Argentinien und Chile im November/Dezenmber 2017 (nebst den Polarflächen mit Grönland)


Bestehende:                                                                                                                                                                                          

  • grösstes gesichtetes Säugetier: der Südkaper (Südlicher Galtwal) mit seinen bis zu 100 Tonnen Lebendgewicht in Valdéz, Argentinien vom 20.-26.9.2017
  • höchster Binnensee: Titcacasee mit seinen 3'812 M.ü.M gilt als höchstgeleges kommerziell schiffbares Gewässer der Welt im Juli und August 2017
  • höchst gelegener Übernachtungsplatz: 4’520 M.ü.M beim Rainbow-Mountain - Nähe Cusco, Peru am 28.7.2017 
    (alter Wert: 4’340 M.ü.M. am Südufer der Laguna Verde, Reserva Nacional de Fauna Andina „Eduardo Avaroa" (Ruta Laguna), Bolivien)
  • tiefster Canyon: Cañón de Cotahuasi, Peru mit einer Tiefe von ca. 3’350 Metern am 19. bis 21. Juni 2017
  • höchster Punkt mit Indi: 5’033 M.ü.M. am Zoll Apacheta, Ruta Laguna, Bolivien am 14.5.2017 (alter Wert: 4’849 M.ü.M. am Pass bei Vilavila - Nähe Cusco, Peru)
  • kälteste Nacht: minus 11° C bei den Geysiren von El Tatio, San Pedro de Atacama - Chile am 28.4.17 (alter Wert: minus
    7,5° C an der Laguna zwischen Guandacol und Laguna Brava, Argentinien beim Paso Pircas Negras)
  • die grösste Weitsicht: 233 Km von Ruta B-245 - Machuca, Nähe Geysiren von El Tatio zum Vulkan Llullaillaco mit seinen 6’739 M.ü.M - Chile am 28.4.17 (alter Wert: 159 km vom Mt. Rainer - WA (4’392 M.ü.M.) zum Mt. Hood - OR (3’402 M.ü.M.) - USA)
  • höchster gesichteter Vulkan: der Nevado Ojos del Salado mit 6’891 M.ü.M. beim Paso San Francisco (Arg/Chile) am 22.3.2017
  • grösste Ansammlung an Vulkankegeln: Reserva Provincial La Payunia, Malargüe, Argentinien. Ca. 800 Vulkankegeln sind in der Gegend südlich von Malargüe verteilt.
  • höchster gesichteter Berg/Bergspitze: der mit 6’962 M.ü.M. höchste Berg von Amerika heisst Aconcagua und liegt in den Anden auf der Grenze zwischen Argentinien und Chile, d.h. an der Passstrasse von Mendoza nach Santiago (alter Wert: der 6’788 Meter hohe Huascaran Sur in der Cordillera Blanca, Peru)
  • heissester Tag: 44° C Schattentemperatur am 21.1.17 auf der Routa RN142 zwischen San Juan und Mendoza, Argentinien  (alter Wert: 41,5° C am 22.4.16 in der Nähe von Liberia, Costa Rica)
  • östlichster Punkt unserer Reise: S 22° 56’ 57.5’ / W 43° 09’ 22.9’’ am 19.11.16
  • minimalste Zeitverschiebung nach Hause: 3 Stunden im Osten von Brasilien (dank der Sommerzeit)
  • höchster WasserfallCatarata Gocta mit 771 Metern ist der weltweit 3. höchster Wasserfall - Nähe Chachapoya, Peru
  • höchster Punkt zu Fuss: 5’067 M.ü.M. am 27. Juli 16 am Vulkan Chimborazo - Schutzhütte 2, Ecuador;  (alter Wert: Vulkan Puracé, Kolumbien)
  • wenigsten gefahrenen Autokilometern: Monat Mai 2016 mit nur 1’387 km (Panama und Cartagena) 
  • maximale Temperatur im Indi: 40.5°C am (alter Wert: 37.5° C am 9.6.15 in Helena MT, USA)
  • längster Aufenthalt an einem Ort: 18 Nächte im März/April 2016 am Pasaj Cap bei Pierre, Lago di Atitlán - Guatemala 
    (alter Wert: Santa Elena, Atotonilco el Alto - Mexico (bei Charly) vom 25.12.15 - 5.1.16)
  • weltweit grösster Kratersee der Welt: Mono Lake - CA mit ca. 150 km2
  • der längste beobachtete Güterzug: 168 Kohlewaggons in Canmore AB der Canadien Pacific Railway am 15.6.15
    (alt: 128 Waggons)
  • nördlichster Punkt unserer Reise: N 68° 25' 3’’ / W 133° 45’ 31’’ (über dem Polarkreis mit N 66° 33’) am 3.7.15
  • westlichster Punkt unserer Reise: N 59° 46’ 27“ / W 151° 52’ 2“ (Anchor Point, Kenai-Peninsula AK) am 28.7.15
  • maximale Zeitverschiebung nach Hause: 10 Stunden in Alaska
  • das am längsten dauernde Sonnenlicht: 24 Stunden in Inuvik - NT
  • näher an Russland als von zu Hause aus: ca. 1’000 Km Luftlinie in Alaska
  • ein leckeres Eis essen möglichst weit weg von der Zivilisation: am Yukon River in Eagle - Alaska, wirklich am A… der Welt am 16.7.15
  • die höchste Dichte an reisenden Schweizer: mindestens 6 Autos auf dem Dempster Highway gleichzeitig im Juli 2015
    (geschätzt: über 75% der reisenden Europäer! )
  • längster erzwungener Reisestopp: 5 Tage wegen Notlauf-Modus des Motorenmanagments des Indi in Dawson City YT im Juli 2015


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