September 2016 - Ecuador Süd sowie Peru Nord

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Reisebericht September 2016


Die Kolonialstadt Cuenca ist für uns eine der schönsten Städte Südamerikas. Sie war ein echtes Highlight in Ecuador bevor wir nach Peru ausgereist sind.

Denkt man an Peru, denkt man an das Volk der Inka. Weniger bekannt, aber nicht weniger interessant ist das noch viel ältere Volk der Chachapoya. Im nördlichen Hochland Perus verfolgen wir deren Spuren.




                                                                Gefahrene Distanz: 2'496 Km






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Reiseroute: 

Ecuador:
Guamote - San Pedro de Alausí – Ruinen von Ingapirca – Cuenca – Sígsig/Chordeleg/Gualaceo – Parque Nacional Cajas – Cuenca – Loja – Vilcabamba

Peru:
San Ignacio – Jaen – Cocachimba/Catarata Gocta – Karajía – Lámud/Pueblo de los Muertos – Chachapoyas – Kuélap - Felsengräber von Revash – Museo de Leymebamba – Celendín – Cajamarca/Los Baños del Inca – Pacasmayo – Huanchaco – Chan Chan – Moche-Pyramiden – Trujillo – Mollepata – Pallasca – Cañón del Pato – Caraz






Bergkulisse in Peru

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Fast jede Ortschaft in Ecuador (egal ob Kaff, Dorf oder Stadt) hat am Ortseingang ein riesiges Ortsschild. In grossen Lettern steht der Name der Ortschaft auf der Tafel. Wenn man sich dieses jedoch genauer betrachtet ist es nichts anderes als Werbung meist für eine Bank oder eine Telefongesellschaft. So steht da z. B. „Chacuyanta ist online mit claro“ oder „Chunchi legt sein Geld auf der Banco Pichincha an“. Wir glauben die Ortsschilder werden von den grossen Firmen gesponsert, bzw. die jeweilige Gemeinde bekommt noch einen Obolus obendrauf. Wir wissen es nicht...


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Wir planen im Süden von Ecuador nur noch wenige Punkte zu besuchen. Ein kulturelles Muss für uns ist Ingapirca, die bedeutendste Inka-Fundstätte Ecuadors. Ursprünglich eine Kultstätte der Kañari (indigenes Volk) wurde die Festung später von den Inka genutzt und ausgebaut. 


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Wie auch in den peruanischen Inka-Stätten sind die Gebäude hier durch fugenloses Zusammenfügen grosser behauener Steinblöcke entstanden. Eine Baukunst die das Inkavolk sehr gut verstand.


Stein auf Stein, nahtlose Fugen - für die Ewigkeit gebaut.




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Ein weiteres Muss ist für uns natürlich der Besuch der wunderschönen Kolonialstadt Cuenca (2'500 MüM). Diese Stadt gefällt uns sogar so gut, dass wir gleich zwei Mal Halt machen. Wir flanieren durch die wunderschönen Strassen, wühlen in Büchern von speziellen Bibliotheken, gastieren in diversen Bars, beobachten die Menschen und das Treiben auf dem Hauptplatz. Ich gehe wieder mal zum Friseur (waschen, schneiden, föhnen für gerade mal 5 US-$) und wir besuchen ein Panama-Hut-Museum. 

Strassen in Cuenca


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Eine Second-Hand-Buchhandlung mit stolzem Besitzer                          Viele kleine Restaurants findet man in der Altstadt

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Kuriose Sammlungen von
irgendetwas in den Restaurants:
hier sind es Bilder von Schönheits-
königinnen und Bodybuilder.





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Übrigens... für die das noch nicht wussten, der Panamá-Hut kommt eigentlich aus Ecuador. In diesem Land gibt es viele Hut-Manufakturen die diese bekannte Kopfbedeckung in tausendfacher Ausführung und in Handarbeit produzieren und in die ganze Welt exportieren. 


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Grosse Auswahl, modern oder klassisch.


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Der Hut wird in seine Form gepresst.


Auch Jan bekommt einen neuen Deckel, nachdem der Alte (den wir vor 5 Jahren in Panamá-City gekauft haben) gar nicht mehr sehenswert war. Gemäss Anleitung kann man den Hut zusammenrollen (was wir auch gemacht haben). Zukünftig lassen wir das.





Bei unserem zweiten Besuch in Cuenca treffen wir uns mit alten Bekannten. Den „Hägar’s“. Mit Claudia und David verbringen wir ein paar lustige Stunden und wir wollen es nicht verpassen zusammen ein Cuy zu essen. Cuy ist zu deutsch Meerschweinchen und wenn man es durch 4 teilt ist es auch nicht so schade, wenn man nicht alles aufisst. Wir wollten dieses nicht ganz billige Nationlagericht wenigstens mal probiert haben. Ich finde es schmeckt eigentlich gar nicht so schlecht. Es ist aussen sehr knusprig und innen ist eh nicht viel Fleisch dran. 



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Wenn die Fleischreste dann aber auf dem Teller kalt werden, fängt das Cuy ein bisschen an zu riechen und man freut sich wenn der Kopf und die Knochen abgetragen werden. Wohlweislich, dass wir zu viert von einem 20 US-$ teuren Meerschweinchen nicht satt werden, bestellen wir uns alle noch eine ordentliche Hauptmahlzeit mit anständigem (günstigerem) Fleisch. So konnten wir letztendlich satt und zufrieden das Restaurant „Mi Escondite“ verlassen.








Markt- (Fress-) Halle in Gualaceo

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Apropos Essen... wie bereits im August-Reisebericht beschrieben gibt es auf den hiesigen Wochenmärkten meistens Garküchen, an denen man sich verköstigen kann. In dieser Hinsicht das Beste was wir bis anhin in Südamerika erlebt haben, ist der Sonntagsmarkt in Gualaceo. Dieser Mercado ist ein Traum für hungrige Fleischfresser. Die Spezialität heisst „Hornado“ und wird als das beste Schweinefleisch der ganzen Provinz Azuay angepriesen. So viel wie da los ist, scheint ganz Cuenca nach Gualaceo gekommen zu sein. Jan und ich probieren von diesen Spanferkeln und sind begeistert. Tatsächlich haben wir schon lange nicht mehr sooo leckeres Fleisch gegessen.


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Meerschweinchen am Spiess.


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Unzählige Stände verkaufen leckeres Hornado - riesige Spanferkel. Diese werden bereits am Vortag auf das Feuer gelegt.



Bevor man bestellt, darf man kosten. Tatsächlich gibt es geschmackliche Unterschiede. 








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Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg in den Nationalpark Cajas wo wir auf knapp 4'000 Höhenmetern übernachten. Dieser Parque mit seinen vielen kleinen Lagunen lädt zum Wandern ein und wir machen eine schöne Tour mit herrlicher Aussicht. Das einzige was uns bei der Wanderung stört ist die laute Strasse. Führt doch die Hauptverbindungsachse zwischen den Städten Guayaquil und Cuenca mitten durch diesen traumhaften Parque Nacional. Naja, es ist nicht immer alles perfekt...

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Pflanzenwelt - leider kennen wir die Namen nicht, aber uns beeindruckt die Vielfalt auf der Höhe von über 4’000 Metern.



Auf dem Weg nach Peru gibt es für uns nur noch zwei Haltepunkte. Das für mich etwas enttäuschende Musik-Museum in der Stadt Loja (welche bekannt ist für ihre bedeutende Musikhochschule) und das Städtchen Vilcabamba. In dem amerikanisierten Ort Vilcabamba heisst es Wäsche waschen und sich auf den Grenzübertritt nach Peru vorzubereiten. Der ca. 150 km lange Weg zur Frontera bei La Balsa führt uns ein letztes Mal auf Rumpelpisten durch die Höhen und Tiefen der Anden Ecuadors.


ECUADOR, uns haben am Besten Deine atem-beraubenden Vulkane gefallen. Deine Städte Cuenca und Quito haben Charme und sind sehr sehenswert. Der Abstecher nach Galápagos ist unserer Meinung nach ein Muss für jeden Ecuador-Bereisenden!









Die Grenze nach Peru zeigt sich herrlich unkompliziert und der Grenzbeamte sagt uns, es reicht wenn wir die Auto-Versicherung in der nächst grösseren Stadt kaufen. Die genannte Stadt Jaen liegt ca. 160 km weiter Richtung Süden und so rollen wir erst mal unversichert durch die Anden Perus.

Hat es jemand darauf abgesehen mit seinem Auto einen Hund zu überfahren, so hat er in Peru die allerbesten Möglichkeiten dazu. Es scheint so, als seien die hier zu vergleichen mit den heiligen Kühen in Indien. Die Hunde liegen mitten auf der Strasse, auf dem von der Sonne gewärmten Teer und lassen sich auch durch ein herannahendes Auto nicht stören. Es ist normal, dass gebremst wird und ein grosser Bogen um das liebe Vieh gemacht wird. Egal ob das Fahrzeug ein grosser Sattelschlepper ist oder ein kleines dreirädriges Taxi. Der Hund hat Vortritt.



Der nördliche Teil Perus wird von Touristen kaum frequentiert. Dabei gibt es aufregendste Landschaften und zahlreiche herausragende Kulturstätten zu sehen. Im nördlichen Hochland finden wir uralte Relikte der Chachapoya-Kultur. Dieses Volk, das bereits Jahrhunderte vor den Inkas in Peru anzutreffen war ist bisher nur sehr wenig erforscht. Man findet immer weitere Stätten, die erst noch ausgegraben werden müssen. Man denkt, dass es etwa 500.000 Chachapoya gab, bevor im Jahre 1475 die Inka kamen um sich das Volk zu unterwerfen. Nachdem ein grosser Teil dieser Menschen von den Inka nach Cusco deportiert wurden und wegen den durch die Spanier eingeschleppten Krankheiten wie Masern und Pocken ihr Leben lassen mussten, blieben nur noch 90.000 übrig. Kurz darauf starben die Chachapoya weitgehend aus.

Der Name Chachapoya stammt übrigens aus der Sprache der Inka (Quechua) und bedeutet soviel wie „Wolkenmenschen“ oder „Nebelkrieger“.



Die ca. 6 Hektar grosse Chachapoya-Stätte Kuélap ist von einer massiven 600 Meter
langen Stadtmauer umgeben, welche eine Höhe von 12 bis 20 Metern hat.


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Sehr beeindruckend ist für uns der Besuch der Chachapoya-Festung Kuélap. Diese Festung liegt hoch oben auf einem Bergrücken mit imposanter 360 Grad-Rundumsicht. Die Anlage wurde in den Jahren 800 und 1300 nach Chr. erbaut und konnte bis zu 2'000 Menschen beherbergen. Jan hat die Idee die Inkas haben sich von den Chachapoya den Bauort hoch oben in den Gipfeln der Anden für Machu Picchu abgeguckt. Wer weiss...? ;-)




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Nicht zu vergessen sind die beeindruckenden Felsengräber in Pueblo des los Muertos, in Karajía und in Revash. Es ist aufregend die unzugänglichen Bestattungsorte der Chachapoyas zu bewandern. Man geht davon aus, dass in den schönen Sarkophagen von Karajía die höhere Gesellschaft der Chachapoya bestattet wurde. Für das einfachere Volk wurden nur kleinere und wenig aufwändigere Sarkophage verwendet. 

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Die Sarkophage hängen weit oben in den Felsen (den "kleinen" Jan sieht man kaum).




Menschliche Überreste aus den aufgebrochenen Sarkophagen.



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Die Felsengräber von Revash sehen wieder ganz anders aus (die Revash-Kultur scheint parallel zu den Chachapoya gelebt zu haben). Die Mumien die hier gefunden wurden werden auf 800 Jahre geschätzt. Die Grabkammern, die an den steilen Felsen kleben sind lustig bunt und haben Giebeldächer.


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Auch hier, weit oben in den Felsen sind die Gräber angelegt, nur mit technischen Hilfsmitteln zugänglich.




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Das beschliessende Top-Highlight unserer „Kulturrunde“ durch das nördliche Hochland ist das Museo de Leymebamba. Im Museum werden alle Sehenswürdigkeiten die wir bisher live gesehen haben noch mal einzeln dargestellt und erklärt. Für uns sehr interessant. Ausserdem bietet das Museum eine einzigartige Ausstellung von Mumien, welche die Inka geschaffen haben.

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Quelle der Mumien-Fotos:
www.centromallqui.pe 
www.turismoexplorerperu.com






Eine Oase im Talgrund, rundherum garstige und trockene Berglandschaft. Steil, sandig und steinig.


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Das nördliche Hochland bietet nicht nur kulturelle, sondern auch landschaftliche Höhepunkte. Für jede einzelne Sehenswürdigkeit der Chachapoya fahren und wandern wir durch wundervolle Gegenden mit herrlichen Aussichten. Einsame enge Holperstrassen an steilen Abhängen jagen uns mittlerweile keinen Schrecken mehr ein.

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Kaum vorstellbar, dass in dieser Gegend Landwirtschaft betrieben wird. Alles wird von Menschenhand hergerichtet, bewirtschaftet und geerntet. Keine Maschinen, nur hie und da ein Esel, Muli, Pferd oder gar ein Ochse als Arbeitstier. 








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Wir besuchen den mit 771 Metern dritthöchsten Wasserfall der Erde. Den Catarata Gocta. Um ihn von der Nähe betrachten zu können laufen wir 5 km bergauf - bergab entlang eines schön angelegten Wanderweges. Auf dem Rückweg überlegen wir uns noch einen weiteren Aussichtspunkt zu bewandern, der Luftlinie nur 400 Meter entfernt ist. Nicht bedacht haben wir, dass zusätzlich zu den 400 Metern noch 400 Höhenmeter dazukommen. Aber oben angekommen gefällt es uns so gut, dass wir munter weitermarschieren bis zur oberen Stufe des Wasserfalls. Spätestens jetzt merken wir, dass wir mit nur 1 Liter Wasser viel zu wenig zum Trinken dabei haben. Wir haben Durst aber leider ist die Flasche leer. Uns bleibt nichts übrig, als uns durstig auf den Rückweg zu machen. Glücklicherweise verkauft eine Frau am Wegesrand Flüssiges. Schnell kaufen wir ihr 2 Liter ab und trinken die Flaschen in einem Zug leer. Das soll uns eine Lehre sein. Auch wenn wir zukünftig nur eine kurze Wanderung planen, wird mehr Wasser mitgenommen. Durst zu haben ist gar nicht schön und kann einen körperlich an seine Grenzen treiben. Letztendlich machen wir an diesem Tag eine Strecke von 15,5 km mit insgesamt 1'300 Höhenmetern. Nach den knapp 8 Stunden, die wir unterwegs sind freuen wir uns auf die wohlverdiente Dusche im Indi.





Wir sind zuerst auf die untere Stufe des Wasserfalls marschiert.





Das Wasser prallt nach ca. 500 Metern Freifall auf Felsen - welch ein Spektakel.

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Gut zu sehen ist der Wasserfall mit zwei Stufen. Wir sind dann von der unteren auf die mittlere Stufe gewandert - oder gekraxelt.






Die Fahrstrecke mit entsprechendem Höhenprofil: ca. 250 Kilometer, von max. 3’570
auf 820 M.ü.M. - kurvig, steil, teilweise ohne Flankensicherung und einspurig.
Dafür mit freier Sicht in die Tiefe und geteert. Welch ein Luxus.

Route Leymebamba - Cajamarca

Unser Weg über die Berge führt uns durch die Städte Chachapoyas und Cajamarca weiter in Richtung Westen. Die Route von Leymebamba nach Celendín ist besonders aufregend. Nicht nur dass sie landschaftlich faszinierend ist, nein auch die Höhenmeter die wir auf dieser Strecke machen sind beeindruckend. So starten wir auf 2'760 m, fahren rauf auf 3'570 m, um dann wieder in ein tiefes Tal auf nur 820 m abzutauchen. Den Tag beenden wir wiederum auf einer Höhe von 3'280 MüM. Der Wahnsinn! Bloss gut, sind die Dieselpreise günstiger als in der Schweiz oder in Deutschland. Hier in Peru zahlen wir für den Liter Diesel umgerechnet etwa 75 Rappen/69 €-Cent. Ach übrigens... die peruanische Währung hat einen wunderschönen Namen: "Nuevo Sol“, zu deutsch „Neue Sonne“. Ist doch schön wenn man aus den Geldautomaten Sonne holen kann, oder nicht?


höchste höhe

Ein Beispiel auf dieser Fahrstrecke. Wir sehen auf einer Distanz von weniger als 10 Kilometern immer noch den Fluss tief im Tal, genauer gesagt 2’224.2 Meter tiefer als wir. So werden aus 9.84 Km Luftlinie schnell 43.8 Km Fahrstrecke. Und somit fahren wir ca. 1,5 bis 2 Stunden für diese kleine Distanz. 

Und so fahren wir die ganze Strecke ewig rauf und runter, so ca. 7’000 Höhenmeter; es sind ja total nur läppische 250 Kilometer Fahrstrecke. 




Wir haben Glück:

Auf der Fahrt ist ein Fluss zu überqueren, über welchen gerade eine neue Brücke gebaut wird. Daher ist die Strasse gesperrt und nur für jeweils 1 Stunde am frühen Morgen, Mittags und Abends geöffnet. Wir treffen um 12:15 ein, die Strasse wird um 12:30 geöffnet. Ufff ….




Und dann kommt zuerst der Gegenverkehr, u.a. mit sehr 
„grossen“ Taxis. Immer wieder sehen wir die Kleinlaster
mit vielen Passagieren auf der Laderampe. Das sollten
wir mal bei uns der Polizei als Taxi verklickern.

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Der Küstenstreifen - nur noch Sand, diesige Luft gefüllt mit Staub und neblig.
Endlos lange, geraudeaus laufende Strasse: die Panamericana, immer an der Küste entlang. 
Viele Reisende bevorzugen das Befahren der Panamericana - und stufen die Landschaft
Peru’s eher als langweilig ein. Man könnte sagen, die verpassen was.


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Auf unserem Abstecher an die Pazifikküste entdecken wir, dass die Küste an sich ein trockener, menschenfeindlicher, sandiger und windiger Wüstenstreifen ist, der jedoch von fruchtbaren Flusstälern unterbrochen wird. Auch hier haben antike Völker ihre Spuren hinterlassen.

Auf dem Weg zur Küste verändert sich
die Landschaft laufend. Sogar Reis
 wird in den Tälern angebaut.

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Wiedereinmal am Meer - die Küste bei Trujillo.




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Bei der Weltkulturerbestätte Chan Chan handelt es sich um die Hauptstadt des präkolumbischen Volkes der Chimú. Chan Chan war eine riesige aus Lehm gebaute Stadt (13. Jhdt.). Zu ihren besten Zeiten lebten in der Metropole 60'000 Menschen. Irgendwann wurden aber auch die Chimú von den Inka unterworfen und somit verlor die Stadt Chan Chan als Teil des grossen Inkareiches schnell an Bedeutung.

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Illustrative Darstellung des damaligen Lebens.


Wir sehen hunderte 
aus Lehm gebaute Häuser, eng
von den Stadtmauern umrundet.

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Die Vorgänger der Chimú waren die Moche. Dieses Volk entwickelte sich vom 1. bis zum 8. Jhdt. n. Chr. Das Moche-Volk errichtete mit den beiden Adobepyramiden Huaca del Sol und Huaca de la Luna die grössten Bauten des alten Südamerika. Bei der Besichtigung der Mondpyramide erklärt man uns, dass hier Menschen geopfert wurden. Zu Zeiten einer langen Trockenperiode oder aufgrund zu viel Regens wegen El Niño, mussten zwei Männer gegeneinander kämpfen. Der Verlierer des Kampfes wurde geopfert, man hat ihn ausbluten lassen und letztendlich wurde das Blut den Göttern geopfert. Die Ausgrabungen dieser Moche-Stätte halten noch immer an und sind längst nicht abgeschlossen.                                Eine riesige Pyramide, welche immer wieder aufgestockt wurde.                          


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Der Zeremonien-Stand. Die einzige Treppe im ganzen Tempel.           Hier wurden die Personen geopfert; man fand viele Knochen.                             




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In der Küstenstadt Trujillo bekommt unser Indi bei Michelin zwei neue Reifen. Jan und ich haben beschlossen endlich mal unsere beiden (glücklicherweise nie gebrauchten) Ersatzreifen einzusetzen und sie mit zwei neuen Reifen zu ergänzen. So sind wir gerüstet für weitere Strecken über Berg und Tal der peruanischen Anden.


Wieder einmal neue Finken für Indi.                                               Boote aus Schilf, welche in dieser Gegend für
den Fischfang genutzt wurden. 























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Da wir eher zu den Bergmenschen, als zu den Meermenschen gehören treibt es uns vom Pazifik zurück in die Anden. Die Carretera führt uns zurück in die Höhen der Berge wo uns wiederum traumhafte Landschaften begegnen. Die Strassen führen uns steil bergauf und bergab. Eine wahre Herausforderung für den Fahrzeuglenker ist die Schlucht zum Fluss Tablachaca. Ab Mollepata schlängelt sich die einspurige Strasse am steilen Hang nach unten. In jeder Kurve hat man den tiefen Abgrund vor sich. Der Blick über den Teer führt Hunderte Meter in die Tiefe. Das ist nichts für schwache Nerven. Wir fahren durch Bergdörfer und kommen an verlassenen Minen vorbei. Sämtliche Landschaften an dieser Route bis ins Städtchen Caraz sind von gewaltiger Schönheit und ziehen uns in ihren Bann.                                                                                       Weit unten ist der Fluss, welcher viel Sediment mit sich
                                                                  führt; die Beute für viele Schatzsucher, ob als globale
                                                                  Firma, oder als einzelner Schürfer.


                                                                   Die von uns befahrene Strasse: Serpentinen in den Berg 
 Tiefe, faltige Schluchten.                                        gehauen, einmal runter, dann wieder rauf. Einfach nur steil.                                      

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Unglaublich imposante Felsformationen erwarten uns unten im Tal. Eine spannende Autofahrt, hinter jeder Ecke wartet eine neue Überraschung auf uns.

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Fahr mit uns mit durch diese atemberaubende Berglandschaft. 



Wir sehen auch alte Bergwerke, verlassen und verfallen. Aber sie strahlen eine magische Stimmung aus. 

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Aktuell sind wir erst drei Wochen in Peru, aber uns fällt jetzt schon auf, dass die Ämter hier alles numerieren. Jede archäologische Entdeckung ist mit einem grossen Schild markiert welches mit einer amtlichen Nummer versehen ist. Ebenfalls numeriert sind sämtliche Schulen des Landes. Ja selbst die Schlaglöcher in Peru werden erst durchnumeriert, bevor sie evtl. repariert, bzw. vielleicht ausgebessert werden. mb



Die Numerierung ging weit über die Marke von 500 hinaus - da
hatte der „Strassenmarkierer“ doch recht viel zu tun. Aber auf
 die Ausbesserung der Strasse muss offensichtlich gewartet werden.




Für dir Technik-Interessierten resp. -Begeisterten:


Zum Schluss noch was Technisches:

Ab und zu schliessen wir unseren Indi an eine externe Steckdose an, um damit die Batterien wieder Mal voll zu laden. So auch hier in Peru. Der Zufall will es, dass zur selben Zeit die Propan-Gasflasche leer ist und ausgewechselt werden muss. Jan macht sich an die Arbeit und flucht plötzlich aus dem Kofferraum. Die Karosserie unseres Indi steht unter Strom und Jan hat einen Schlag abbekommen. Selbst die metallene Gasleitung hat 60-120 Volt drauf. Klar will ich da auch mal hinfassen und schauen ob das stimmt. Ich spüre Nichts, gar Nichts! Als Jan jedoch sagt ich solle meine Schuhe ausziehen und ich dann barfuss im feuchten Gras stehe, bekomme auch ich die Elektrizität zu spüren. Was so ein paar Gummisohlen nicht Alles ausmachen können. 

Wir rätseln wo das Problem sein könnte und zerlegen alle Stecker um zu sehen ob sie kaputt sind. Mit dem Gedanken er könnte defekt sein bauen wir den Wechselrichter aus dem Fahrzeug und hoffen damit das Problem gefunden zu haben. Letztendlich lassen wir einen Elektriker mit Messgerät kommen, der sämtliche Kabel und Leitungen kontrolliert. Zu guter Letzt stellt sich heraus, dass unser Indi einfach nur geerdet werden muss. Der Fachmann erklärt uns, dass es wohl am Stromnetz von Peru liegt und wir deshalb Strom auf der Erdung haben. Die Lösung à la Südamerika: Wir schlagen einen Hering in den Boden und verbinden mittels Kabel diesen mit der Karosserie. Problem gelöst, so hoffen wir.






Plan für den Oktober:

Die hohe schneebedeckte Cordillera Blanca, die Stadt Cusco und die Weiterreise nach … 





Unsere Rekorde  😉


Neue:                                                                                                                                                                                                   

  • höchster WasserfallCatarata Gocta mit 771 Metern ist der weltweit 3. höchster Wasserfall - Nähe Chachapoya, Peru



Bestehende:                                                                                                                                                                                          

  • Höchster Punkt mit Indi: 4'835 M.ü.M. am 18. Juli 16 am Vulkan Chimborazo - Schutzhütte 1, Ecuador; (alter Wert: Parque National Los Nevados, Kolumbien)
  • Höchster Punkt zu Fuss: 5’067 M.ü.M. am 27. Juli 16 am Vulkan Chimborazo - Schutzhütte 2, Ecuador;  (alter Wert: Vulkan Puracé, Kolumbien)
  • höchster gesichteter Berg/Bergspitze: Vulkanspitze Chimborazo, Ecuador mit 6’310 Metern; (alter Wert:  Mt. Denali (McKinley), Alaska mit 20’320 Ft / 6’194 Meter)
  • wenigsten gefahrenen Autokilometern: Monat Mai 2015 mit nur 1’387 km (Panama und Cartagena) 
  • heissester Tag: 41.5° C Schattentemperatur am 22.4.16 in der Nähe von Liberia, Costa Rica (alter Wert: 37.5°C am 16.3.2016 in Sacapulas, Guatemala)
  • Maximale Temperatur im Indi: 40.5°C am (alter Wert: 37.5° C am 9.6.15 in Helena MT, USA)
  • längster Aufenthalt an einem Ort: 18 Nächte im März/April 2016 am Pasaj Cap bei Pierre, Lago di Atitlán - Guatemala 
    (alter Wert: Santa Elena, Atotonilco el Alto - Mexico (bei Charly) vom 25.12.15 - 5.1.16)
  • weltweit grösster Kratersee der Welt: Mono Lake - CA mit ca. 150 km2
  • die grösste Weitsicht: 159 km vom Mt. Rainer - WA (4’392 M.ü.M.) zum Mt. Hood - OR (3’402 M.ü.M.) am 10.9.2015
  • der längste beobachtete Güterzug: 168 Kohlewaggons in Canmore AB der Canadien Pacific Railway am 15.6.15
    (alt: 128 Waggons)
  • nördlichster Punkt unserer Reise: N 68° 25' 3’’ / W 133° 45’ 31’’ (über dem Polarkreis mit N 66° 33’) am 3.7.15
  • westlichster Punkt unserer Reise: N 59° 46’ 27“ / W 151° 52’ 2“ (Anchor Point, Kenai-Peninsula AK) am 28.7.15
  • Maximale Zeitverschiebung nach Hause: 10 Stunden in Alaska
  • das am längsten dauernde Sonnenlicht: 24 Stunden in Inuvik - NT
  • näher an Russland als von zu Hause aus: ca. 1’000 Km Luftlinie in Alaska
  • ein leckeres Eis essen möglichst weit weg von der Zivilisation: am Yukon River in Eagle - Alaska, wirklich am A… der Welt am 16.7.15
  • die höchste Dichte an reisenden Schweizer: mindestens 6 Autos auf dem Dempster Highway gleichzeitig im Juli 2015
    (geschätzt: über 75% der reisenden Europäer! )
  • längster erzwungener Reisestopp: 5 Tage wegen Notlauf-Modus des Motorenmanagments des Indi in Dawson City YT im Juli 2015
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