Mai 2017: Andenquerung No IV bis VI -
der Norden von Argentinien und Chile sowie Südwestbolivien
(Lagunen-Route und Salar Uyuni)

Mai Karte

Reisebericht Mai 2017 .

Der Mai! Was war das für ein Monat? Beim Rückblick erscheint er mir rasant, wir machen viele Kilometer, mit Höhen und Tiefen, himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Wir machen mit unserem Indi unplanmässige Abstecher, welche in Overlander-Kreisen anscheinend ziemlich unbekannt sind. Jedoch möchten wir keine dieser Routen jemals missen.

Dann der spontane Besuch unserer Nichte Giulia, mit der wir fast zwei Wochen lang zu dritt im Indi unterwegs sind. Das war echt toll! Dann das lang erwartete und wild gefeierte Wiedersehen mit den „Gauchos“, welches wir letztendlich mit einem „Katertag“ büssen müssen. Auf unsereren Fahrten über die Anden sehen wir einen Haufen Lagunen und viele Salare mit Thermen und Geysiren. Der Indi lässt auf grosser Höhe wieder mal sein Motoren-Management- Warngeblinke leuchten, was uns natürlich nervös werden lässt. Und so düsen wir im Mai teils geplant, teils auf spontanen Routen durch Argentinien, Bolivien und Chile…



Link zu Google Maps


Reiseroute:

Chile: San Pedro de Atacama - Piedras Rojas am Salar de Talar - Laguna Tuyajito - Paso Sico

Argentinien: Viaduct La Polvorilla - Ruinen von Tastil - Quebrada de Toro - Salta - Cuesta del Obispo - Nationalpark Los Cardones - Cachi - Paso Abra del Acay - Tren a Las Nubes/Viaduct La Polvorilla - Paso de Jama

Chile: San Pedro de Atacama 

Bolivien: Laguna Verde - Laguna Chalviri - Aguas Termales de Polques - Geysir Sol de Mañana - Laguna Colorada - Arbol de Piedra - Lagunas: Honda, Chiar Kkota, Hedionda u. Cañapa

Chile: Salar de Ascotán - Caleta Urco - Iquique - Salpeterminen Humberstone u. Santa Laura - Matilla/Pica - Salar del Huasco - Salar de Coposa

Bolivien: Uyuni - Cementerio de los Trenes - Salar de Uyuni - Salar de Coipasa

Chile: Gigante del Atacama - Tarapacá - Quebrada Tarapacá - Circuito de las Quebradas - Termas/Geysir de Puchuldiza - Termas de Polloquere - Salar de Surire - Termas de Churiguaya - Lago Chungará - Laguna de Cotacotani - Putre - Circuito de las Misiones - Codpa - Arica - Valle de Azapa



Gefahrene Distanz: 3'940 Km (Luftlinie: 536 Km)
                                            max Höhe: 5'033 M.ü.M. / min. Höhe: 0 M.ü.M.
                                            Distanz aufgestiegen: 47'264 Meter / Distanz abgestiegen: 49'744 Meter






San Pedro de Atacama, Chile

Unsere Nichte Giulia - gleich am ersten Tag auf 4’000 M.ü.M - noch fit ...

San Pedro ist ja sowas von staubig! Ein Touristenort Hoch 3, mitten in der trockenen Atacamawüste. Eine grüne Oase im Nichts. Ein Hostel reiht sich ans andere und an jeder Ecke gibt es Tour-Anbieter, Kneipen und Restaurants. Von den tausenden Touristen ganz zu schweigen. Gefallen tut uns San Pedro de Atacama nicht, aber da es für Reisende ein wichtiger Knotenpunkt zu den vielen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung darstellt, landen letztendlich auch wir drei Mal hier.

Das Schöne bei unserem zweiten Besuch in San Pedro, wir dürfen unsere Nichte Giulia in die Arme schliessen. Sie wird die ersten zwei Mai-Wochen mit uns mitkommen. Das nicht so Schöne 13 Tage später bei unserem dritten Besuch in San Pedro, müssen wir der lieben Giulia leider wieder Adieu sagen und sehen sie voraussichtlich frühestens in einem Jahr wieder, wenn wir nach Europa zurück kommen. Aber erst mal fahren wir mit unserer Nichte nach Argentinien.





Über den Paso Sico und die Quebrada de Toro nach Salta (Argentinien)

Juni - 1-imp

Paso Sico auf der chilenischen Seite
mit Blick auf den Salar de Talar

Für Giulia ist es das erste Mal, dass sie sich in solchen Höhen befindet. Ihre Akklimatisationszeit von der Insel Chiloé mit Null Höhenmeter, zum Salar de Talar auf knapp 4’000 beträgt gerade mal 72 Stunden. Eigentlich sollte man sich für solche Höhenunterschiede mehr Zeit nehmen. Bei Null Höhenmeter beträgt der Luftdruck etwa 1,0 bar. Bei 4’000 Höhenmetern sind es  aber nur noch ca. 0,65 bar. Kein Wunder, dass ein ruhiges Durchschlafen für unsere Nichte da erst mal nicht drin liegt. Sie berichtet uns am nächsten Morgen von Herzrasen und Unruhe während der Nacht. Jan und mir ist das bestens bekannt. Glücklicherweise hatten wir bisher noch keine schlimmeren Symptome der Höhenkrankheit. Von Kopfschmerzen oder gar Übelkeit blieben wir bisher verschont. El Soroche, wie die Höhenkrankheit auf spanisch genannt wird, kann einen immer wieder erwischen und sie kann sogar tödlich sein. Man muss sich jedes Mal von Neuem langsam auf die grossen Höhen einstellen, bzw. akklimatisieren. Jan und ich verordnen uns dann auch stets Alkohol-Abstinenz und wir trinken Wasser, Wasser, Wasser was das Zeug hält. Dementsprechend oft haben wir dann natürlich auch das Bedürfnis dieses wieder los zu werden… ;-)

Juni - 4-imp

Aber zurück zu unserer Route über den Paso Sico. Als wir den Pass Ende April in Richtung Chile befuhren lag das Warngeblinke unseres Indi im Vordergrund und wir wollten so schnell wie möglich runter auf unter 3’000 Höhenmeter kommen. Heute jedoch, wo wir zu dritt zurück auf dem Weg nach Argentinien sind, wollen wir den Paso Sico in vollen Zügen geniessen. Uns verzaubern die traumhaften Lagunen und Salare an denen wir vorbei kommen. Der Salar de Talar ist da ganz was Besonderes. Sein türkisfarbenes Wasser mit dem salzhaltigen weissen Sand lassen einen glauben, man sei in der Karibik (wenn es dann noch 25 Grad wärmer wäre). Ausserdem gibt es hier rote Felsen, die das kontrastreiche Farbenspiel der Natur komplett machen.

Juni - 3-imp





         Die Legende der Difunta Correa

Juni - 6-imp

Entlang der Strassen in Argentinien kommt man immer wieder an Gedenkstätten vorbei. Dabei spielt der Gauchito Gil eine wichtige Rolle (siehe Erklärung im Reisebericht vom Januar 2017) und auch die tragische Geschichte der Difunta Correa. Sie gilt in ganz Argentinien als die Schutzheilige der Reisenden (sie ist von der kath. Kirche jedoch keine anerkannte Heilige). Wörtlich übersetzt heisst Difunta Correa „verstorbene Correa“, wobei Correa der Familienname von María Antonia Deolinda war.

Die Legende besagt, dass María Antonia Deolinda mit ihrem neugeborenen Baby, ihrem von den Spaniern verschleppten Mann in die Wüste folgte. Auf der aussichtslosen Suche nach ihrem Liebsten ist sie mitten in der Wüste verdurstet. Als ihr Leichnam Tage später von Maultiertreibern gefunden wurde, fand man das lebendige Kind in den Armen seiner toten Mutter. Wie durch ein Wunder hatte das Baby dank der Muttermilch der leblosen Frau überlebt. Als treue Ehefrau die ihrem geliebten Mann bis in den Tod folgt und als aufopfernde Mutter die über ihren Tod hinaus ihr Kind ernährt, verkörpert sie das ideale Frauenbild.

Die Gedenkstätten der Difunta Correa versinken meist in unzähligen mit Wasser gefüllten Plastik- und Glasflaschen. Viele Fahrende (v. a. LKW-Fahrer) bitten die Correa um den Schutz für ihre Reise und lassen ihr dafür eine Flasche Wasser da. Somit muss María nie mehr an Durst leiden.



Juni - 8-impJuni - 9-imp

Auf unserem Weg in die Stadt Salta begeistert uns nicht nur die Landschaft am Paso Sico, sondern auch die Fahrt durch die Schlucht Quebrada de Toro. Hier machen wir sogar noch einen kulturellen Abstecher zu den präkolumbianischen Ruinen von Tastil. In dieser Siedlung sollen im 14. und 15. Jahrhundert ca. 3’000 Menschen gelebt haben. Uns beeindruckt die Grösse und Weite der Ausgrabungen und die vielen grossen Kakteen die durch die Jahre darin gewachsen sind. Ausserdem laufen uns ein paar Viscachas über den Weg. Für uns sehen Viscachas aus wie grosse Hasen mit einem langen Schwanz, oder gar wie Mini- Kängurus. Aber eigentlich gehören diese Nagetiere zur Gattung der Chinchillas, welche häufig wegen ihres Fells aber auch wegen ihres Fleisches gejagt werden.



Wo ist Giulia?


Juni - 10-imp

In Salta erwarten uns bereits die „Gauchos“. Anita und Roger haben wir bereits in Kanada kennen gelernt. Mit ihnen zusammen waren wir im August 2016 auf den Galapagos- Inseln und seitdem haben wir vier uns nicht mehr gesehen. Die Wiedersehensfreude ist riesig und durch die Nacht übertrumpfen wir die feierfreudigen Argentinier mit unserer lauten Musik und unseren Gesängen um ein Vielfaches. Über den Tag danach gibt es Nichts zu erzählen…


Auch die Kamera hat Mühe scharf zu sehen:
hier wird mal wieder richtig geschnupft, gell Richard.




Auf dem Pass - es windet unglaublich stark und es ist bitterkalt.

Paso Abra del Acay


Um Himmels willen, was haben wir erwartet, was uns für ein schlimmer und überaus schwieriger Pass mit dem Abra del Acay bevorsteht. Uns wurden im Vorhinein so viele Gruselgeschichten erzählt. Der Abra del Acay sei sehr, sehr schwierig zu befahren, sehr eng für grössere Fahrzeuge, wehe man hat Gegenverkehr, so quasi man hat Glück wenn man nicht abstürzt. Gilt dieser Pass doch in allen Reiseführern mit seinen 4’950 Höhenmetern als der höchste befahrbare Pass der Welt. Wir wussten nur, die Landschaft muss traumhaft sein und das hat sich auch bestätigt. Während der ca. 120 km langen Fahrt auf der rauen Piste kamen uns vielleicht 3 Autos entgegen. Du ahnst wie einsam man sich hier auf der Ruta 40 fühlen kann. Tatsächlich gab es ein-zwei sehr enge Stellen, an denen wir froh waren „nur“ einen Sprinter mit zwei Metern Breite fahren zu müssen. Aber alles in allem haben wir doch schon schwierigere Pisten hinter uns gebracht. Nichts desto trotz, es ist ein herrliches Erlebnis über den Paso Abra del Acay zu fahren. Die Landschaft ist einsam und wild. Man wird nur von den zierlichen Vicuñas begleitet. Es ist ein erhabenes Gefühl auf 4’950 Höhenmetern, so nah dem Himmel zu stehen.

Juni - 12-imp






Giulia und ich wollen es uns nicht nehmen lassen, die Marke von 5’000 Metern zu knacken. Der Weg dorthin ist aber beschwerlich. Nur Stein und Geröll. Ein Wind der einen fast umbläst, wenn er uns nicht
 vorher bereits zum Eiszapfen erstarren lässt. Aber wir schaffen die gut 100 Höhenmeter und somit ist Giulia höher gewesen als ihr Vater, welcher es „nur" auf den Mont Blanc geschafft hat 😉

Leider haben alle elektronischen Geräte in dem Moment versagt, als diese dem kalten Wind ausgesetzt waren. Nur ein Beweisfoto war noch möglich - ein Bildschirmfoto der GPS-Karte: 5’044 Höhenmeter.








Der „Zug zu den Wolken“ und das Viadukt La Polvorilla


Argentiniens berühmtester Zug, der „Tren a las Nubes“ (der „Zug zu den Wolken“), hat in Salta auf einer Höhe von ca. 1’170 Höhenmeter seinen Start und schlängelt sich durch die Quebrada de Toro empor auf etwa 4’280 M.ü.M. So eine Fahrt hin und zurück dauert mehr als 12 Stunden. Wir drei fahren mit dem Zug zwar nicht mit, aber wir fahren ihm hinterher. In San Antonio de los Cobres konnten wir den Tren schon mal im Ruhezustand begutachten. Aber bei unserem zweiten Besuch am Viaducto La Polvorilla sehen wir ihn endlich vollbesetzt mit Touristen und schnaufend über die hohe Brücke fahren. Das Stahlgerüst des Viadukt beeindruckt uns und wir machen unzählige Fotos davon. Hier ist Endstation des Trenes und die Fahrgäste, bzw. die gut zahlenden Touristen dürfen hier aus dem Zug steigen und bekommen die Gelegenheit, bei den inzwischen vollzähligen fliegenden Händlern Kunsthandwerk, bzw. Artesanía zu kaufen.

Juni - 14-imp

Wir finden es sehr amüsant dieses Touristen-Spektakel als Voyeure beobachten zu können.


Juni - 7-imp











Unser letzte gemeinsame Übernachtung mit Giulia vor dem traumhaft schönen Vulkan Licancabur

Die berühmt-berüchtigte Lagunen-Route in Bolivien


Nachdem wir in Argentinien über den Paso Abra del Acay und den Paso de Jama wieder nach Chile zurückgekehrt sind, sind wir jetzt perfekt akklimatisiert für die stets auf über 4’000 Höhenmetern gelegene Lagunen-Route in Bolivien. Was haben wir für Respekt diese unter Overlandern sehr begehrte, weil traumhaft schöne Route unter die Räder zu nehmen. Schon während unserer Reise durch Nordamerika wurde uns gedroht, die Lagunen-Route in Bolivien, die könnt Ihr mit Eurem modernen Euro-5 Motor und dem Dieselpartikelfilter doch glatt vergessen. Das schafft Euer Indi nie! Schlechter Diesel, schlechte Strassen, niedriger Luftdruck… Wir wissen, es kommen sandige Pisten auf uns zu, steile Wege mit grossen Steinen die hohe Bodenfreiheit nötig machen. Egal was die anderen Reisenden uns prophezeien, wir haben inzwischen schon so viele Erfahrungen  mit auf grossen Höhen gelegenen schwierigen Pisten gemacht, da kann uns doch eine 210 km lange Lagunen-Route nicht mehr abschrecken. Also gesagt getan. Wir präparieren uns und stocken in San Pedro de Atacama nochmal unsere Lebensmittelvorräte auf und füllen die Tanks mit Diesel und Wasser. 

Das ist die Grenzstation von Bolivien;
Chile verzichtet gar auf ein Grenzhäuschen.

Auf gehts über die Grenze nach Bolivien zur ersten Lagune, die Laguna Verde, wo wir auch gleich die erste Nacht verbringen. Wohlgemerkt schlafen wir hier auf 4’340 M.ü.M., was für uns wieder mal ein Rekord darstellt. Ach ja, bevor ich es vergesse, wir befinden uns hier im Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa, also im Nationalpark Tierwelt der Anden „Eduardo Avaroa“ für den wir umgerechnet stolze 21 CHF bzw. 19 € Eintritt pro Person zahlen müssen. Hallo? Diese Preise befinden sich auf 1. Klasse US-Nationalpark- Niveau! Für einen Bolivianer ist das ein Haufen Geld!!! Wir haben das Gefühl dies ist eine reine Abzocke. Bolivien wurde mit einer wundervollen Natur beschenkt, die teuer an die vielen Touristen verschachert wird, ohne dass man tatsächlich irgendetwas in diesem Gebiet schützen würde. Es gibt keinen einzigen Abfalleimer, keine Toiletten, null Infrastruktur, nur schlechte Strassen und inmitten des Naturparks liegt auch noch eine Mine, welche von zig LKW’s angefahren wird. So viel zum Thema „Naturpark Tierwelt der Anden“…

Laguna Verde mit unserem Übernachtungsplatz

Juni - 17-imp

Der zweite Tag: Sobald die ersten Sonnenstrahlen auf das Fahrzeug treffen, kann man die Kraft der Sonne wahrhaft spüren und aus den Minusgraden werden schnell Plusgrade die uns aus unserem Nest holen. Der Blick auf die jungfräuliche Laguna Verde zaubert ein Lächeln auf unsere noch verschlafenen Gesichter. Es wird ein Traumtag. Bei herrlichstem Sonnenwetter führt uns die Route durch beeindruckende Landschaften weiter in Richtung Norden. Vorbei an der Laguna Chalviri und deren Thermas de Polques geht es zu dem Geothermalgebiet „Sol de Mañana“. Wie auch die Geysire von „El Tatio“ (Chile) gehört es zu der Vulkanregion Altiplano-Puna. Die blubbernden Schlammlöcher und dampfenden Fumarolen der „Sol de Mañana“ (Morgensonne) faszinieren uns. Wir fühlen uns in eine fremde Welt versetzt. Kaum zu glauben, dass wir hier im Moment die einzigen Touristen sind.

Unterwegs … Landschaften aus der Puna oder des Altiplano mit den Fumarolen

Juni - 18-impJuni - 20-imp










Juni - 19-impJuni - 21-imp












Juni - 23-imp

Etwas abseits der Lagunen-Route, bereits 80 km hinter der Grenze und auf einer Höhe von über 5’000 Metern (Höhenrekord für unseren Indi) liegt unser nächstes Ziel. Der bolivianische Zoll. Man fragt sich ja schon, warum der Zoll sich gerade hier installiert hat. Aber als wir dort ankommen ist es für uns klar. Hier befindet sich eine grosse Mine mit Infrastruktur für ihre Arbeiter. Das heisst, es gibt Strom und Wasser und es herrscht reger Verkehr durch die vielen Lastwagen, welche das Minengut nach Chile wegschaffen. Das heisst, diese müssen ebenfalls verzollt werden und das kann somit gleich hier geschehen.





Juni - 25-imp

Nach der offiziellen Einfuhr des Indi nach Bolivien, geht es weiter zur Laguna Colorada. Für uns nach dem Geysirfeld Sol de Mañana das zweite echte Highlight auf dieser Strecke. Die Lagune ist ein 60 qkm grosser See, der im Durchschnitt nur 0,5 Meter tief ist. Seinen Namen „Colorada“ hat er wegen seiner auffällig roten Färbung, welche vom hohen Mineralstoffgehalt und von der vorherrschenden Algenart herrührt. Im roten Wasser stehen zig, nein hunderte rosa Flamingos, was ein absolut surrealistisches Bild abgibt. Wir befinden uns auf 4’300 Höhenmetern, es weht ein eisiger Wind und doch hat die Sonne die Kraft uns mit ihren Strahlen zu wärmen. Uns gefällt es hier so gut, dass wir uns entschliessen die Nacht da zu bleiben. Es wird eine einsame und sehr, sehr kalte Nacht…

Juni - 24-imp

In der Ferne liegt die Laguna Colorada.
Die Strasse hierhin ist noch „gut“ befahrbar;
es soll ja noch schlimmer kommen.


Juni - 26-imp








Dies ist der Jame's Flamingo. Es gibt noch den Andean und den Chilean Flamingo.



Flamingos, überall Flamingos. 













Im Flug strecken sich die Tiere komplett, nur die Flügel schwingen in der Luft. Ein graziöser Vogel.














Der dritte Tag: So schön die Laguna Colorada mit ihren vielen Flamingos beim Sonnenuntergang war, so unwiderstehlich liegt sie bei Sonnenaufgang mit ihren rosa Vögeln wieder vor uns. Es war eine gute Entscheidung hier zu übernachten. Die herrliche Aussicht über den See ist eine wahre Pracht. Aber, es war auch eine sehr kalte Nacht. Zum ersten Mal ist es uns passiert, dass sich der Gefrierschutz des Boilers aktiviert hat und uns etliche Liter Wasser davon geflossen sind. Wohlweislich schalten wir generell vor eiskalten Nächten, bzw. vor dem Zubettgehen die Wasserpumpe aus und drehen im Fahrzeug alle Wasserhähne auf. Hätten wir das nicht gemacht, hätte die Pumpe unseren ganzen Wasservorrat durch den offenen Boiler in den teuren Nationalpark geleert. Weil es die Nacht so kalt war, möchte unser Indi heute zum ersten Mal nicht anspringen. Okay, wir geben ihm nochmal eine halbe Stunde Sonne und dann ist auch er bereit mit uns in Richtung Norden weiter über die Lagunen-Route zu holpern.


Die Laguna Honda

Was jetzt kommt, das muss ich leider sagen, zieht sich wie Gummi. Die Strassen sind besch…eiden und die Landschaft ist für uns nichts Neues. Natürlich sind die vielen Lagunen mit den hübschen Flamingos superschön, aber die Wege dazwischen nichts Besonderes und eher mühsam. 




Unterwegs: der "Arbol de Piedra“ - eine sehr bekannte Steinskulptur



Wo ist der Indi? Ein Tipp: unser weisser Indi verschmilzt mit einem Sand-Rondell.

Juni - 32-imp

Die Nacht verbringen wir an der Laguna Chiar Kkota, wo wir am Abend noch schwer bewaffneten Besuch vom Militär bekommen. Als erstes erkläre ich den sieben uns langsam umkreisenden Männern mit ihren Maschinengewehren im Anschlag, dass wir Touristen aus Europa sind, die gerade Abendbrot kochen und im Anblick auf die Waffen eine scheiss Angst haben. Als Rückantwort bekomme ich ein „no se preocupen“ („machen Sie sich keine Sorgen“) und sie möchten unsere Papiere sehen. Jan gibt ihnen Kopien unserer beider Führerscheine und ohne weiteres zu kontrollieren wünschen Sie uns noch „¡Que les vaya muy bien!“, was so viel heisst wie „Ihnen weiterhin alles Gute!“ und so schnell die 7 Militärs gekommen sind, sind sie auch schon wieder weg und überlassen uns der Einsamkeit der Wildnis. 

Juni - 33-imp

Wir denken die Nähe zur chilenischen Grenze ist die Ursache für die Militärpräsenz. Soweit wir informiert sind und auch aus historischen Gründen mögen sich  Bolivianer und Chilenen nicht gerade gerne und drum kontrollieren sie hüben wie drüben die Grenzzonen.




Auf einem Spaziergang: uralte, moosartige Gewächse. 




Der vierte Tag: Wieder haben wir Glück und ein herrlicher Tag nimmt uns in Empfang. Zwar wieder A…-kalt, aber super sonnig mit kitschig blauem Himmel. An den Lagunen Hedionda und Cañapa legen wir nochmal zwei Foto-Stopps ein. Auch hier kann man die rosa gefiederten Flamingos ganz aus der Nähe betrachten. Ach übrigens, wer es noch nicht gemerkt hat, es sind dreierlei verschiedene Flamingos auf den Lagunen des Altiplano zu entdecken. Der Andenflamingo, der Chileflamingo und der James-Flamingo. Aber frag mich jetzt bitte nicht welcher welcher ist…


An diesem Tag schliessen wir die (für uns nun nicht mehr berühmt-berüchtigte sondern eher „ja ganz nette“) Lagunen-Route ab und kommen endlich wieder auf eine normal befahrbare Strasse. Wir biegen nach links, also westwärts ab und steuern den Grenzübergang in Ollagüe nach Chile an.





Teerstrasse ist angesagt, d.h. die Reifen müssen wieder aufgepumpt werden

Juni - 35-imp

Umweg nach Iquique


Wir wollen auf direktem Weg von der Grenze in Ollagüe ins steuerfreie Einkaufsparadies Iquique fahren, um einen neuen Satz Reifen und eine neue Kamera zu kaufen. Den Plan haben wir ohne die chilenischen Carabineros gemacht, welche uns nicht direkt nach Nordwesten fahren lassen. Erstens, weil die Strecke an der bolivianischen Grenze entlang geht und das sei zu gefährlich und Zweitens, wir brauchen einen Stempel auf die Zollpapiere unseres Fahrzeugs um in die 1. Region von Chile einzureisen und den gibt es nur auf den Verbindungsstrassen im Tiefland. Wenn wir den Stempel nicht haben, erklärt man uns, seien wir illegal in der 1. Region Chiles und das sei strafbar. Okay okay, also lassen wir uns breit schlagen den riesigen Umweg in Richtung Süden über die hässliche Stadt Calama zu machen und rollen los. Die Strasse Nr. 21, sie ist übrigens in einem hervorragenden Zustand, führt uns durch eine atemberaubend schöne Landschaft, die wir so nie erwartet hätten. Am herrlichen Salar de Ascotán finden wir mittels unserer iOverlander-App hinter Steinruinen einen windgeschützten Stellplatz mit bester Aussicht auf den Salar und die im Abendrot stehenden Anden.

Da uns der Zufall ein zweites Mal nach Calama schickt, starten wir einen weiteren Versuch die Kupfermine Chuquicamata mit einer geführten Tour zu besuchen. Im April sagte man zu uns, die Mine sei für Touristen bis Mai geschlossen. Jetzt im Mai sagt man uns, die Mine sei für Touristen bis September geschlossen. Schade, da ist wohl irgendwas passiert… Für uns bleibt also der Wunsch das grösste Kupferbergwerk der Welt zu besuchen erst mal offen. Kann man Nichts machen…

Juni - 38-imp

Die Reise führt uns weiter durch die endlose Atacama-Wüste in Richtung Westen, um uns dann am Pazifik entlang nordwärts bis nach Iquique zu führen. Wüste, Wüste, Wüste… irgendwo machen wir eine Pinkelpause und erst als wir unser Geschäft verrichtet haben merken wir, dass wir wohl an einem Ort angehalten haben, der früher ein Friedhof gewesen sein muss. Überall um uns herum liegen Schädel und Knochen von Menschen. Rein medizinisch gesehen eine sehr interessante Sache, aber moralisch betrachtet habe ich mich nicht mehr sehr wohl gefühlt.



Juni - 37-impJuni - 36-imp

Die Küste empfängt uns wieder, rund 4’000 Meter tiefer. Die vom Luftdruck eingedrückte Joghurt-Flasche als Anschauungsbeispiel. Und unsere Körper machen diese Druckunterschiede auch mit - erstaunlich wenn nicht gar ein kleines Wunder.










Das zollfreie Iquique


Links das Meer, rechts die trockenen Sanddünen der Atacama-Wüste. Man fährt Ewigkeiten so an der Küste entlang, bis endlich die Skyline von Iquique vor einem auftaucht. Kein Witz, Iquique hat eine richtige Skyline. Eine Skyline in derer Hintergrund sich eine riesengrosse Sanddüne befindet. Ein groteskes Bild. Mit knapp 300’000 Einwohnern ist sie die Hauptstadt der 1. Region Chiles. Apropos, so wie die Carabineros in Ollagüe uns schon erklärten, haben wir tatsächlich an der Grenze zur 1. Region einen Stempel der Aduana auf das Zollpapier unseres Indi bekommen. Die Stadt Iquique spielte während des Salpeter-Booms eine wichtige Rolle als Exporthafen des Minerals. Heute hat sie laut unserem Reiseführer den grössten Fischereihafen des Landes und ist der weltweit grösste Exporteur von Fischmehl. Die Stadt macht einen widersprüchlichen Eindruck. Auf der einen Seite hat sie eine schicke Strandpromenade und ein modernes Spielcasino das sich sehen lassen kann. Fährt man an den Stadtrand entdeckt man klapprige Holzhäuser, die so gar nicht mehr ansehnlich sind. Man traut es der Stadt auf den ersten Blick nicht zu, aber sie hat ein hübsches historisches Zentrum mit schön restaurierten Häusern. Wir sind von der Stadt wirklich sehr positiv überrascht.

Aber wir sind ja eigentlich nicht zum Spass hier, wir müssen ja einkaufen. Also ab ins „Zofri“, zur Freihandelszone mit seinen unzähligen Läden, Geschäften und Einkaufstempeln die zum Bummeln einladen und einen in den Kaufrausch treiben wollen. Diese für Südamerika einzigartige Einkaufszone ist neben den schönen Badestränden das zweite Touristenmagnet der Stadt Iquique. So heisst es dann auch für uns "Nichts wie hin“...

Unser Indi braucht dringendst einen neuen Satz Reifen. Die von uns klar bevorzugte Type, weil damit noch nie einen Platten: BF Goodrich All-Terrain KO2 in der Grösse LT225/75R16. Den einzigen Makel den die Schlappen haben, sie verlieren zu schnell Gummi und aktuell haben unsere alten Reifen kaum mehr Grip. Also ab zum Michelin-Händler. Aber nein, wir haben Pech. Diese Reifen sind nicht an Lager und man kann sie auch nicht kurzfristig bestellen. Aber in der 300 km nördlich von hier gelegenen Stadt Arica, da hätten sie noch zwei von unserer gewünschten Grösse an Lager... Also gut, dann wird das hier mit den neuen Reifen erst mal Nichts. Aber wir brauchen ja auch noch eine neue Kamera. Nachdem ich im März das Display unserer Olympus OM-D E-M5 geschändet habe, müssen wir uns nun eine neue Olympus zulegen. Wie befürchtet (und wie im Vorhinein schon auf der lateinamerikanischen Homepage recherchiert) gibt es in Chile keine Olympus zu kaufen. Nach Abklappern unzähliger Elektronik- und Foto- Fachgeschäfte geben wir die Suche endlich auf. Das mit dem Shopping-Tag haben wir uns definitiv anders gewünscht. Zum Abschluss kaufen wir uns wenigstens eine Literflasche Whiskey. Wenn hier schon alles so billig ist, müssen wir doch wenigstens von Irgendwas profitieren.





Juni - 40-imp

UNESCO: Salpeterminen Humberstone & Santa Laura


Von 1879-1884 wütete im Norden Chiles der sog. Salpeterkrieg. Die Länder Peru und Bolivien einerseits, und Chile andererseits kämpften damals um den wertvollen Mineralreichen Boden, bei dem es um viel Geld ging. So kam es, dass die Humberstone- und Santa Laura- Werke während ihrer Anfangszeit noch auf peruanischem Boden standen, jedoch seit 1883 zu Chile gehören. Etwa von 1872 - 1961 wurde hier (wie noch an vielen anderen Orten in Nordchile) Salpeter abgebaut, das hauptsächlich zur Herstellung von Sprengstoffen und Düngemitteln verwendet wurde. Dabei galt die Humberstone-Mine als was ganz besonderes. Während es in anderen Salitreras für die Arbeiter kaum ein Vergnügen gab, war diese Mine mit Schwimmbad, Theater, Sportplätzen und vielen Geschäften ausgestattet. Humberstone, eines der grössten Nitratwerke Chiles, galt sozusagen als die Mustersiedlung schlechthin. Zu Hochzeiten lebten hier bis zu 3'700 Menschen. Jedoch als Anfang der 1930er Jahre der Salpetermarkt anfing zusammenzubrechen, war es nur noch eine Frage der Zeit bis zur kompletten Schliessung der Nitratwerke Humberstone und Santa Laura. Beide Salitreras wurden 1960/61 geschlossen und stehen seit Juli 2005 auf der Liste der UNESCO- Weltkulturerbestätten. Heute kann man als Tourist die grossen vor sich hinrostenden Stahlträger der ehem. Industrieanlagen besichtigen. Wir empfehlen den Besuch dieses Museums, welches sich irgendwo in der trockenen und staubigen aber doch geschichtsträchtigen Atacama-Wüste befindet.

Juni - 41-imp

Das Freibad in der Minenstadt mit Sprungturm, Tribüne etc. Nicht schlecht ...







Unten: verfallene Fabrikgebäude mit den Nebengebäuden

Juni - 42-impJuni - 43-imp














Fahrt nach Uyuni (Bolivien)


Wurden wir am Grenzübergang in Ollagüe von den Carabineros daran gehindert den direkten Weg nach Iquique einzuschlagen, so wollten wir jetzt wenigstens auf dem Rückweg nach Bolivien diesen Weg nehmen. Und wieder einmal hat sich dies voll gelohnt. Vorbei an den hüschen Dörfern Matilla und Pica geht es für uns rasch rauf auf eine Höhe von knapp 4’000 Höhenmetern. Unser Weg führt uns vorbei am herrlichen Salar del Huasco und dem Salar de Coposa. Über teilweise sehr schlechte Pisten holpern wir der bolivianischen Grenze entgegen, als wir plötzlich von Carabineros gestoppt werden. Einfach unregistriert hier an der bolivianischen Grenze entlang zu fahren sei nicht gut. Wir haben es offensichtlich bei der letzten Strassenkreuzung verpasst, am Eingang zum Minengelände die Polizeistation aufzusuchen und Bescheid zu geben, dass wir über diese Route nach Ollagüe fahren werden. Die Carabineros sind gnädig mit uns. Wir brauchen für die Registrierung jetzt nicht mehr umzudrehen, aber wir möchten ihre Kollegen in Ollagüe bitten, sie sollen unsere Ankunft telefonisch rückbestätigen. Dann sei alles gut. Die Route war toll und wir sind unversehrt am Grenzübergang nach Chile angekommen. Die Carabineros in Ollagüe informieren ihre Kollegen telefonisch darüber, dass es uns gut geht und alle sind zufrieden. So steht unserem weiteren Weg nach Uyuni nichts mehr im Wege.

Immer wieder sehr abwechslungsreiche Fahrten:

Juni - 45-impJuni - 44-imp








Die Atacama pur - nix als Sand.

Nette kleine Dörfer in Oasen der Atacamawüste
eingebettet. Hier die Kirche von Matilla.

Juni - 47-impJuni - 46-imp









Immer wieder Salare, eingebettet in die Andenlandschaft             Aber auch weniger schöne Bilder - Minen, viele Minen.




Cementerio de los Trenes, Uyuni


Südlich des Städchens Uyuni liegt ein Eisenbahnfriedhof mit zum Teil über Hundert Jahre alten Zügen. Die alten Waggons rosten vor sich hin und die ausgeschlachteten Lokomotiven stehen wie Geisterzüge auf den Gleisen. Hier werden einfach alte, ausrangierte Loks abgestellt. Unserer Vorstellung von einer umweltbewussten Entsorgung entspricht das keineswegs. Aber irgendwie hat es schon was, wenn man sich inmitten dieser alten Gefährte bewegen kann.

Juni - 49-impJuni - 48-imp














Salar de Uyuni & Salar de Coipasa


Kaum verlassen wir den Ort Uyuni in Richtung Salar, macht unser Indi wieder mit warnendem Motoren-Management- Geblinke auf sich aufmerksam. Anscheinend ist der Dieselpartikelfilter wieder voll, aber auf einer Höhe von 3’700 Metern kann er nicht ausbrennen. Für uns ein Schock. Wir sehen erst Mal drüber weg und versuchen uns zu beruhigen: Wir fahren ja sowieso auf direktem Weg über die beiden Salare wieder an die chilenische Grenze nach Colchane und von da an gehts ja bald wieder runter auf eine Höhe, auf der sich der Dieselpartikelfilter selbst regenerieren kann. Wir reden uns das schön, hoffen und sind zuversichtlich, dass uns keine grössere Katastrophe mit dem Indi bevorsteht.

Leider haben wir auf dem mit mehr als 10’000 qkm grössten Salar der Welt, kein Glück mit dem Wetter. Die Wolken hängen sehr tief und die hohen Berge am Ufer des Salzsees lassen sich nur erahnen. Das Grau-in-Grau der Wolken scheint sich auf die Salzkruste zu übertragen. Selbst diese scheint nun nicht mehr Weiss. Wir starten zwar dennoch den Versuch ein paar Spassbilder zu machen, aber mit kaputtem Display an der Kamera und dieser Wettersituation will keine rechte Freude am Fotografieren aufkommen. Wir packen unsere Utensilien und das Foto-Equipment also wieder zusammen und planen einfach einen zweiten Besuch auf dem Salar de Uyuni, wenn wir im August nochmal hier in Bolivien sein werden. Also rollen wir weiter mit unserem warnend blinkenden Indi ans westliche Ende des Salars um von dort in Richtung Norden, in Richtung des Salar de Coipasa abzubiegen.

Der Versuch von ein paar Spassbildern:

Juni - 52-imp Juni - 53-imp









Juni - 54-impJuni - 55-imp













Juni - 56-impJuni - 57-imp















Jetzt wird es wieder heikel; "braunes“ Salz deutet auf ein Matsch-
Gemisch von Sand und Dreck hin. Und darin kann man stecken bleiben

Juni - 58-imp

Der Weg führt uns durch wundervolle Landschaften, stellt sich aber als mittlere Katastrophe heraus. Ein Fortkommen ist für uns nur im Schritttempo möglich. Teilweise grosse Löcher im Boden oder hohe Sandverwehungen machen die Fahrt auf dieser Dakar 2015- Route zu einer echten Tortur. Unser Indi bekommt ja eh schon zu wenig Luft und dann muss er noch dermassen langsam, volle Leistung bringen… Jan und mir wird langsam Angst und bange, ob der Motor das noch lange mitmacht? 

Juni - 59-imp

Nach Stunden im teils grässlichen Nieselwetter erreichen wir gegen Sonnenuntergang endlich das Dorf Tauca am Südufer des Salar de Coipasa. Hier wollen wir uns erst mal schlau machen ob der Salar nach dem Regen überhaupt befahrbar ist, oder ob die Ufer so aufgeweicht sind, dass ein Raufkommen auf den Salar gar nicht möglich ist. In dem nach Geisterstadt anmutenden Tauca treffen wir genau 2 Männer. Nicht mehr und nicht weniger. Der Erste rät uns von einer Fahrt auf den Salar dringend ab. Da es geregnet hat sei es viel zu gefährlich. Am Ufer kann es schlammig sein und auf dem Salar kann man wegen der Nässe schnell mal ein Ojo übersehen (mit Wasser gefülltes Loch). Das wäre schön blöd, wenn wir mit dem Indi im Salzsee versinken würden. Der zweite Mann, ein älterer Herr, schickt uns ohne zu zögern in Richtung Coipasa. Gerade gestern sei noch ein anderes Auto drüber gefahren. Kein Problem also und überhaupt nicht „peligroso“ (gefährlich). Nein, für uns ist das alles zu vage. Zurückfahren kommt für uns aber auch nicht in Frage. Wir wollen dem armen Indi mit seinem angeschlagenen Motor nicht nochmal so eine wilde Piste zumuten und inzwischen wissen wir, dass man auf einem Salar wie auf einer Autobahn dahin rasen kann und somit am besten und schnellsten vorankommt. Wir parken also am Weg zum Salzsee und hoffen einfach darauf, dass irgendwann mal irgendein Auto vorbei kommt, dem wir hinterher fahren können.

Am nächsten Morgen, ca. um 8 Uhr weckt uns ein Motorengeräusch. Wir sehen ungläubig aus dem Fenster und erkennen, wie sich ein alter LKW nähert. Wir stürmen aus dem Bett, schlüpfen schnell in die Schuhe und im Schlafanzug mit übergeworfener Jacke hüpfen wir aus dem Indi. Die beiden Herren im Lastwagen scheinen grosse Freude an unserem Aufzug und unserer Aufregung zu haben. Ein Lachen können sie sich nicht verkneifen. Die beiden wollen mit ihrem LKW zwar nicht über den Salar, aber wenn wir ihnen ein paar Kilometer folgen zeigen sie uns einen sicheren Weg rauf auf den Salzsee. Wir bitten die beiden um 5 Minuten Geduld, präparieren uns und den Indi und rollen dann hinter dem Lastwagen her. An einer Gabelung, an der sich unsere Wege trennen, erklären die Herren uns genauestens wie wir fahren müssen, dann sei das alles gar nicht gefährlich und bedenkenlos zu meistern. 

Oben: der LKW fährt vor - ein Weg, der nicht so leicht einfachso gefunden werden kann. 



Unten: der Fahrer erklärt uns den Weg, einfach den Spuren nach bis diese nicht mehr braun sind und dann alles geradeaus auf den Vulkan zu. Apropos Vulkan - nicht der grosse, sondern einen ganz, ganz kleinen dürfen wir nicht verpassen. 


Gut, nun haben wir also den Weg auf den Salar gefunden. Wir müssen uns immer in Richtung „kleiner Vulkan“ halten, der am nördlichen Horizont zu erahnen ist. Am Schluss müssten wir nur noch rechts herum einen grossen Bogen um diesen Vulkan machen und dahinter sei dann schon der Ort Coipasa, wo wir wieder festen Boden unter den Rädern haben werden. Und so entlassen uns die beiden Bolivianer auf den Salar de Coipasa. 


Diesen, rot markierten Vulkan dürfen wir nicht verpassen. Wenn das nur gut geht.
Unten: das Festland - Erleichtung oder Enttäuschung zum Ende des Abenteuers?

Juni - 65-imp

Im Gegensatz zum Vortag haben wir heute herrlichstes Sonnenwetter. Die Salzkruste ist jungfräulich und blendend weiss. Im Gegensatz zum Salar de Uyuni, wo viele Touren-Autos unterwegs sind und dementsprechend viele Spuren im Salz zu sehen sind, scheint der Salar de Coipasa unangetastet und rein. Eine weisse Salzwüste, unwirklich und nass glänzend. Das Geräusch unseres Motors und das Brechen der Salzkruste unter den Reifen sind das Einzige was unsere Ohren wahrnehmen. Ja, so haben wir uns einen schönen Salzsee vorgestellt. Einsam, inmitten der uns so fremden Natur, surreal, bizarr und einzigartig. Mit 80 km/h rollen wir dem kleinen Vulkan entgegen. Wir geniessen das Gefühl des wilden Abenteuers und Entdeckens. Wie von den beiden Männern im Lastwagen beschrieben finden wir nach ca. 40 km Fahrt auf dem Salz hinter dem Vulkankegel tatsächlich die Abfahrt vom Salar in das Dorf Coipasa. 

Juni - 63-impJuni - 64-imp










Ab hier sind wir wieder auf „Festland“ (eigentlich auf einer Insel im Salzsee) und müssen nur noch über einen guten Damm ans Nordufer übersetzen. Unser nächstes Ziel, die Grenze nach Chile ist nun gar nicht mehr weit entfernt. Aber auch hier entpuppt sich der Weg zur 16 km entfernten Hauptstrasse als übler Beinsteller mit tiefen Löchern, grossen Steinen und schlimmen Sandpisten. Unser Indi ist völlig am Ende und lässt sich schon nicht mehr über 3’000 Touren drehen. Nach der Grenze müssen wir nochmal rauf auf mühsame 4’300 Höhenmeter, unser Indi hat fast keine Kraft mehr und schnauft nur sehr langsam die Berge hoch. Jan und mir steht der Angstschweiss auf der Stirn. Hoffentlich trägt der Motor keinen Schaden davon. Und dann stehen wir plötzlich mit unserem Fahrzeug auf dem höchsten Punkt des Passes. Ab jetzt geht es für uns westwärts nur noch abwärts. Es dauert nicht lange und unser Indi brennt selbständig seinen Dieselpartikelfilter aus und das ewige Warn-Geblinke des Motoren-Management hat endlich ein Ende. Unser Indi hat es geschafft! Er bekommt wieder Luft und hat mehr Kraft denn eh und jeh. Jan und ich sind überglücklich und klatschen uns ab. Wir sind ja sooo stolz auf unser Fahrzeug, den besten Indi der Welt! Never ever würden wir ihn mit einem anderen Reisemobil tauschen wollen!!!




Die schlimmste Grenze Chiles!!!


Inzwischen sind wir schon 5 Mal nach Chile eingereist. 4 Mal aus Argentinien und 1 mal aus Bolivien. Weil wir ja wissen dass die Chilenen bei mitgeführten Lebensmitteln heikel sind, haben wir stets alle frischen Rohwaren vor der Grenze verkocht oder gegessen (Fleisch, Obst, Gemüse, Eier). Wir haben auch immer respektiert, dass man keinen Honig und keine Nüsse nach Chile einführen darf. So hatten wir tatsächlich auch nie ein Problem bei der Fahrzeugkontrolle. Aber bei unserer sechsten Einreise nach Chile in Colchane, sollte sich das zum ersten und einzigen Mal ändern. Erst schickt man Hund Nr. 1 für die Suche nach Drogen in unser Auto, dann schickt man Spürhund Nr. 2 für Obst und Gemüse in den Indi. Dann kommen noch zwei Männer und durchsuchen sämtliche Schränke. Zum ersten Mal wird uns der Oregano weggenommen, und zum ersten Mal müssen wir vakuumierte Wurstwaren abgeben (man bemerke, die waren noch aus Chile). Die leckeren „Gordos“ vom Jumbo in Chile… wer sie kennt weiss, wie wir gelitten haben, als der Grenzer uns die Würste weggenommen hat. Wir verstehen nur nicht, warum man uns alle anderen Gewürze (wie Thymian, Basilikum, usw.) gelassen hat. Und wieso der Grenzbeamte ein Päckchen vakuumierte Wurst im Kühlschrank liegen hat lassen. Willkür? Wir wissen es nicht. Auf jeden Fall hatte ich auch noch 5 Tage später mit den lästigen Hundshaaren im Indi zu kämpfen.

Anmerkung: Komischerweise wollen sämtliche Grenzkontrolleure immer IN den Indi um alles zu durchsuchen. Aber dass mal jemand auf die Idee kommt von HINTEN in den Kofferraum zu schauen, die Leute vom Zoll vergessen den bei uns immer…





Juni - 72-imp

Wilde Schluchten, Geysire und Salare, Flamingos und Lagunen




Juni - 67-imp

Nach einem Waschgang für den Indi, Tank- und Einkaufstop in Pozo Almonte und einem enttäuschenden Besuch beim Gigante de Atacama, rollen wir wieder glücklich bergaufwärts. Wir machen ein paar Abstecher in die hübschen Seitentäler und durchfahren den teilweise furchterregenden Circuito de las Quebradas, in dem unser Indi wieder volle Leistung zeigen muss und wir glücklich sind, in einem „Kleinwagen“ mit Bodenfreiheit unterwegs zu sein. 

Im Hintergrund der „Gigante de Atacama“. Ein bisschen grösser hätten wir uns diesen Giganten schon vorgestellt. Naja, man kan nicht immer Glück haben.




Juni - 69-imp

Eine Schluchtenlandschaft vom Schönsten empfängt uns in dieser Gegend.












Juni - 71-impJuni - 70-imp













In der Morgendämmerung


Juni - 75-imp

Uns zieht es wieder auf Höhen von über 4’000 M.ü.M. Die Geysire de Puchuldiza mit seinen dampfenden Thermen, der Salar de Surire mit seinen schönen Flamingos und der Circuito de las Misiones mit seinen hübschen Kirchen sind Höhepunkte auf unserer vorerst letzten Runde durch die chilenischen Anden. Aber das echte Highlight sind für uns die Termas de Polloquere. Es handelt sich hier um ein ca. 0,5 Meter tiefes, grösseres natürliches Becken mit türkisem Thermal-Wasser, welches bei kalten Temperaturen einladend dampft. Man plantscht im selben Wasser wie die Flamingos (okay, es waren nur zwei, aber immerhin…). Jan und ich lassen es uns nicht nehmen noch am stürmischen Spätnachmittag ins heisse Nass zu hüpfen. Wir geniessen die Einsamkeit und die wohltuende Wärme der schwefligen Quelle, eh wir uns ins warme Auto verziehen. Am nächsten Morgen gönnen wir uns gleich nochmal den Spass. Allerdings ist es windstill, und da das Wasser nicht vermischt oder vom Wind abgekühlt wird, ist es sauheiss. Aber wie sagt man so schön „was einen nicht umbringt, macht einen nur noch härter…“

Wir haben unseren Spass im Wasser. Der Wind ist kalt - das Wasser warm - und die Kopfbedeckung schützt den Kopf

Juni - 76-impJuni - 77-imp










Ein seltenes Bild: Vicunias zusammen mit Flamingos

Juni - 79-imp










Und was man sonst noch so alles auf einer Fahrt sieht:

Juni - 73-impJuni - 74-imp









Nandu                                                             Kirchen im eigenen Stil - der Kirchenturm steht immer separat

Juni - 83-impJuni - 82-imp













Mitten im Trockenen und der wüstenhaften Berglandschaft, plötzlich Terrassen mit grünen Anbauflächen





Monatsende in Arica


Arica liegt im äussersten Norden von Chile und nur noch wenige Kilometer von Peru entfernt. Es ist eine moderne Küstenstadt mit schönen Pazifikstränden. Es herrscht Wüstenklima und es regnet praktisch nie. Täglich scheint die Sonne (wenn wegen Nebel auch oft erst am Nachmittag) und daher wird Arica auch mit „Stadt des ewigen Frühlings“ betitelt.

Hier gönnen wir unserem Indi das Beste: er bekommt eine Unterbodenwäsche um das viele noch hängen gebliebene Salz endgültig los zu werden, er bekommt endlich neue Reifen (wenn auch nur zwei BF Goodrich und zwei Billige) und ihm wird vorne links ein nigel-nagel-neuer Stossdämpfer eingebaut. Jan und ich geniessen die belebten Fussgängerzonen und die schönen Märkte der Stadt. Vom Fischmarkt holen wir uns frisches Schwertfisch-Filet das wir bei Sonnenuntergang am Meer grillieren. Am Strand lassen wir die Seele baumeln, machen Apéro mit den weltbesten Oliven aus dem nah gelegenen Valle de Azapa und erfreuen uns am angenehmen Klima der Stadt, des „ewigen Frühlings“. mb


Der ASOAGRO: für uns einer der schönsten Märkte mit den           Ein Kilogramm gönnen wir uns vom Schwertfisch, dessen Fleisch üblichen Krimskrams-Ständen. Und eben den Oliven … mmmh           sehr kräftig ist … mmmh

Juni - 84-impJuni - 86-imp














Neuerdings machen wir unsere Konfitüre selber. Der 1. Versuch ohne Gelierzucker:

Rechts: Apfel mit Birne 
Links: Birne mit Apfel

mmmh

















Plan Juni:

Ausreise von Chile nach Peru. Wir besuchen die schöne Stadt Arequipa und machen einen Abstecher an den Colca-Cañon mit seinen Königen der Lüfte, den Anden-Kondoren. Von dort lassen wir uns über die Hauptstadt Lima nordwärts treiben, bis wir an unserem Ausgangspunkt, der Cordillera Blanca angekommen sind.



Unsere Rekorde  😉

Neue:                                                                                                                                                                                                   

  • höchst gelegener Übernachtungsplatz: 4’340 M.ü.M. am Südufer der Laguna Verde, Reserva Nacional de Fauna Andina „Eduardo Avaroa" (Ruta Laguna), Bolivien am 13. Mai 2017 (alter Wert: 4’300 M.ü.M. bei den Geysiren von El Tatio, San Pedro de Atacama - Chile)
  • höchster Punkt mit Indi: 5’033 M.ü.M. am Zoll Apacheta, Ruta Laguna, Bolivien am 14.5.2017 (alter Wert: 4’849 M.ü.M. am Pass bei Vilavila - Nähe Cusco, Peru)


Bestehende:                                                                                                                                                                                          

  • kälteste Nacht: minus 11° C bei den Geysiren von El Tatio, San Pedro de Atacama - Chile am 28.4.17 (alter Wert: minus
    7,5° C an der Laguna zwischen Guandacol und Laguna Brava, Argentinien beim Paso Pircas Negras)
  • die grösste Weitsicht: 233 Km von Ruta B-245 - Machuca, Nähe Geysiren von El Tatio zum Vulkan Llullaillaco mit seinen 6’739 M.ü.M - Chile am 28.4.17 (alter Wert: 159 km vom Mt. Rainer - WA (4’392 M.ü.M.) zum Mt. Hood - OR (3’402 M.ü.M.) - USA)
  • höchster gesichteter Vulkan: der Nevado Ojos del Salado mit 6’891 M.ü.M. beim Paso San Francisco (Arg/Chile) am 22.3.2017
  • grösste Ansammlung an Vulkankegeln: Reserva Provincial La Payunia, Malargüe, Argentinien. Ca. 800 Vulkankegeln sind in der Gegend südlich von Malargüe verteilt.
  • höchster gesichteter Berg/Bergspitze: der mit 6’962 M.ü.M. höchste Berg von Amerika heisst Aconcagua und liegt in den Aden auf der Grenze zwischen Argentinien und Chile, d.h. an der Passstrasse von Mendoza nach Santiago (alter Wert: der 6’788 Meter hohe Huascaran Sur in der Cordillera Blanca, Peru)
  • heissester Tag: 44° C Schattentemperatur am 21.1.17 auf der Routa RN142 zwischen San Juan und Mendoza, Argentinien  (alter Wert: 41,5° C am 22.4.16 in der Nähe von Liberia, Costa Rica)
  • östlichster Punkt unserer Reise: S 22° 56’ 57.5’ / W 43° 09’ 22.9’’ am 19.11.16
  • minimalste Zeitverschiebung nach Hause: 3 Stunden im Osten von Brasilien (dank der Sommerzeit)
  • höchster WasserfallCatarata Gocta mit 771 Metern ist der weltweit 3. höchster Wasserfall - Nähe Chachapoya, Peru
  • höchster Punkt zu Fuss: 5’067 M.ü.M. am 27. Juli 16 am Vulkan Chimborazo - Schutzhütte 2, Ecuador;  (alter Wert: Vulkan Puracé, Kolumbien)
  • wenigsten gefahrenen Autokilometern: Monat Mai 2015 mit nur 1’387 km (Panama und Cartagena) 
  • maximale Temperatur im Indi: 40.5°C am (alter Wert: 37.5° C am 9.6.15 in Helena MT, USA)
  • längster Aufenthalt an einem Ort: 18 Nächte im März/April 2016 am Pasaj Cap bei Pierre, Lago di Atitlán - Guatemala 
    (alter Wert: Santa Elena, Atotonilco el Alto - Mexico (bei Charly) vom 25.12.15 - 5.1.16)
  • weltweit grösster Kratersee der Welt: Mono Lake - CA mit ca. 150 km2
  • der längste beobachtete Güterzug: 168 Kohlewaggons in Canmore AB der Canadien Pacific Railway am 15.6.15
    (alt: 128 Waggons)
  • nördlichster Punkt unserer Reise: N 68° 25' 3’’ / W 133° 45’ 31’’ (über dem Polarkreis mit N 66° 33’) am 3.7.15
  • westlichster Punkt unserer Reise: N 59° 46’ 27“ / W 151° 52’ 2“ (Anchor Point, Kenai-Peninsula AK) am 28.7.15
  • maximale Zeitverschiebung nach Hause: 10 Stunden in Alaska
  • das am längsten dauernde Sonnenlicht: 24 Stunden in Inuvik - NT
  • näher an Russland als von zu Hause aus: ca. 1’000 Km Luftlinie in Alaska
  • ein leckeres Eis essen möglichst weit weg von der Zivilisation: am Yukon River in Eagle - Alaska, wirklich am A… der Welt am 16.7.15
  • die höchste Dichte an reisenden Schweizer: mindestens 6 Autos auf dem Dempster Highway gleichzeitig im Juli 2015
    (geschätzt: über 75% der reisenden Europäer! )
  • längster erzwungener Reisestopp: 5 Tage wegen Notlauf-Modus des Motorenmanagments des Indi in Dawson City YT im Juli 2015
© Copyright by Jan Hiddink und Marita Bottner  - 2014/2015/2016