April 2016 - Honduras, Nicaragua und Costa Rica

Reisebericht April 2016


Reiseroute: 

Pasaj Cap, Lago de Atitlán - Antigua - Grenze Honduras - Copán Ruinas - Gracias - Lago de Yojoa - Grenze Nicaragua - Estelí - Finca Aguas del Arenal, Cerro el Arenal - León - Laguna de Apoyo - Granada - Playa Maderas - Grenze Costa Rica - Cabañas Cañas Castilla, Sonzapote - Playa Junquillal, Nicoya - Sámara, Nicoya - Nuevo Arenal - Zarcero - San José - Vulkan Irazú - Cahuita


Link zu Google Maps                                                        Gefahrene Km: 2’674 Km







Nachdem wir von „Pierres Pasaj Cap“ mit einem Abschiedsständchen der dortigen Gäste feierlich verabschiedet worden sind, wollen wir in Guatemala noch die Kolonialstadt Antigua besuchen, in Guatemala City richtig einkaufen und dann ab über die Grenze nach Honduras.


Womit wir beim ersten Thema wären. In Zentralamerika überqueren wir im April drei Grenzen.

Guatemala-Honduras ist für uns erst mal ein Schock, weil wir an einer kilometerlangen Schlange von wartenden LKW’s vorbei müssen. Dementsprechend lange ist auch die Schlange am Aduana-Schalter, an dem wir unseren Indi ausführen, bzw. abmelden müssen. Die Zollbehörden haben ein neues System eingeführt, das noch nicht richtig läuft. Die zig LKW-Fahrer sind daher eh schon etwas angepisst und als wir uns dann einfach noch vorne hin stellen und unschuldig nach dem „Touristen-Schalter“ fragen, gibt es ein stilles Gemurmel. Der Herr vom Zoll findet eine Lösung die alle befriedigt. Er schickt uns wieder weg, wir werden in einer Stunde abgefertigt. Eine Stunde Wartezeit ist für uns okay (anstatt den geschätzten 3 - 4 Stunden für die LKW-Fahrer)  und die wartenden Männer sind auch zufrieden. Auf der honduranischen Seite wundern wir uns nur, warum der Zollbeamte von all unseren Papieren Kopien in dreifacher Ausführung braucht. Null Problemo, für das haben wir ja unseren eigenen Drucker dabei.

Der Grenzübergang Honduras-Nicaragua war verhältnismässig easy.

Wenn man allerdings von Nicaragua nach Costa Rica einreisen will, muss man viiiel Zeit und gutes Schuhwerk mitbringen. Man rennt von A nach B, man wird weitergeschickt nach C, damit man sich dann mit dem Papier von D wieder bei A melden kann, oder so ähnlich... beim dritten Anlauf über die Grenze nach Costa Rica haben wir endlich alle Papiere beieinander und der Grenzer winkt uns freundlich durch.

Tja, und jetzt steht nur noch eine zentralamerikanische Grenze zur Überquerung an: Costa Rica – Panama. Aber mehr dazu im Reisebericht vom Mai.


Wir haben das Gefühl je weiter wir in Richtung Süden fahren, desto entspannter wird die Sicherheitslage der zentralamerikanischen Staaten (zumindest wenn man regelmässig die Berichte des auswärtigen Amtes liest). Ach ja, nicht nur das... sogar die Guatemalteken und Honduraner sagen, wenn wir gut durch Mexiko gekommen sind kann uns im weiteren Verlauf der Reise Nichts mehr passieren. Fazit: nicht nur die Amerikaner haben Respekt durch Mexiko zu reisen, sondern auch die Menschen aus ganz Zentralamerika. Komisch... dabei haben wir uns in Mexiko so sicher und so wohl gefühlt, dass Jan und ich heute schon beschlossen haben dort noch mal irgendwann hin zu fahren und Urlaub zu machen.


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März/April sind die heissesten Monate in Zentralamerika, bevor dann etwa im Mai die Regenzeit beginnt. Das bekommen wir voll zu spüren. Temperaturen bis über 40 Grad Celsius und Fahrten durch trockenes, braunes Land ist Routine. Selbst unsere Autobatterie, Indi’s Elektronik und natürlich auch der Kühlschrank motzen wegen der Affen-Hitze. Wir lassen unsere Route durch das heisse Wetter (auch durch die Nacht kühlt es kaum unter 30 Grad ab) und die einsetzende Regenzeit bestimmen und fahren relativ zügig durch die herrlichen Länder Honduras / Nicaragua  / Costa Rica, wo es doch so viel mehr Schönes zu sehen geben würde.




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Dies ist die Temperatur an der Pazifikseite von Nicaragua.


Eine unserer Massnahmen gegen die Hitze: ein Ventilator. Der macht jedoch so viel Lärm, dass das Schlafen damit schwierig wird. Ausserdem lassen wir uns einen Brenneraufsatz für unseren Kugelgrill machen, damit wir draussen kochen können und somit die Kochhitze nicht im Auto haben. Ein einfaches Bettlaken anstelle der dicken Daunendecke soll Stauwärme verhindern. Aber trotz den Massnahmen bleibt es heiss, aber wer weiss, vielleicht gerade wegen diesen Massnahmen sind wir nicht wie Schokolade davongeschmolzen.



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Auch die Landschaft hat heiss - man wartet in allen 3 Ländern sehnlichst auf Regen. Ich persönlich dachte, dass es in diesen 3 Ländern nur Dschungel hat. Wieder mal falsch gedacht - subtropische Landschaften prägen die Pazifikseite und die Berge.




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Auch die Dogge auf der Cabañas Cañas Castilla von den
Schweizern Agi und Guido hat 
sich der Hitze ergeben. Auf ihre
Art und Weise und das mit Recht: Bewegung macht heiss, ist anstrengend und gefährlich … man könnte ja einem Hitzeschlag erliegen.






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Einige Highlights, wie z. B. die Maya-Stätte Copán Ruinas lassen wir wegen der Hitze natürlich nicht aus. Im gleichnamigen Städtchen lernen wir den Ulmer Thomas kennen, der schon seit Jahren hier in Honduras Bier nach dem Reinheitsgebot von 1516 braut. Es ist selbsterklärend, dass wir dort nicht nur 1 gutes, kühles Bier geniessen. Ähnlich verhält es sich in Nuevo Arenal (Nicaragua). Dort backt Thomas aus Kempten/Allgäu die besten Laugenbrezen, die wir bisher auf dem amerikanischen Kontinent gegessen haben. Weitere ausgereiste Europäer die wir kennen gelernt haben sind z. B. das schweizer Paar Agi und Guido, welche im Norden Costa Ricas und der Regensburger Jürgen, welcher im nordwestlichen Hochland von Nicaragua lebt. Jeweils haben wir ein paar schöne Tage auf deren sehr gepflegten Fincas verbringen können.





Bier trinken macht mir mindestens so viel Spass, wie Ruinen bewundern:

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Beim Thomas mit Bier, gebraut aus Malz, das direkt aus Bayern
importiert wird (hey, ihr könnt Euch nicht vorstellen wie gut
das schmeckt …)


Bei einem Ami auf der D&D Brewery - muss aber gestehen, dass ich doch lieber bei Thomas noch ein weiteres Bierchen getrunken hätte.


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Das ist dann Marita’s Lieblingswelt - gut, mitessen tu ich dann schon auch. Thomas aus Ulm backt wie ein Weltmeister und es schmeckt so richitg nach Heimat.






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Und dann noch ein Restaurant mit Bähnli, Kappälleli und einem Drehrestaurant (leider ohne Dreharbeiten mit James Bond). Man beachtet dabei, dass alle Häuser ob Restaurant, Wohnhaus, Schuppen, Stall etc. irgendwie nach Schweiz aussehen. Wahnsinnig, da fragt man sich wie stark das Heimweh für den Erbauer wohl war. Leider ist der Schweizer gestorben und man wird nicht mehr „schweizerisch“ begrüsst. Wir sind dann weitergefahren.




Finca Aguas del Arenal - Jürgen hat ein kleines Paradies hoch oben in den Bergen von Nicaragua gebaut (nebenbei: wir durften kühle Nächte erleben). Wir haben die Ruhe und die Natur genossen:

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Ganz Nahe und mitten drin durften wir u.a. die Tierwelt bei der Cabañas Cañas Castilla von Agi und Guido erleben:

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Die Affen haben es auch heiss -
und schlafen dann viel durch den Tag hindurch:

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Wir mit unserem Indi mitten drin - genau über uns schwingen sich die Affen von Baum zu Baum. Und manchmal hat man das Gefühl, dass einem ein nasser Tropfen - chemische Zusammensetzung unbekannt - trifft.

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Da wir stets Wert auf Sicherheit legen und nicht unbewacht in diesen Ländern übernachten wollen, ergeben sich manchmal kuriose Sachen, bzw. witzige Begegnungen. So hat uns z. B. die Polizei in Zacapa (Guatemala) mit Blaulicht zu einem „sicheren“ Schlafplatz eskortiert. In Zarcero (Costa Rica) war es der Messmer, der uns auf dem nachts abgeschlossenen Kirchengelände übernachten hat lassen. Und in der Costa Ricanischen Hauptstadt San José war es eine freundliche Dame der Firma „Grupo Capris, S.A.“, welche sich gekümmert hat uns einen sicheren Schlafplatz auf dem Firmengelände zu organisieren.



In León, Nicaragua (für politisch Interessierte:
die Zenrale der Sandinisten - siehe Wikipedia
haben uns die Bomberos ausgeholfen - direkt neben dem 
zentralen Platz haben wir sicher und ruhig geschlafen.

Zacapa - von der Polizei zu unserem Schlafplatz eskortiert.


Der freundliche Messmer verwaltet nicht nur eine wunderschöne Kirche, sondern draussen vor der Kirche hat es einen Platz mit kunstvoll zugeschnittenen Sträuchern.



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In San José kam noch die Tatsache dazu, dass genau an diesem Tag die Regenzeit begonnen hat und die Stadt im Wasser schier ersoffen ist. Wir erlebten Weltuntergangs-Stimmung bei schlimmem Wolkenbruch mit übelstem Gewitter.



Und noch was zum Wetter: am Freitag den 29.4.16 steht
für uns zum ersten Mal die Sonne im Norden -
wir leben nun in einer verkehrten Welt.


Tageslaenge




Obwohl wir noch weit weg vom Äquator
sind (wir sind zur Zeit ca. auf dem 9. Breitengrad), so haben wir bereits die Sonne senkrecht über uns gehabt. Wer uns das nicht glaubt: siehe Wikipedia „Sonnenwende“.




Und noch was zum Verkehr: 

1. Hat es ein ungewöhnliches Zeichen auf der Strasse, einen Stein, ein Holz oder wie hier einen grünen Ast - aber sicher kein Warndreieck - so ist höchste Aufmerksamkeit gefordert:

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2. Es kommt öfters ganz anders daher als gedacht:

3. Stadtverkehr - man fällt auf:

4. Krokodil, tiefe Furchen? Man schickt am besten seine eigene Frau voraus:

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Auf dem Weg durch Zentralamerika kommt man an den vielen Vulkanen nicht vorbei. Viele sind derzeit aktiv und für einen Besuch leider gesperrt. Dafür entschädigen die schönen Kolonialstädte (z. B. León oder Granada in Nicaragua) und die herrlichen Landschaften mit der vielfältigen Tierwelt die man zu Gesicht bekommt. Wir sehen wilde Affen, hängende Faultiere, schwimmende Krokodile, lustige Krebse und vieles buntes Federvieh. Wir fahren durch Dschungel, Kaffeeplantagen und besuchen eine Zigarrenfabrik. Unser Weg führt uns quer vom Pazifik, über Berge und Täler rüber an die Karibik. Und ganz egal wo man in’s Wasser geht, die Weltmeere sind hier so warm, dass man sich nach dem Baden nach einer kühlen Dusche sehnt.


Vulkane - Bilder von den Flanken des Vulkans oder vom Vulkan selber:

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Vulkan Arenal, Costa Rica



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Oben ist dann die Sicht eher eingeschränkt - der Vulkan Irazú, Costa Rica:


Bild von der Flanke herunter des Vulkan Poás, Costa Rica                           Der Vulkankrater Laguna de Apoyo, Nicaragua

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Die Zigarrenfabrik „Perdomo“




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Granada, Nicaragua - eine Stadt, welche uns sehr gut gefallen hätte. Aber es war so heiss, dass wir uns nur kurz im Stadtgewühl und auf den Märkten aufhalten konnten. Eine Pause mit kaltem Getränk war bereits nach einer Stunde überfällig:

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Naturwelten - viele Tiere begleiten uns. So u.a. Aras bei den Ruinen in Copán, Honduras:

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An der Karibikküste Costa Ricas lassen wir den April ausklingen und geniessen das Reggae-Feeling. mb



Plan für den Mai: 

Es geht nach Panama und wir werden die Verschiffung nach Kolumbien vornehmen - hoffentlich geht alles gut, denn die Berichte im Internet über diesen Vorgang sind nicht gerade aufbauend.




Unsere Rekorde  😉


Neue:                                                                                                                                                                                                   

  • heissester Tag: 41.5° C Schattentemperatur am 22.4.16 in der Nähe von Liberia, Costa Rica (alter Wert: 37.5°C am 16.3.2016 in Sacapulas, Guatemala)


Bestehende:                                                                                                                                                                                          

  • Maximale Temperatur im Indi: 40.5°C am (alter Wert: 37.5° C am 9.6.15 in Helena MT, USA)
  • längster Aufenthalt an einem Ort: 18 Nächte im März/April 2016 am Pasaj Cap bei Pierre, Lago di Atitlán - Guatemala 
    (alter Wert: Santa Elena, Atotonilco el Alto - Mexico (bei Charly) vom 25.12.15 - 5.1.16)
  • Höchster Punkt mit Indi: 3'677 M.ü.M. am 19.1.16 auf dem Paso de Cortes zw. Mexico City und Puebla respektive zwischen den Vulkanen Popocatépetl und Iztaccihuatl (alter Wert: 2’987 Meter ü. M. am 23. Mai 15 am Boulder Mountain Pass)
  • Höchster Punkt zu Fuss: 3’320 M.ü.M am 11.1.16 in Macheros bei den Monarch-Schmetterlingen (900 Höhenmeter Wanderung)
  • weltweit grösster Kratersee der Welt: Mono Lake - CA mit ca. 150 km2
  • die grösste Weitsicht: 159 km vom Mt. Rainer - WA (4’392 M.ü.M.) zum Mt. Hood - OR (3’402 M.ü.M.) am 10.9.2015
  • der längste beobachtete Güterzug: 168 Kohlewaggons in Canmore AB der Canadien Pacific Railway am 15.6.15
    (alt: 128 Waggons)
  • nördlichster Punkt unserer Reise: N 68° 25' 3’’ / W 133° 45’ 31’’ (über dem Polarkreis mit N 66° 33’) am 3.7.15
  • westlichster Punkt unserer Reise: N 59° 46’ 27“ / W 151° 52’ 2“ (Anchor Point, Kenai-Peninsula AK) am 28.7.15
  • höchster gesichteter Berg/Bergspitze: Mt. McKinley (Denali), Alaska mit 20’320 Ft / 6’194 Meter 
    (alt: 4’206 Meter - Gannet 
    Peak)
  • Maximale Zeitverschiebung nach Hause: 10 Stunden in Alaska
  • das am längsten dauernde Sonnenlicht: 24 Stunden in Inuvik - NT
  • näher an Russland als von zu Hause aus: ca. 1’000 Km Luftlinie in Alaska
  • ein leckeres Eis essen möglichst weit weg von der Zivilisation: am Yukon River in Eagle - Alaska, wirklich am A… der Welt am 16.7.15
  • die höchste Dichte an reisenden Schweizer: mindestens 6 Autos auf dem Dempster Highway gleichzeitig im Juli 2015
    (geschätzt: über 75% der reisenden Europäer! )
  • längster erzwungener Reisestopp: 5 Tage wegen Notlauf-Modus des Motorenmanagments des Indi in Dawson City YT im Juli 2015
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