Juni 2016 - Kolumbien der Norden und der Osten

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Reisebericht Juni 2016



Reiseroute: 

Minca - Palomino - Cabo de La Vela - Manaure Balcón del Cesar - La Playa de Belén - Pamplona - El Cocuy - San Gil - Barichara - Zapatoca - Mesa Los Santos - Laguna de Tota - Villa de Leyva - Zipaquirá - Laguna de Guatavita - Bogotá





Gefahrene Distanz: 2’612 Km

Link zu Google Maps








In den Anden gehen die Strassen öfter mal runter und wieder rauf, immer wieder zwischen 200 bis 3’800 m.ü.M.




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Mach Deine Augen zu und überlege Dir, was Du von dem Land Kolumbien für eine Vorstellung hast. Wie könnte das Land aussehen? Was für Menschen leben dort? Ist es gefährlich oder kann man unbekümmert durchs Land ziehen? Gibt es alles Nötige fürs tägliche Leben zu kaufen? Hat es wilde Tiere? Ist es überhaupt ein Urlaubsland?

Ja, Kolumbien ist definitiv ein Land das es zu besuchen absolut wert ist. Unglaublich welche Gegensätze es hier gibt. An jedem einzelnen Tag überrascht uns dieses Land auf seine spezielle Weise. Egal ob die Landschaft, das Klima oder die Menschen... grösser könnten die Unterschiede nicht sein.

… Wüstenlandschaft …

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… Bergregenwald …

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… Canyonlandschaften …

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… trockene Berglandschaft
weit über 3’000 m.ü.M. …

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… und vor allem eine gewaltige Bergkulisse: die östlichen Kordi-lierien der kolum-bianischen Anden ...









Die Landschaft berauscht uns mit seinen Höhen und Tiefen. Wobei die Höhen wesentlich kühler sind. Haben wir entlang der Karibikküste wegen der starken Hitze noch literweise Wasser geschwitzt, müssen wir dieses in den Höhen von mehr als 3'000 Metern natürlich austreten. Schliesslich wollen wir uns in den Bergen keine Höhenkrankheit holen und deswegen heisst es „trinken, trinken und nochmals trinken“. Wasser versteht sich. Kein Bier oder gar Hochprozentiges um den Durst zu löschen!

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Ja, in den hohen Anden ist es tagsüber erfrischend und durch die Nacht wird es noch erfrischender. Da sind weniger als 10 Grad Celsius Gang und Gebe. Was heisst das für uns? Kuscheln!!! ☺ ... und am Morgen die Heizung anschalten.




Wir treffen uns mit alt bekannten Overlandern und campieren gemeinsam an einem See, ganz in der Nähe von Bogotá. Und da ist es kühl auf rund 2’500 M.ü.M.


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Nach der Abfahrt aus Cartagena, ein kurzer, trauriger Moment:  der Abschied von der Karibik. Voraussichtlich zum letzen Mal auf unserer Reise begegnen wir diesem Meer. Lange hat es uns  immer wieder begleitet, zum ersten Mal Ende Februar diese Jahres in Cancun, Mexiko. Viele schöne Stunden hat es uns beschert. An unglaublich schönen, einsamen, sanft wirkenden und mit Palmen gesäumten Stränden. Aber manchmal hat sich die Karibik auch von einer anderen Seite gezeigt - stürmisch, mit gefährlichen Landungs-Strömungen und leider auch vermüllt mit Plastikabfall.





Und kurz nach unserem letzen Karibikstrand empfängt uns eine Wüstenlandschaft. Die La Guajira ganz im Norden von Kolumbien mit Anstoss ans Meer, natürlich mit endlos langen Sandstränden.

Und wo soll es nun lang gehen? Immer der Sonne entgegen, da muss der Strand sein. Uns erwarten viele Kite-Surfer, welche den Sonnenuntergang und den starken Wind in vollen Zügen geniessen.








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Eine anderweitige Überraschung hat uns das Land in La Playa, nicht weit weg von der Staatsgrenze zu Venezuela, geschenkt: eine Kopie des Bryce Canyon National Parks in Utah, USA (siehe Reisebericht vom Mai 2015)

Zugegeben, alles etwas kleiner, etwas grüner, aber keine Touristen! Wir wandern durch eine unglaubliche Landschaft, ganz alleine, nur Rückstände von Kühen begleiten uns auf den grünen Wiesen.






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Ausserdem ist das Kochen auf über 3'000 Metern auch nicht mehr so einfach. Pro 300 Höhenmeter kocht Wasser bei einem Grad weniger. Auf 3'000 Höhenmeter kocht Wasser also bereits bei 90 Grad Celsius. Werden da Eier überhaupt noch hart? Gute Frage, oder? Und wie sieht es mit Kartoffel aus? Wie lange brauchen die wenn das Wasser nur noch 90 Grad hat? Aus diesem Grund sind wir seit ein paar Tagen stolze Besitzer eines kleinen und handlichen Schnellkochtopf (2 Liter). 

Hast Du für den „olla a presión“ zufällig ein leckeres Rezept? Dann scheu Dich nicht und schicke es uns per  E-Mail oder über das Kontaktformular.










Zurück zu den Gegensätzen der Landschaft: Herrliche Karibikküste, karge Wüste im Norden La Guajiras, die Berge der östlichen Anden mal im saftigen „Urwald-Grün“, mal im kargen baumlosen Zustand... und dazwischen immer wieder unbefestigte Strassen die uns aufs Neue herausfordern. Teilweise sehr gefährlich an steilen Hängen wo man ständig mit Steinschlag oder Erdrutschen rechnen muss oder ein Teil des Fahrweges durch Regen oder Erosion bereits in die Tiefe gerissen wurde oder die Brücken bereits so demoliert sind, dass einem nichts anderes übrig bleibt als den Umweg durchs Wasser zu nehmen. Okay... wir geben zu... manchmal lassen wir uns einfach von der Herrlichkeit der Landschaften leiten und dann spielt der Strassenzustand bei der Wahl der Route erstmal eine untergeordnete Rolle. Wir wollen in Kolumbien schliesslich auch Nichts verpassen.


Brücken - immer mit der grossen Frage behaftet: hält sie oder hält sie nicht?

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Marita im Gespräch mit der Polizei um abzusichern, dass die Fahrbahn auf der rechten Seite der Brücke hält - wir sollen ruhig auf das Brett fahren, damit wir nicht zu sehr rechts auf der Brückenkante fahren müssen … hmmm









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Dies ist eine „Standard-Brücke“ - verrostet, die eigentliche Fahrbahn mit dünnem Stahlblech überdeckt.











Bachdurchquerung - entweder, weil die alte Brücke definitiv zusammengebrochen ist oder die Brücke gar nicht mehr vertrauenswürdig ausgesehen hat. So steht Marita jeweils wieder im Wasser und weist mich durch den Bach, an den grossen Steinen vorbei und wieder das steile Ufer aufwärts. Dabei hatten wir doch so manche Bauarbeiter als Zaungäste, wohl wartend auf die Sensation. 

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Ab- oder Rutschhänge: hält die Strasse oder fällt einem
gleich ein grosser Brocken Stein auf das Auto?

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Da müssen auch wir durch ...

… und dieser Lastwagen ist bald durch, der Glückliche. Dies gibt uns aber die Gewissheit, dass auch noch leicht grössere und schwerere Fahrzeuge die Passage meistern.

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Eine spektakuläre Passfahrt, denkt man - aber es kommt
dann plötzlich anders als man denkt. Immer und immer wieder werden
wir von heiklen und schwierigen Strassenpassagen überrascht.

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Rauf gehts, immer weiter rauf windet sich die Strasse. Eingefräst in die steilen Berghänge der Anden, welche mit lockerer Erde und brüchigem Stein und Fels versehen sind.

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Die Strasse wird schwieriger und steiler, zum Glück regnet es nicht. Mit diesem teils sandigen, dann wieder lehmigen Boden soll man es im nassen Zustand nicht aufnehmen.




Und manchmal heisst es einfach Arschbacken zusammen kneifen,
Atem anhalten und einfach durch.



Unspektakulär, aber sehr schwierig zu befahrende Strassen, welche arg vom Wasser
ausgewaschen, mit tiefen Furchen durchzogen sind und daher manchmal beinahe
zuviel für den Indi waren (auf den Fotos sind die Situationen leider nur sehr
schwer in der eigentlichen Dimension festzuhalten). 

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Marita muss wieder mal vorgehen. "Touch down“ - hiess es plötzlich - oder eben Bodenkontakt, aufgesessen sind wir mit dem Indi wieder einmal. Aber zum Glück ist nichts passiert. 


Auf dieser Strasse sind wir gerade mal innert einer Stunde 2 - 3 Kilometer weit gekommen. Dann waren wir müde und hatten diese Rackerei satt. Zum Glück hatte sich die Strasse für die nächsten 80 Kilometer ein wenig gebessert, ansonsten hätten wir gar bis zu 5 Tagen bis zum Ende gebraucht.



Daher stehen am Wegesrand - im Speziellen entlang schwieriger Bergstrassen - häufig Marienstatuen. Vielmals in Verbindung mit einem Reifen als Baumaterial oder als Schmuck. Alles klar um was es dabei geht.

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In den Bergen des nordöstlichen Kolumbiens gibt es vereinzelt Regionen, welche uns sehr an Schweizer oder Allgäuer Landschaften erinnern. In diesen bewirtschafteten Gebieten sehen wir inmitten von Löwenzahn, Klee, Butterblumen, Margariten oder auch Scheissblecka (bzw. Krote’stengel oder Sauerampfer) weidende Kühe, welche genüsslich das saftige Gras wiederkauen. Eine zufriedene, heile Welt in der zufriedene (und wir denken auch glückliche) Menschen leben. Die Bewohner dieses Landes sind sehr herzlich und uns ist es schon öfter passiert, dass wir aus heiterem Himmel von ihnen beschenkt wurden oder uns eine Führung durch das landwirtschaftliche Anwesen offeriert wurde. 

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Wir wollten eigentlich nur was Süsses mit einem Kaffee kaufen, aber diese Frauen in der Bäckerei lassen uns erst gehen, als das obligate Gruppenfoto im Kasten ist. Ach wie süss.

Dieser freundliche Polizist wollte sich gleich in unseren Indi einnisten, so gut hat er ihm gefallen. Höflich haben wir ihn nach einer halben Stunden darauf aufmerksam gemacht, dass  wir noch einen weiten Weg zum Fahren haben. Dann ist er halt gegangen. Zuvor bestand er sogar darauf, uns auf den nächsten 30 Kilometern Rumpelpiste zu eskor-tieren; so hatten wir freie Fahrt durch ein mit Blaulicht und mit ca. 20 Stundenkilometer vorfahrendes Polizeiauto auf der ach so stark befahrenen Strasse. 


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Die Gemütlichkeit der Leute spüren wir auch an einem Sonntag: die ganze Familie wenn nicht gerade der ganze Clan macht sich einen gemütlichen Tag bei einem „Asadero“ - mhh, Fleisch ohne Ende.

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Ein junger Bauer pflügt sein Feld und bereitet es für die nächste Kartoffelernte vor. Wir sind auf gut 3’500 M.ü.M. - alles von Hand, keine Landwirtschaftsmaschinen weit und breit zu sehen.





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Auf diese Weise haben wir Früchte kennen gelernt, die wir uns auf dem Markt nie gekauft hätten. Aus dem einfachen Grund, weil wir gar nicht gewusst hätten handelt es sich um Obst oder Gemüse? Wie isst man das? Muss man das schälen oder macht man daraus Saft? Sollte man die Frucht/das Gemüse kochen? Schmecken die Kerne oder spukt man sie aus? In Kolumbien gibt es sooo viele Obst- und Gemüsesorten, die Jan und ich vorher nie gesehen haben. Und da ist es nicht schlecht wird man von Bauern beschenkt, die einem gleich noch das Rezept mitliefern. Eben wie bereits erwähnt... die Menschen hier sind sehr freundlich. Sogar auf der Strasse winken uns wildfremde Menschen häufig freundlich zu. Allerdings... sind da auch oft Menschen dabei die uns für den öffentlichen Verkehrsbus halten. Da es auf dem Land so gut wie keine offiziellen Haltestellen gibt stehen die wartenden Fahrgäste am Strassenrand und geben per Winken dem ankommenden Sprinter das Zeichen zum Anhalten. Erst beim Vorbeifahren erkennen die Leute dass es sich um Ausländer handelt, bei denen man nicht einfach mitfahren kann. Aber vielleicht wäre das eine gute Idee unsere Urlaubskasse aufzubessern...


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Wir haben leider erst eine ganz kleine Fotosammlung von den Früchten:

Oben: „wir haben den Namen vergessen“ - Kernfrucht mit süssem Fleisch ummantelt, eingepackt in einer ca. 30 cm langen Schale (so ähnlich wie eine Erbsenschale).




Rechts: eine Kakao-Frucht. Die Kerne ergeben dann die Schokolade - jetzt noch im Zustand, wo diese lecker süss zum Lutschen schmecken. 



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Nicht nur Landschaft, Menschen und Früchte kann das Land bieten, nein - es hat auch noch unglaublich schöne Kolonialstädte vorzuweisen:









Das kleine Dorf Barichara












Gemütliche Abendstimmung in Villa de Leyva - wir haben gleich zwei Mal das schmucke Städtchen mit den weissen Häusern besucht.

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Chiquinquirá mit Häusern, welche uns sehr stark an Europa erinnern.

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Das Dorf Ráquira, stark auf Tourismus orientiert: so können Verkaufsstrassen aussehen.




Aber auch bei den Menschen gibt es Gegensätze. So gastfreundlich die Einen sind, so unsozial sind die Anderen. So haben wir es in Kolumbien zweimal erlebt, dass wir wegen den sog. Indigenos nicht die Route machen konnten die wir ursprünglich geplant haben. Wir wollten zum nördlichsten Punkt Südamerikas. Diese Rüttelpiste führt durch das Land des indigenen Volkes, welches mit Zig Strassensperren Geld erbettelt. Da wir dieses Verhalten nicht unterstützen wollen, haben wir von dieser Tour abgesehen und sind umgekehrt. 

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Mit einem Drahtseil wird die Strasse gesperrt. In diesem Falle die Frauen aus dem Dorf warten geduldig auf die „Mautgebühr“. Wir sagen nein, die sagen nein für die Weiterfahrt. Also heisst es warten - nur, es ist sehr heiss. Also kehren wir nach 30 Minuten Wartezeit um. Die haben ihr Mautgeld nicht gesehen, wir unseren nördlichsten Punkt in Kolumbien nicht - blöd oder?



Beim zweiten Mal war es im Parque Nacional Natural El Cocuy wo uns die Indogenas Grenzen gesetzt haben. Der Park ist seit mehr als 2 Monaten geschlossen, weil die Menschen die dort leben die Zufahrt zum Park sperren. Die ganzen umliegenden Dörfer sind in Mitleidenschaft gezogen, denn viele Menschen leben hier vom Tourismus.




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Einmal haben wir was ganz Komisches erlebt. Wieder mal sind wir stundenlang  mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8 km/h auf schlimmsten Strassen unterwegs. Und dann... dann fährt man plötzlich durch ein Dorf der „Taoisten“. Uns wird hier erklärt, dass es sich um eine Art Religion handelt und die Gläubigen sich ausschliesslich vegetarisch ernähren. Natürlich werden wir auch hier wieder von den freundlichen Menschen angesprochen und zum Verweilen eingeladen. Allerdings fühlen wir uns im Kreise dieser alternativen Gruppe nicht so wohl und wir wollen heute schliesslich noch wo hin kommen. Deshalb tuckern wir mit unseren 8 km/h langsam weiter.




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Wir besuchen die „Laguna de Guatavita“, ein heiliger See und rituelles Zentrum der hiesigen Indigenos. Hier ist die Geburtsstätte des Mythos von El Dorado - hier habe man die Götter mit Gold, Smaragden und Lebensmitteln beschenkt. Und dies in solchen Mengen, dass immer wieder Abenteurer aus Europa den Schatz bergen wollten. Unter anderem versuchte man den See trocken zu legen, indem man diesen mit unzähligen Arbeitskräften eimerweise entleeren wollte. Oder ein ganz Schlauer hat eine riesige Kerbe in den Kraterrand des See’s eingeschlagen (links auf dem Foto erkennbar). Nur Wenige haben jemals irgendetwas gefunden - liegt da wohl immer noch der so wertvolle Schatz?

Wir besuchen die „Laguna de Tota“ auf über 3’000 M.ü.M.  - eine skurrile Szene: weisser Strand wie am Meer, Touristen gehen Baden (später kommen ca. 6 Busladungen von Jugendlichen - die meisten ziehen ihre Badekleider an und gehen tatsächlich schwimmen). Für uns ist es auf dieser Höhe definitiv zu kalt - wir lassen uns kaum blicken, sondern geniessen die Szenerie einfach aus dem warmen Innern heraus.






Kolumbien ist ein Fahrradsport- und Fussball- Land. Bei so vielen Velofahrern auf den Strassen und so vielen Menschen die das Trikot der kolumbianischen Nationalmannschaft tragen, konnten wir das nicht übersehen. Logisch haben wir mit den Kolumbianern bei den Spielen um den Copa America mitgefiebert und Daumen gedrückt. Immerhin hat Kolumbien gegen die USA um den 3. Platz gespielt und gewonnen. Tja und beim Fahrradfahren ist das wohl genau so. So wird uns auf der Strasse von echten Fahrrad-Profis erzählt (zufällig kennen gelernt weil sie nen Platten hatten und wir ihnen Druckluft spendiert haben), bei den europäischen Strassenrennen (z. B. Tour de France) sind stets kolumbianische Teams dabei, die regelmässig auf dem Treppchen stehen.




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Kurz vor Bogotá besuchen wir die Salzmine von Zipaquirá. Ein grosser Teil davon ist in eine riesige Kathedrale umgebaut. Einzelne Räume werden auch als kirchliches Haus benutzt, so zum Beispiel für Hochzeiten. 



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Ein vollständiger Kreuzweg mit vielen kirchlichen Symbolen in
 riesigen Dimensionen sind in die (Salz-)Steine eingemeiselt.




Das einzige was wir hier vermissen sind wilde Tiere. Komischerweise haben wir ausser Hunde und Katzen, Kühe und Pferde, Schafe und Ziegen, Esel und Maultiere, Hühner und Vögel noch nichts wirklich Exotisches erblickt. Während wir in Zentralamerika Affen, Faultiere und wunderschönes buntes Federvieh gesehen haben, scheinen sich die Viecher hier in Kolumbien alle vor uns zu verstecken. Das Land ist aber auch so gross und nicht so übervölkert wie bei uns in Zentral-Europa. Daher stellen wir uns vor, dass die echten wilden Tiere irgendwo zurückgezogen im Urwald wohnen.



Ahh - und da war noch was: wir hatten für eine kurze Zeit ein Haustier, getauft auf Ferdinand (abgeleietet von Ferdinand Porsche: schnell, flink und klein). Nein, kein Hund (klar, da gäbe es eine grosse Auswahl von Strassenhunden), sondern ein Gecko hat den Weg ins Innere vom Indi gefunden. Wie? Keine Ahnung - und der Ferdinand findet jede Ritze im Auto und verschwindet jeweils schnell und flink und schützt sich so von jeglichem Zugriff unsererseits auf ihn. Ein Gecko ist ein nützliches und günstiges Haustier - es frisst die Mücken und braucht daher keine Fütterung; dies haben wir uns so eingeredet aufgrund unseres erfolglosen Fangen. Doch wir hatten Angst das kleine Tier ungewollt zu töten. Obwohl Ferdinand ja schnell, flink und klein ist, so könnte er zum Beispiel beim Schliessen oder Öffnen der Fensterrollos einfach mal aufgewickelt werden, quasi zur falschen Zeit am falschen Ort sein. Aber eines Morgens war Ferdinand doch etwas unvorsichtig: er hatte sich auf unserer Schlafmatratze rumgetummelt. Da war das Feld zu gross um schnell zu flüchten, auch für den schnellen und flinken Ferdinand. Ich konnte ihn packen und habe ihn kurzerhand aus dem Fenster geschmissen. Ja, es war eine gute Tat von mir denn ich habe Ferdinand somit das Leben gerettet; seinen Schwanz durfte er dabei auch behalten. Was Ferdinand aber dann auf 3’000 M.ü.M. wohl machte, der Ort seines Rausschmisses war leider so hoch gelegen, war mir im nachhinein ein Rätsel. Also war er doch zur falschen Zeit am falschen Ort. Sorry, Ferdinand.




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Meine Güte... fünf Wochen Kolumbien und wir haben längst noch nicht alles gesehen. Nachdem wir bisher so viele wunderschöne, grosse und kleine Kolonialstädte gesehen haben, sind wir jetzt richtig gespannt auf die Millionen-Metropole Bogotá, wo wir heute (30. Juni) angekommen sind. -mb



Eigenartig, es ist noch 5 Minuten nach Bogotá zu fahren und wir sind noch Mitten in einer grünen Berglandschafrt. Plötzlch erhalten wir freien Blick in eine Ebene und die Hauptstadt Kolumbiens mit 8 Mio. Einwohnern liegt vor uns.





Plan für den Juli: 

Nach dem Besuch Bogotás fahren wir langsam in den Westen (mit Betonung auf „langsam“). Es erwartet uns Medellín und die Zona Cafetera. Ob wir den Grenzübergang nach Ecuador im Juli noch schaffen... das wissen wir noch nicht.




Unsere Rekorde  😉


Neue:                                                                                                                                                                                                   

  • Höchster Punkt mit Indi: 3'873 M.ü.M. am 11. Juni 16 auf dem Paso Presidente, in der Nähe bei Pamplona, Kolumbien 
    (alter Wert: 
    3'677 M.ü.M. am 19.1.16 auf dem Paso de Cortes zw. Mexico City und Puebla respektive zwischen den Vulkanen Popocatépetl und Iztaccihuatl)
  • Höchster Punkt zu Fuss: ca. 3’720 M.ü.M am 13. Juni 16 in El Cocuy, Kolumbien; kleine Wanderung als Test für die Höhen
    (alter Wert: 3’320 M.ü.M am 11.1.16 in Macheros bei den Monarch-Schmetterlingen)


Bestehende:                                                                                                                                                                                          

  • wenigsten gefahrenen Autokilometern: Monat Mai 2015 mit nur 1’387 km (Panama und Cartagena) 
  • heissester Tag: 41.5° C Schattentemperatur am 22.4.16 in der Nähe von Liberia, Costa Rica (alter Wert: 37.5°C am 16.3.2016 in Sacapulas, Guatemala)
  • Maximale Temperatur im Indi: 40.5°C am (alter Wert: 37.5° C am 9.6.15 in Helena MT, USA)
  • längster Aufenthalt an einem Ort: 18 Nächte im März/April 2016 am Pasaj Cap bei Pierre, Lago di Atitlán - Guatemala 
    (alter Wert: Santa Elena, Atotonilco el Alto - Mexico (bei Charly) vom 25.12.15 - 5.1.16)
  • weltweit grösster Kratersee der Welt: Mono Lake - CA mit ca. 150 km2
  • die grösste Weitsicht: 159 km vom Mt. Rainer - WA (4’392 M.ü.M.) zum Mt. Hood - OR (3’402 M.ü.M.) am 10.9.2015
  • der längste beobachtete Güterzug: 168 Kohlewaggons in Canmore AB der Canadien Pacific Railway am 15.6.15
    (alt: 128 Waggons)
  • nördlichster Punkt unserer Reise: N 68° 25' 3’’ / W 133° 45’ 31’’ (über dem Polarkreis mit N 66° 33’) am 3.7.15
  • westlichster Punkt unserer Reise: N 59° 46’ 27“ / W 151° 52’ 2“ (Anchor Point, Kenai-Peninsula AK) am 28.7.15
  • höchster gesichteter Berg/Bergspitze: Mt. McKinley (Denali), Alaska mit 20’320 Ft / 6’194 Meter 
    (alt: 4’206 Meter - Gannet 
    Peak)
  • Maximale Zeitverschiebung nach Hause: 10 Stunden in Alaska
  • das am längsten dauernde Sonnenlicht: 24 Stunden in Inuvik - NT
  • näher an Russland als von zu Hause aus: ca. 1’000 Km Luftlinie in Alaska
  • ein leckeres Eis essen möglichst weit weg von der Zivilisation: am Yukon River in Eagle - Alaska, wirklich am A… der Welt am 16.7.15
  • die höchste Dichte an reisenden Schweizer: mindestens 6 Autos auf dem Dempster Highway gleichzeitig im Juli 2015
    (geschätzt: über 75% der reisenden Europäer! )
  • längster erzwungener Reisestopp: 5 Tage wegen Notlauf-Modus des Motorenmanagments des Indi in Dawson City YT im Juli 2015






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