Juni 2015: Kanada mit Alberta / Alaska Hwy / Yukon

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Reisebericht Juni 2015


Reiseroute: 

USA:
Flaming Gorge Dam - Grand Teton NP - Yellowstone NP - Nevada City, MT - Butte, MT - Helena, MT - Glacier NP

KANADA: 
Frank Slide, Blairmore, AB -
Forestry Trunk Road - Banff NP - Jasper NP - Grand Prairie, AB - Dawson Creek, BC - Alaska Hwy - Liard River Hotsprings, BC - Watson Lake, YT - Robert Campbell Hwy - Faro, YT - Carmacks, YT - North Klondike Hwy - The Silver Trail - Keno, YT


Gefahrene Km: 

4'881 Km





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Nachdem wir im Mai so viele National Parks mit Canyons in jeglicher Form besucht haben, wird der Juni nun ganz im Zeichen der Berge und Seen stehen. Pünktlich zum 1. Juni fahren wir im „Grand Teton National Park“ ein, der uns sehr an die europäischen Alpen erinnert. Die schneebedeckten Berge, die klaren Seen und auch die Vegetation lässt uns sofort wie Zuhause fühlen.







Von dort geht es weiter zum weltbekannten und stark frequentierten „Yellowstone NP“. Wenn wir hier nicht schon eine Woche vorher übers Internet 1 der über 500 Campingplätze gebucht hätten wären wir sicher leer ausgegangen und hätten schauen müssen wo wir bleiben. Wohlweisslich, dass dieser Park sehr viel zu bieten hat, haben wir hier 4 Nächte gebucht und die Zeit auch gebraucht um uns die schönsten Highlights anzuschauen. Auf dem riesigen Gelände brodelt und qualmt es an allen Ecken und Enden und es riecht nach Schwefel. Nicht nur die Erde macht hier Eindruck, auch die Bisonherden, denen man beim Grasen zuschauen kann begeistern uns sehr.

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Die unterschiedlichen Geyser:

Ich habe keine Erklärung erhalten - oder in Englisch verstanden - welche Voraussetzungen für eine über 30 Minuten andauernde Eruption nötig sind. Die Wassermenge kann es kaum sein (denn es wird ja wohl weit mehr Wasser in den Aushöhlungen haben), der Druck sollte eigentlich immer gleich schnell abgelassen werden - die Temperatur ist gegeben mit knapp über 100 Grad. Hast Du eine genaue Erklärung?



















Neue Formen entstehen:

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Stalagmiten ähnliche Mini- Gebilde







Kalksteintreppen


Wasser mit Farbenpracht - aber nicht zum Trinken 😕:

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Den Grünton machen Baktieren welche bei ca. 60 grädigem Wasser leben können.


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Schwefel …





Die Öffnung ins Erdinnere … grauslig schön.


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Da wir uns neuerdings (und weiter nordwärts sowieso) im Bärengebiet befinden wird stets empfohlen in kleinen Gruppen zu wandern. So lernen wir Marina und Paul kennen, mit denen wir schöne Stunden im Yellowstone verbringen. So waren mit ihnen z. B. auch die 1,5 Stunden Wartezeit, bis zum Ausbruch des „Great- Fountain- Geysir“ sehr kurzweilig und unterhaltsam. Übrigens Euch beiden Glückwunsch zur standesamtlichen Trauung.



Wir bleiben in den Rocky’s und besuchen die Glacier-, Banff- und Jasper- National Parks. Mittlerweile in Kanada laufen uns ständig die Bären über den Weg. Nicht nur Schwarzbären, sondern auch die seltener zu sehenden Grizzlys gehören inzwischen zu unseren Begleitern (ein separater Bericht zu den Tieren folgt noch).

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Die „Going to the Sun Road“ im Glacier NP (USA) ist gerade geöffnet worden. Es hat noch mächtig viel Schnee
(obwohl das Wetter bereits Sandalen zulässt 😃).












Moraine Lake, Banff NP - Canada

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Lake Louise - Banff NP - Canada (mit Gletscher-Abbruch im Hintergrund)                              Lake Louise von der gegenüberliegenden Uferseite





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Wenn man sich auf touristischem Terrain befindet gibt es sog. „Bear- Jam“ (abgeleitet von Traffic- Jam). Ein Auto nach dem anderen bleibt einfach mitten auf der Strasse stehen um die Tiere zu fotografieren. Da ist schon die Frage was ist gefährlicher, die Bären oder die plötzlich bremsenden Autos…?








Je weiter wir nordwärts fahren und je einsamer die dicht bewaldete Gegend wird, um so mehr interessante Menschen lernen wir kennen. Einheimische, manchmal Reisende, oft auch Aussteiger die hier in der Einsamkeit ihre Ruhe finden. Jede dieser Personen hat seine ganz persönliche Geschichte zu erzählen, die immer spannend ist. 




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Marita im Frances River - so kalt, dass sogar den Moskitos die Lust am Blutsaugen vergangen ist ..

Wir können es absolut nachvollziehen, dass sich die Einsamkeit suchenden Menschen im Yukon Territorium wohl fühlen. Man kann hier Hunderte, wenn nicht sogar Tausende Kilometer durch Wälder, an grossen Flüssen und Seen entlang fahren, ohne dass man einen Ort passiert. Seinen Namen hat das Territorium vom 3.200 km langen Fluss Yukon. Wie viele Flüsse ist auch dieser glasklar und lädt zu einem erfrischenden Bad ein. Viele Strassen gibt es hier nicht, geschweige denn sind geteert. Die meisten sind Schotterstrassen und so verringert sich unsere durchschnittliche Reisegeschwindigkeit auf 45 - 50 km/h. In so einer menschenleeren Gegend muss auch das Tanken geplant werden. Egal ob die Tanks mit Diesel oder Frischwasser wieder aufgefüllt werden müssen.

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Hot Springs - am Anfgang des Bassins ist das Wasser kurz vor dem Kochen heiss, am anderen Ende so ca. 20° warm - so hat es Jan gerne...











Die erste Stadt im Yukon: Watson Lake (800 Einwohner) am Alaska Highway.
Dort hängen über 26’000 Schilder aus aller Welt, hergebracht und angenagelt von den Reisenden.


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Wir kommen dem Fluss Yukon zum ersten Mal näher -
im Hintergrund die üblichen und gewünschten abgebrannten Wälder



Ein Beispiel: Für den Robert Campbell Highway benötigen wir 4 gemütliche Fahrtage. Dabei durchfahren wir bloss 2 kleine Dörfer mit je ca. 300 Einwohner. Ansonsten begleitet uns nur die Wildnis mit ihren Tieren (den Bären- Spray haben wir natürlich immer dabei). Auf dem Campbell Highway:












Faro - 300 Einwohner - eines der zwei Dörfer an dem 500 Kilometer langen, meist nur mit Kies beschotterten Campbell Highway : Boccia-Spiel mit Einheimischen, wobei sehr viele Einwohner von Faro ausgewanderte Deutsche, Österreicher und Schweizer sind (ist wohl ein Geheimtipp).


Die Dimensionen im Yukon sind unfassbar. Er hat eine Fläche von ca. 482.000 qm (11 x so gross wie die Schweiz), jedoch nur 36.700 Einwohner, davon leben 23.600 in der grössten Stadt (Whitehorse). Im Winter kann es hier –50 Grad, im Sommer aber +30 Grad Celsius geben. Der Nachtfrost hält bis Mitte Mai an und geht Ende August auch schon wieder los. D. h. die Natur hier hat sehr wenig Zeit zu wachsen und sich zu reproduzieren. Ein extremes Land, das sich für einen Besuch extrem lohnt.

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Das Dorf Keno am The Silver Trail, 110 Kilometer entfernt vom North Klondike Highway, welcher 346 km entfernt vom Alaska Highway ist und dort bei der Kilometer-Markierung 1’426 einmündet - und ist somit rund 1’882 km vom Startpunkt des Alaska Highway entfernt - dieser Startpunkt, welcher in Dawson Creek liegt, wird allgemein immer noch als weit weg empfunden. Also: wie weit weg umschreibt man das Dorf Keno?  Einst lag das Dorf im Gebiet der grössten Silberminen der Welt, nun hat es nur noch ca. 20 Einwohner.

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„Hauptplatz“ von Keno mit einer Beiz, vorne eine Weltenbummlerin mit Ihrem Haus (Auto)












Viele Geschichten zu den wenigen Häusern; hier hatte einer in den 60er-Jahren die Idee, das Haus mit Bierflaschen zu isolieren












Keno Hill - hoch über den Bergen mit Sicht in den Norden. Es ist nicht mehr weit bis zur Beaufort Sea.


Ein Tip für Alle, die irgendwann mal nach Kanada kommen: „Lern das Angeln!“ Hier in den Gewässern gibt es überall leckeren Fisch den man sich angeln könnte. Aber leider fehlt Jan und mir die Kenntnis wie man das richtig macht (geschweige denn, wie man einen Fisch ausnimmt und filetiert). Na ja, vielleicht bekommen wir noch Gelegenheit das zu lernen. Jan durfte in Faro YT mit Horst per ATV schon mal zum Angeln fahren und konnte sich ein paar Tips holen, aber gerade da hat leider kein Fisch angebissen. Vielleicht lag es am Regen.


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Apropos Regen, Moskitos lieben Regen und feuchte Gebiete. Der Yukon bietet Beides. Wir haben keine Ahnung, wie es das ein oder andere Moskito schafft in den geschlossenen Indi einzudringen. Da wir deswegen schon schlaflose Nächte hatten, haben wir inzwischen angefangen die Lüftungsschlitze zuzukleben.


Apropos schlaflose Nächte, je weiter wir in den Norden kommen, desto länger sind die Tage. Wir nähern uns dem nördlichen Polarkreis, das heisst es wird nicht mehr richtig dunkel. Das Zeitgefühl geht uns irgendwie verloren und so kommt es in geselliger Runde schon mal vor, dass es plötzlich weit nach Mitternacht ist (aber immer noch hell).




Wir sind auf der letzten Etappe zum nördlichsten Punkt, also dem eigentlichen Startpunkt unserer Reise. Die Sonne wird in Inuvik (Northwest Territories) 24 Stunden für uns scheinen und nicht mehr untergehen.





  Und dann noch eine spezielle Begegnung in einer speziellen Umgebung:                                                                                       


Irgendwo im Yukon - ein kleines Häuschen im Wald versteckt, mit Blick auf den See. Viele Haustiere leben hier - das Eichhörnchen, der Bär, das Stachelschwein und und und … 

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Peter

Mystisch …….. oder man besitzt den Luxus, seine Zeit im Leben ein wenig anders einzusetzen.


Vielen Dank an Peter und Sonja, dass Ihr uns einen kleinen Einblick in Euer Yukon-Leben gewährt habt. Wir wünschen Euch viel Gesundheit und Kraft auf Euren weiteren Wegen.

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  Vergangene Zeiten:                                                                                                                                                                            


Die alte Minenstadt Butte in Montana lebt von vergangenen Zeiten. Ein grosses Open-Air-Museum zeigt die alten Werkzeuge und Maschinen, aber auch die ehemaligen Häuser sind nachgebaut.

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