November 2015: Baja California, Mexico

Reisebericht November 2015


Reiseroute: 

Tucson, AZ - Organ Pipe NP, AZ - Los Algodones, BC - Tecate, BC - Ensenada, BC - Puerto San Isidro, BC - La Providencia, BC - San Quintin, BC - El Rosario, BC - Bahía de los Ángeles, BC - Laguna de San Ignacio, BCS - Santa Rosalía, BCS - Mulegé, Bahía Concepción, BCS - Loreto, BCS - San Javier, BCS - Agua Verde, BCS - San Carlos, BCS - El Tecolote, BCS - Cabo San Lucas, BCS - Bahía Los Frailes, BCS - La Paz, BCS



Gefahrene Km: 3'720 Km



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Trockenes Land, ein paar grosse Städte, ansonsten viel Natur, viel Meer, viel Sand und viel Sonne … das ist Baja California in Mexico. Bundesstaat Baja California hat knapp 3,2 Mio. Einwohner auf 71’450 km2, der Bundesstaat Baja Calfornia Sur hat dabei nur noch 637’000 Einwohner auf eine Fläche von 73’500 km2.



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Jan wartet auf die Zahnbehandlung - alles lief gut, die Zähne sind noch dran 


Nachdem unser Indi in Tucson AZ eine neue Frontscheibe, vier nigelnagelneue Reifen und den Voll- Service bei Mercedes Benz bekommen hat, steht für uns fest: Mexico ruft! Unsere erste Erfahrung mit Mexico machen wir bereits in Los Algodones. Dieses Grenzstädtchen ist für seinen Zahnarzt-, Brillen- und Pharma- Tourismus bekannt. Hier gibt es an jeder Ecke Brillenläden, Apotheken oder Zahnarztpraxen. Jan und ich marschieren zu Fuss über die Grenze (völlig formlos und ohne grössere Kontrolle) und lassen uns für jeweils 30 US-$ die Beisserchen polieren. Schliesslich will nicht nur der Indi, sondern auch der Reisende gepflegt werden.






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Kakteen - unser Begleiter für den nächsten Monat (Auszug aus Wikipedia):

Das natürliche Vorkommen der Kakteen ist, mit Ausnahme von Rhipsalis baccifera, auf den amerikanischen Kontinent beschränkt. Dort erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet vom südlichen Kanada bis nach Patagonien in Argentinien und Chile. Die größte Dichte an Kakteenvorkommen findet man in den Gebieten um den nördlichen (Mexiko) und südlichen Wendekreis (Argentinien/Bolivien).

Kakteen besiedeln die verschiedensten Lebensräume, von Tiefebenen bis zu Hochgebirgen, von Tropischen Regenwäldern über Steppen und Halbwüste bis zu Trockenwüsten. Allen Lebensräumen ist gemein, dass das zum Überleben notwendige Wasser nicht ganzjährig, sondern nur saisonal zur Verfügung steht.

Kakteen können sehr unterschiedliche Größen annehmen. Carnegiea gigantea wird bis zu 15 Meter hoch. Der kleinste Kaktus, Blossfeldia liliputana, bildet dagegen flachkugelige Körper von kaum einem Zentimeter Durchmesser. Auch die Wuchsgeschwindigkeiten sind sehr unterschiedlich. Einige Cereen erreichen je Spross Zuwächse von mehr als 1 Meter pro Jahr. Bei Aztekium ritteri ist dagegen auch im Verlauf mehrerer Jahre kaum ein Zuwachs erkennbar.

Die Lebensdauer der Kakteen variiert ebenfalls stark. Langsam wachsende, groß werdende und erst im hohen Alter blühfähige Pflanzen wie Carnegiea und Arten von Ferocactus können bis zu 200 Jahre alt werden. Die Lebensspanne sich schnell entwickelnder und früh blühender Pflanzen ist dagegen kürzer. So wird die schon im zweiten Lebensjahr blühende, selbstfertile und reichlich Samen produzierende Echinopsis mirabilis selten älter als etwa 13 bis 15 Jahre.



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Bis zu 200 Jahre alt kann der Saguaro-Kaktus werden; es dauert im
Minimum 50 Jahre bis dieser seinen ersten „Arm“ bilden kann. 


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 7. November ist es soweit. Jan und ich stehen mit unserem Indi in Tecate an der Grenze nach Mexico. Aufregend ist es, weil wir ja nicht wissen ob alles klappen wird. Und tatsächlich, das Computersystem des Banjercito (Zoll) funktioniert nicht und somit kann der Indi erst mal nicht importiert werden. Aber das sei erstmal kein Problem, da man auf der Baja California auch ohne diesen Import fahren darf. Wir entschliessen uns also dazu, die Einfuhr für unser Fahrzeug erst in La Paz zu machen, von wo aus wir dann mit der Fähre aufs Festland schippern werden. Das (so wissen wir heute) funktioniert auch wunderbar!



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Mexico: Ab jetzt ist alles anders. Kaum fährt man über die Grenze steckt man schon in einer völlig anderen Welt. Jan sagt „das Leben findet endlich wieder auf der Strasse statt“. Hier sieht man tatsächlich viele Menschen auf den Strassen, die Läden und Geschäfte haben ihre ausgestelltenWaren vor der Tür und es gibt viele Kneipen und Imbissstände, die quasi „offen“ sind. Was uns hier auch sehr positiv auffällt ist die Freundlichkeit der Menschen. Egal ob Strassenarbeiter, LKW- Fahrer, Bauern oder Fischer, sie winken immer, schenken einem ein Lächeln und grüssen herzlich. Schon am ersten Tag in Mexico bin ich sehr froh über mein sporadisch mir selbst beigebrachtes Spanisch. Tatsächlich schaffe ich es gleich beim ersten Campingplatz den Stellplatz für unseren Indi spanisch zu verhandeln und einen günstigeren Preis zu bekommen. Ich bin ja so stolz auf mich ;-)                                                                                   Marita erkundigt sich nach dem Weg - auf Spanisch!

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Einkaufen überhaupt ist hier spannend, da man nie genau weiss, in welchem Geschäft man was in welcher Qualität bekommt. Ein Beispiel: in einem Dörfchen am Meer wollen wir direkt bei den Fischern feine Muscheln kaufen. Man drückt uns einen grossen Beutel mit frischer Ware in die Hand und erklärt uns, die Muscheln seien gratis. Warum gratis? Sie hätten ja noch so viel davon. Lustig, oder? So konnten wir uns zwei Tage hintereinander den Magen mit leckeren Muscheln vollschlagen... (mmmmh, feine Spaghetti mit in Knoblauch geschwenkten Muscheln und einem Sprutz Limettensaft... lecker...)


Wir suchen Wasser und finden dies bei der Polizei - Sand ist dann aber
auch inklusive im Wasser -:(



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Das Autofahren hier im Land ist nicht ganz einfach. Uns scheint es so, als würde das Thema „Überholen“ in den mexikanischen Fahrschulen nicht unterrichtet. Jan und ich müssen häufig bei div. Überholmanövern die Luft anhalten und drücken jeweils dem todesmutigen Überholenden ganz fest beide Daumen, dass nicht plötzlich doch noch was entgegen kommt. Die Hauptstrassen sind allgemein sehr schlank, so dass man häufig (wenn einem z. B. ein dicker Brummi entgegen kommt) gut zielen muss um nicht im Graben zu landen. Wir merken aber schnell, dass es eine Sache der Gewohnheit ist, bis man sich auf dem hiesigen Teer wohlfühlt. Für die vielen Pisten und Baustellen des Landes ist es von Vorteil haben wir einen 4 x 4 mit Untersetzung. Das macht das Fahren im steilen unwegsamen Gelände wesentlich einfacher. Schlimm tünchen uns ausserdem die häufig unerwarteten Schlaglöcher und „Tope’s“ (Bodenschwellen oder speed bump’s) auf der Route. Von denen gibt es auf den Strassen der Baja California jede Menge und wenn man ungebremst rein oder drauffährt... gar nicht gut, gar nicht gut...




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Die Baja California an sich ist ein Urlaubsparadies sondergleichen. Man findet hier auf der Pazifikseite fabelhafte Surferspots mit meterhohen Wellen, oder auf der Ostseite (im Golf von Kalifornien) traumhafte, einsame Strände mit türkisblauem Meer in dem sich die verschiedensten Wassertiere tummeln. So sehen wir z. B. neben den ganzen bunten Aquariumfischen, die man beim Schnorcheln beobachten kann noch Wale, Haie, Walhaie, Robben und Seelöwen. Auch das Federvieh an Land, bzw. in der Luft ist sehr vielfältig und ich habe ehrlichgesagt keine Ahnung, was wir hier neben den vielen Geiern und Pelikanen noch alles für Wasservogelarten sehen. Es ist einfach nur traumhaft ein Teil dieser Natur zu sein und mittendrin leben zu dürfen. 

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Auf der Seite des Golf von California ist das Meer sanft
mit vielen schönen Stränden

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Surferspot - wir getrauen uns nicht ins Meer,
denn der Pazifik hier brandet recht stark




Unendlich viele Pelikane begleiten uns; er ist ein guter „Wegweiser“ für Fischvorkommen

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Ein Walhai ist ein Planktonfresser und daher lässt er uns in Ruhe                                                                                                                         Robben nehmen ein Sonnenbad


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Neben der Natur darf das zwischenmenschliche Gesellschaftsleben natürlich nicht auf der Strecke bleiben. Hier auf der Baja California treffen wir plötzlich wieder viele Reisende, die wir schon in Kanada/Alaska kennen gelernt, lange nicht mehr gesehen haben und die auf der gleichen Route sind wie wir. Alle zusammen geniessen wir die lauen Abende mit einer eisgekühlten Margarita. Irgendwie pervers wenn ich mich dennoch nach Glühwein und Elisenlebkuchen oder einem Bratwurscht- Weckle sehne... naja, man kann eben nicht Alles haben... Das Leben ist schön und wir wünschen allen Menschen, dass sie es genau so geniessen können wie wir! mb

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„Wagenburg“am Strand - wir waren je 2 Fahrzeuge aus der Schweiz
und Deutschland, treffen uns immer wieder an einem Ort
und geniessen dann gemeinsam die Tage.






der „sun downer“ - ein Ritual beim Sonnenuntergang




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ein Wettbewerb für den besten „Pancake“ -
selbstgemacht jeweils nach dem eigenen Rezept pro Wagen




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der „Tanz-Contest" - Spass darf auch mal sein





Fischen muss auch sein:

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das Resultat - mit einem geschenkten Fisch von den ansässigen Fischern

Da gehen sie, die Fischer, mit dem Auftrag das Nachtessen zu bringen ….














Nix da mit Fische fischen - aber ein sun downer muss sein ….





Gemeinsam geht es besser:





Plan für Dezember: der Sprung auf’s Festland mit der Fähre, Zugfahrt in den Copper Canyon welcher 4 x grösser ist als der Grand Canyon der USA, Besuche verschiedener Kolonialstädte, das Kennenlernen der Mariachi- Musik und der Herkunft von Tequila.

© Copyright by Jan Hiddink und Marita Bottner  - 2014/2015/2016