Februar 2016 - der Südosten von Mexiko

Reisebericht Februar 2016


Reiseroute: 

San Augustín, Huatulco - Cascada El Aguacero - Tuxtla Gutiérrez - Cañon Sumidero - San Juan Chamula - San Cristóbal de las Casas - Toniná - Agua Azul - Palenque - Campeche - Izamal - Cenote Xtóhil - Cenote Samula - Valladolid - Cancún - Tulum - Reserva de la Biósfera Sian Ka’an - Punta Allen - Playa del Carmen - Cancún 


Gefahrene Km: 2'279 Km

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An der karibischen Küste in Mexiko - irgendwo, ganz einsam - unser Übernachtungsplatz





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Wir trennen uns von der Pazifikseite Mexikos und rollen dem Osten und somit erstmal dem Staat Chiapas entgegen. In Tuxtla Gutiérrez und San Cristóbal de Las Casas sind wir dem Papst eine Woche voraus. Die Tatsache, dass er diesen beiden Städten einen Besuch abstatten wird ist nicht zu übersehen. Alle 100 Meter hängen Plakate an den Strassen die zeigen, welche Route der Papst durch die Orte nehmen wird. Für das sehr konservativ christliche Mexiko ist der Besuch des katholischen Oberhaupts eine wichtige Sache. Ich gehe nicht davon aus, dass der Papst in Tuxtla den sehr schönen Zoo besuchen wird oder mit einem Boot in die Schlucht des Cañon Sumidero fahren wird. Wir haben dies getan und können dies anderen Reisenden                    ein Wasserfall als Weihnachtsbaum
nur weiter empfehlen.                                            
Cañon Sumidero -  über 1’000 Meter hoch reichen 
die Felsen senkrecht in die Luft.



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Ausserdem ist San Cristóbal de Las Casas unbedingt eine Reise wert. Die Stadt gefällt uns (trotz seiner vielen Touristen) sehr gut. Irgendwie ist sie mexikanisch geblieben und wurde nicht „amerikanisiert“. Die vielen gemütlichen Cafés, Bars und Restaurants laden zum Verweilen ein. Da wir uns hier auf über 2'000 Höhenmetern befinden ist das Klima ebenfalls sehr angenehm. Während des Tages schön warm und Nachts kühlt es ab.






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Es gibt einen wunderschönen Zoo in Tuxtla Gutiérrez mit all den Tieren von Chiapas; anbei nur zwei von vielen.







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Und dieses Biest hat uns abends auf der Yucatán-Halbinsel mal erschreckt: Marita ist beim Indi, werkelt herum. Gleich nebenan - keinen Meter von ihr entfernt, ein offenliegender, durchlöcherter Felsen im Boden. Da krabbelt doch so eine dick behaarte Vogelspinne aus einem dieser Löcher. Ich - Jan - komme angelaufen, trample beinah auf das Tier und meine nur: "Uhhhch, da nehm ich aber abends meine Schuhe in den Indi“.

Anmerkung: Vogelspinnen seien nachtaktiv, und wenn man diese in Ruhe lässt sind diese auch harmlos. Wenn nicht, so können sie beissen, aber der Biss sei auch nicht schlimm, zwar schmerzhaft, aber man überlebt (so hab ich mir das vom Campingbesitzer erklären lassen).




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Und wiederum das Thema Wasser: Wasserfälle auf unserem Weg durch die Berge von Chiapas.




Agua Azul - über viele Wassertreppen entlang schlängelt
sich der Fluss durch ein Tal

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Cascada El Aguacero - 716 Stufen führen zum Wasserfall hinunter



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Und es wird auch gebadet …. und geposed, 
wie bei uns zu Hause
😇







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Den Fasching verbringen wir in San Juan Chamula. Das Volk der Tzotziles, die nach dem 360tägigen Maya- Kalender leben, feiern hier die 5 fehlenden Tage. Mir scheint eher die Tzotzil- Maya versuchen diese 5 Tage zu ertränken. Sie ziehen in Gruppen mit bunten Kostümen durch die Strassen und machen währenddessen (für unser Verständnis) sehr einfache Musik. Leider ersaufen hier nicht nur die Männer. Auch das Wetter macht da mit und somit erleben wir Karneval dieses Jahr im kühlen Regen.

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Bunt verkleidet, manche mit Musikinstrumenten ausgerüstet, manche singend,

aber sicherlich alle mit reichlich Alkohol versorgt feiern die Tzotziles die 5
fehlenden Tage … 




Der Friedhof im benannten Dorf - die Gräber sind mit Tannenzweigen
geschmückt - dies hat irgend einen heidnischen Hintergrund





Ein Muss hier im Süden Mexikos ist der Besuch verschiedener Maya- Stätten. Es gibt sooo viele, zu viele... man kommt daran ja gar nicht vorbei. 

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Besonders gut hat uns das grossartige Toniná gefallen. Mit seinen hohen Pyramiden und der ruhigen Lage in der herrlichen Hügellandschaft Chiapas’s... wunderschön! 


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Da ist Chichén Itzá (die Einheimischen reden von „Chicken Pizza“) das krasse Gegenteil. Die Landschaft flach wie ein Datschi, tausender Touristen aus aller Welt... wegen der Dutzenden Souvenir- Verkaufsstände kommt man sich vor wie auf einem Markt. Trotzdem bleiben natürlich die Ruinen an sich, mit der interessanten Geschichte die dahinter steckt ein Highlight, das man gesehen haben muss!

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Chichén Itzá - mann muss beinah um einen Fotoplatz kämpfen,
so viele Leute besuchen diese Stätte.




Nicht der Kopf, sondern der Ball muss durch das Loch,
da oben an der Wand. Hier wieder am Ort des Ballspielplatzes
(siehe auch unser Reisebericht vom Januar)





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Die Anlage Palenque - mitten im Dschungel, am letzten Teil der Berge von Chiapas mit Blick auf die weite Ebene der Halbinsel Yucatán.


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Marita in der Grabkammer



Je tiefer wir in die yukatekische Halbinsel vordringen, desto flacher wird es, die Hitze nimmt zu, das Wetter ist schwülheiss und der Dschungel holt uns ein. 

Flach ist es auf der Yucatán-Halbinsel: die Landschaft  von einer Maya-Pyramide aus über eine kleine Stadt hinweg fotografiert. Der Dschungel nimmt einem jede Sicht weg, die Stadt versinkt förmlich darin.  












Da sind die kühlen Cenoten, die es hier zu Hunderten gibt, eine herrliche Abwechslung. 











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Eine Cenote ist ein ganzjährig mit Süsswasser gefüllter Einbruch im Erdboden. Die Wassertiefe beträgt im Durchschnitt 15 Meter, vereinzelt sogar über 100 Meter. Wenn die Decke noch nicht eingestürzt ist, befindet sich die Cenote in einer Höhle. Wegen des Süsswassers waren die Cenoten früher auf dem heissen, trockenen Land überlebenswichtig. Heute bezahlt man an den besonders schönen Exemplaren Eintritt und kann dann darin baden oder sogar tauchen.

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Wir steuern die Touristenmetropole Cancún an. Erstens wollen wir hier die Familie Schmitt aus Nürnberg (www.hippie-trail.de) und zweitens die Mercedes- Werkstatt besuchen. Als wir ankommen treffen wir Thorben mit der kleinen Romy die uns freudig berichten, dass Michi heute Morgen einen kleinen Jungen bekommen hat. Mutter und Kind sind wohlauf und die Familie wird ab Ende März anstatt zu dritt, nun zu viert weiter in Richtung Süden reisen. Herzlichen Glückwunsch Euch noch mal zum kleinen Leeven Ramón und wir werden uns in Zentral- oder Südamerika hoffentlich wiedersehen.










Bei Mercedes-Benz in Cancún wollen wir das „Höhenproblem“ lösen. Denn viele Reisende haben uns erzählt die Fahrt durch die hohen Berge der Anden kann für den Dieselmotor, bzw. für den Partikelfilter ein Problem werden. Der Dieselpartikelfilter (DPF) kann in grossen Höhen wegen des niederen Sauerstoffgehalts in der Luft nicht mehr ausbrennen und verstopft somit. Wenn wir dann zufällig noch schlechten Diesel mit einem hohen Schwefelgehalt getankt haben... dann geht gar Nix mehr. Die Lösung: man tauscht den Teil des Auspuffs mit dem DPF gegen einen leeren Dummy aus. Diese Attrappe muss aber den gleichen Luftwiderstand leisten wie das Teil mit DPF, ansonsten merkt das die Elektronik und der Motor fällt in den Notlauf oder streikt schlimmstenfalls komplett. Mal sehen ob das klappt... Allerdings... bis die Werkstatt überhaupt weiss, ob das Ersatzteil bei Mercedes in Mexiko City auf Lager ist, dauert es schon eine Woche. Dieses Teil dann zu bestellen und einen Termin für den Einbau zu bekommen dauert eine weitere Woche. Und somit verbringen wir „notgedrungen“ mehr als zwei Wochen an den herrlichen Karibikküsten Mexikos.

Anmerkung: Wir wissen nicht ob alle Mercedes- Werkstätten in Mexiko so sind, aber die in Cancún ist dermassen bürokratisch. Man muss erst etliche Formulare ausfüllen bis das Fahrzeug überhaupt angeschaut wird. Und dann wird vom Fahrzeug obligatorisch einfach mal eine Diagnose gemacht die 2'000 Pesos kosten soll (ca. 100 €). Gut haben wir vorher darüber gesprochen und uns dieses Geld letztendlich gespart. Wir haben gelernt alles erst zu hinterfragen, bevor wir tatsächlich was an unserem Indi machen lassen.




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Zurück zu den herrlichen Karibikküsten Mexikos. Unsere erste „auf-Mercedes-Wartewoche“ verbringen wir in Cancún an den Stränden der zugebauten „Zona Hotelera“. Eben bei den Schmitt’s auf dem Parkplatz ihrer Wohnanlage bei Km 19 des Boulevard Kukulcán. Der weisse Sandstrand mit dem türkisblauen Meer ist ein Traum. Hier können Jan und ich wieder so richtig mit den Wellen kämpfen ☺ 





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Die Zona Hotelera: über 20 Kilometer lang, mit riiiiiiiiiesigen Hotels gesäumt,
eines nach dem andern aufgereiht, aber der Strand, der hat es in sich. 

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Unser „Campingplatz" auf der
 Zona Hotelera: ein wenig laut,
viel Beton und damit heiss,
aber eben gleich neben dem Strand …







Warum seid Ihr so schnell unterwegs …..


Ein öfters vernommene Fragen von unseren Freunden ist: warum bereist ihr denn so schnell Nordamerika. Ihr habt doch alle Zeit der Welt. Eben nicht … alle Zeit der Welt wäre schön. Aber da ist nun mal der lange Arm der Amis. Der Reihe nach:

- Bei der Einfuhr unseres Indi in Amerika haben wir eine temporäre Einfuhrbewilligung für ein Jahr erhalten - was absolut normal ist
- Diese Bewilligung ist leider für den NAFTA—Raum ausgelegt, d.h. Kanada, USA und Mexiko.
- Der Clou ist: die Einhaltung dieser Bestimmung wird meist nicht kontrolliert mit einer Ausnahme: man reist in Baltimore über den Seeweg ein. 

Nun heisst dies für uns: Pech gehabt, wir müssen nach einem Jahr Mexiko in Richtung Belize oder Guatemala verlassen haben. Keiner kann genau die Konsequenzen aufzeigen falls wir diese Bestimmungen der Amis nicht einhalten. Also halten wir uns daran und verlassen Mexiko spätestens am 8. März.


Aber die Bürokratie ist wirklich richtig witzig: für den mexikanischen Staat hat unser Indi eine 10 jährige Aufenthaltsbewilligung erhalten ….


Und dann ist noch die Kleinigkeit zu erwähnen, dass das Wetter in Zentralamerika langsam aber sicher von der Trockenzeit in die Regenzeit wechselt. Naja, unterdessen wissen wir wie sich wirklich heisse und feuchte Luft anfühlt. Panama ist ab Mai in der Regenzeit … dann sollten wir spätestens nach Kolumbien übersetzen, wo uns die Höhenlage etwas mehr Kühle verspricht. Auch dies ist ein Grund für unser Reisetempo. jh






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Für unsere zweite „auf-Mercedes-Wartewoche“ fahren wir in Richtung Süden. Wir wollen zum Reserva de la Biósfera Sian Ka’an. Wir verbringen insg. 5 Tage auf der Landzunge südlich von Tulum. Wir fahren auf schlechtesten Strassen durch den Dschungel bis an die Südspitze nach Punta Allen. Für ca. 40 km brauchen wir mehr als 4 Std. (einfacher Weg). Wir werden jedoch mit Karibik pur entschädigt: weisse Strände mit hohen Kokospalmen, türkisblauem klarem Wasser... Herrlich! Leider liegt hier an einigen Stellen viel Seegras und viel Plastikmüll. Das ganze Plastik wird alles vom Meer angespült... das gibt uns zu denken.


Unser „Campingplatz“ mal anders: ruhig, schönste Landschaft, ein Ausblick an welchem man
sich nimmer satt sehen kann ….

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Das Wasser so was von klar, türkis- bis dunkelblau und
weisser, feiner Sand, gesäumt von  grossen Palmen,
und die ganze Flora satt grün ...

Was wir „wegretuschierten": Tonnen von totem Seegras,
teilweise bereits richtig „muffelig“ riechend sowie
haufenweise von Plastikabfall, angespült von wo auch immer.
Spätestens jetzt denkt man ein wenig über die Machenschaften
der Menschheit gegenüber der Natur nach -
dies zeugt nicht immer für ein löbliches Zeugnis.


Karibische Ruhe … 
















Zu guter Letzt im Monat Februar (eigentlich schon Anfang März) bekommt unser Indi nicht nur eine DPF- Attrappe bei Mercedes eingebaut, sondern in Playa del Carmen wird von der sehr guten Werkstatt „Race Car“ auch noch unser undichter Diesel- Reservetank aus Aluminium geschweisst. Das Sikaflex, das wir von Rini & Rico (www.itchywheels.de) in Alaska für die undichte Schweissnaht bekommen haben, hat immerhin ein halbes Jahr gehalten. mb




Plan für den März: 

Unsere letzten Tage in Mexiko mit Vorbereitung zu den kommenden Grenzübertritten. Die Fahrt durch Belize nach Guatemala. Evtl. ein Stopp in Guatemala um der spanischen Sprache ein wenig näher zu kommen - 5 Tage Schulbank drücken.



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