August 2017: Titicacasee und Bolivien

Reisebericht August 2017


Reiseroute:

PERU: Lago Titicaca - Puno

BOLIVIEN: Ruinas de Tiahuanaco - El Alto - Lago Titicaca - Copacabana - La Paz - Camino de la Muerte - Coroico - Cochabamba - Oruro - Salar de Coipasa - Salar de Uyuni - Zugfriedhof, Uyuni - Potosí - Sucre - Ruta de Che Guevara - Santa Cruz de la Sierra - Ruta de las Misiones

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                                                                                    Gefahrene Distanz: 3'624 Km


Der August, für uns ein Monat der „Extreme“ und der „Abenteuer“. Wir erleben enorme Temperatur-schwankungen von heissen 39 bis zu frostigen 11 Grad unter Null. Bei Höhenunterschieden von 225 bis 4’660 Meter über Meer durchfahren wir die unterschiedlichsten Klimazonen. Flussdurchfahrten mit dem Indi, die berüchtigte Todesstrasse und der Besuch in einer Silbermine lassen den August für uns zum Abenteuermonat mutieren. Das schönste, wir dürfen die Erlebnisse zu dritt geniessen. Während knapp 3 Wochen begleitet uns unsere Nichte Verena aus dem Allgäu. Unser Plan ist streng, für die Besucherin haben wir uns viel vorgenommen und sitzen lange Strecken im Auto. Aber es lohnt sich, wir erleben viel und haben tolle Begegnungen mit interessanten Menschen.






Lago Titicaca


Der Titicacasee ist auf 3’800 MüM nicht nur das höchst gelegene Binnengewässer der Welt, er ist auch mit einer Fläche von 8’562 qkm der grösste See Südamerikas. Zu zwei Dritteln liegt der Lago Titicaca in Peru und zu einem Drittel auf bolivianischem Boden. Es ist Liebe auf den ersten Blick als wir den See mit seinem tiefblauen Wasser zum ersten Mal vor uns sehen. Gibt es einen schöneren Ort um am 1. August den Schweizer Nationalfeiertag zu feiern? Nein, und deshalb packen wir unser kleines Raclette-Pfännchen aus und starten mit unserer Tradition, die Bundesfeier mit einer echt schweizerischen Mahlzeit zu krönen. Trotz der grossen Höhe gönnen wir uns zum feinen Käse ausnahmsweise sogar je ein Gläschen Weisswein. Was wär denn eine Feier ohne auf das Jubiläum anzustossen? Das mit dem Raclette ging erst mal ganz gut los, bis dann ein Teelicht nach dem anderen den Geist aufgibt und der Käse gar nicht mehr schmelzen mag. Wir kommen zu dem Schluss, dass die IKEA-Teelichter wahrscheinlich an Sauerstoffmangel leiden und nicht für solche Höhen gemacht wurden. Also disponieren wir um und lassen nun den Käse auf unserem Gasherd schmelzen. Ist zwar nicht so romantisch, funktioniert aber ganz gut.

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Eine der vielen, jedoch eher kleinen schwimmenden Inseln der Uros


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Ein Muss für jeden Titicacasee-Besucher ist die Visite eine der vielen „Islas de los Uros". Auf diesen künstlich aus Schilf zusammengesetzten Inseln leben die Nachfahren der bereits ausgestorbenen Uro in einfachsten Verhältnissen. Es gibt hier weder Strom, noch Wasserleitungen. Auf der schwimmenden Insel die wir besuchen leben 6 Familien (22 Personen). Die Inselbewohner erklären uns wie so eine „Isla flotante“ gemacht wird und erzählen, dass sie sich ursprünglich vom Fischfang, von der Geflügeljagd, von Eiern und dem essbaren Totora-Schilf ernährt haben. 


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Der Bau einer Insel, die Häuser und Menschen darauf
werden uns anhand eines Modelles erklärt.


Seit es allerdings im Lago Titicaca kaum mehr Fische gibt, stellen sich die Menschen langsam auf Touristen um. Sie zeigen gegen ein Taschengeld ihre Behausungen und verkaufen handgemachten Schmuck und bestickte Stoffe.


Seither ist unser Kissen mit einem
Inka-Kalender geschmückt.




Eine weitere Touristen-Attraktion auf dem Titicacasee ist die Isla del Sol. Auf dieser Insel soll der Sonnengott geboren worden sein und deswegen haben ihm die Inka hier einen Tempel gebaut. Heute ist davon aber nur noch eine Ruine zu sehen.







Der Blick von der Isla del Sol auf die Isla de la Luna, dahinter die Bergkulisse

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Tradition und Moderne stossen auch hier aufeinander



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Bei den Fähren gilt eher noch die Tradition - es wird beschwichtigt, dass grosse Lastwagen und Busse damit transportiert werden. Also gut ...


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Zur Begrüssung von Verna gabs das typische
Schweizermahl „Hörnli mit Hackfleisch und Apfelmus"


Das im Hintergrund liegende Dorf heisst Copacabana und wird
von einem kleinen Sandstrand gesäumt. Angeblich sei es der
Namensgeber für den berühmtesten Strand der Welt in Rio de Janeiro.






Das Land Bolivien und seine Menschen


Obschon eines der ärmsten Länder Lateinamerikas, fühlen wir uns in Bolivien auf Anhieb sehr wohl. Selten haben wir in einem Land so viele freundliche und offenherzige Menschen gesehen. Man muss nur beim Vorbeifahren aus dem Auto lächeln oder winken und schon wird herzlich zurück gelacht und gewunken. Obwohl viele Menschen hier in Armut leben müssen, ist die Kriminalitätsrate in diesem Andenstaat eine der niedrigsten in ganz Südamerika. Aber dennoch, man darf die politisch stets sehr schwierige Lage in diesem Land (welches übrigens 3 x so gross ist wie Deutschland und 26 x grösser als die Schweiz) nicht unterschätzen. So passiert es uns in La Paz z. B., wo das Volk aktuell gegen den amtierenden Präsidenten demonstriert, dass wir während unserer Stadtbesichtigung zweimal Tränengas zu spüren bekommen. Ein ekelhaftes Zeug, das schlimm in den Augen brennt. Einheimische erzählen uns, dass sie vor der Regierung regelrecht Angst haben müssen und sie raten uns, wir sollen uns mit Polizisten nie auf eine Diskussion einlassen, sondern lieber klein beigeben und zur Not noch was bezahlen.

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Zum Glück haben wir nie eine schlimme Erfahrung mit Polizisten machen müssen. Bis auf einmal, als wir zu schnell auf der Strasse unterwegs waren. Wir sind statt der erlaubten 80 km/h, schnelle 87 km/h gefahren und prompt haben sie uns geblitzt (wahrscheinlich hat uns der einzige Blitzer erwischt). Für die Bezahlung des Bußgeldes hätten wir in ein Büro ins entfernte La Paz fahren müssen. Um das unkompliziert zu regeln bietet uns der Polizist an, wir müssten nur die Hälfte der Strafe bezahlen, allerdings direkt an ihn und ohne Quittung. Das nennt man Korruption, aber da es für uns die einfachere und schnellere Lösung darstellt, lassen wir uns darauf ein und bezahlen dem Cop das Schmiergeld.

Der Traubenschnaps in Bolivien heisst „Singani“. Doch rech schnell
merken wir, dass uns der peruanische Pisco Sauer eindeutig besser schmeckt.

Eine typische "Telefonkabine"

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Auch das ganz normale und alltägliche Betanken des Fahrzeuges stellt in Bolivien ein Problem dar. Der Sprit wird in Bolivien vom Staat subventioniert. Das heisst die Einheimischen, vorausgesetzt sie besitzen ein registriertes Nummernschild am Auto, bekommen den Diesel für umgerechnet 50 Rappen, bzw. für 45 €-Cent. Lenker, welche Fahrzeuge mit ausländischem Kennzeichen besitzen, müssen pro Liter jedoch 1,18 CHF, bzw. 1,03 € bezahlen. Möchte nun ein Bolivianer tanken, der kein registriertes KFZ-Kennzeichen am Fahrzeug hat (und davon gibt es haufenweise), ist das nicht möglich. Dieser Fahrzeugführer parkt sein nicht registriertes Auto neben der Tankstelle, holt seinen Ersatzkanister aus dem Kofferraum und schleppt tapfer so viele Kanister hin und her, bis sein Tank wieder voll ist. Für Ausländer gilt Ähnliches. Möchte man den Sprit direkt in den Tank, zahlt man den teuren Ausländerpreis. Oder aber man marschiert ebenfalls bewaffnet mit Reservekanister zur Zapfsäule, um den günstigen Preis zu erhalten. Da der Reisende im Allgemeinen nicht gerne schleppt, gibt es für ihn noch eine weitere Variante. Ist die Tankstelle nicht mit Kameras oder anderen technischen Überwachungssystemen ausgestattet, hat man noch die Möglichkeit zu verhandeln. Das heisst, man versucht den Diesel möglichst billig von der Zapfsäule direkt in den Tank zu bekommen, ohne Schleppen versteht sich. Manchmal lassen die Tankwarte mit sich reden und geben einem den Liter Diesel für umgerechnet 69 Rappen, bzw. 61 €-Cent. Diese Tankwarte rechnen dann offiziell den Einheimischen-Preis ab und stecken das von uns mehr bezahlte Geld in die eigene Hosentasche. Das nennt man zwar ebenfalls Korruption, ist in dem Moment für uns aber das Bequemste. Immerhin hatten wir immer Glück, dass wir überhaupt Diesel bekommen haben. Denn nicht jede Tankstelle hat immer Diesel vorrätig.

Die politische Lage macht’s auch möglich, dass man plötzlich mit einer Strassensperre konfrontiert wird. Dies geschieht uns in der Großstadt Santa Cruz, als wir gerade auch noch einen wichtigen Termin zur Abholung von Jans neuer Brille beim Optiker haben. Und was natürlich immer mal sein kann, die Geldautomaten werfen plötzlich kein Geld mehr aus. Egal ob mit Maestro- oder Plus- Karte, plötzlich steht man mit leeren Taschen da und die Zig Geldautomaten können einem dann auch nicht weiterhelfen.

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Last but not least, Bolivien versinkt im Müll. Ich möchte behaupten es gibt keinen Ort in Bolivien an dem man keinen Müll in der Natur sieht. Egal ob im Strassengraben oder in einem Flussbett, egal ob an einem Berghang oder auf dem Feld, der Plastikmüll ist allgegenwärtig. Jeder entsorgt seinen Müll dort, wo er gerade Lust hat. Wir suchen uns zwar immer öffentliche Mülleimer um unseren täglichen Sack zu entsorgen, aber wenige Kilometer weiter kommen wir wieder an einer Schutthalde vorbei, wo wir genau wissen, unser Müllbeutel wird letztendlich auch dort landen. Und inmitten dieser Müllsammlung suchen nicht nur magere Hunde noch Speisereste, nein auch arme Menschen versuchen in dem Dreck noch was Wertvolles zu finden. Es ist ein Jammer…

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Da gehe ich sicher nicht baden, Geschirr waschen oder gar         Mit diesem Wasser werden die Felder bewässert; daher ist der meine Füsse abkühlen …                                            Verzehr von Gemüse in Bolivien auch problematisch.


Und trotzdem, der Bolivianer an sich ist ein wirklich sehr freundlicher, oft witziger und manchmal auch naiv neugieriger Geselle. Aber Schlitzohren sind sie irgendwie alle.







Städte wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten

Blick vom Flughafen-Parkplatz El Alto / La Paz 


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In der hoch gelegenen Stadt La Paz befindet sich der Regierungssitz Boliviens. Will man nur die zwei Städte La Paz und Sucre miteinander vergleichen, wird das schon schwer. Wegen ihres historischen Stadtzentrums ist Sucre eine UNESCO-Welterbestätte. Sie ist eine wunderbar moderne Metropole welche uns einen sehr noblen und edlen Eindruck macht. 





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Sucre: Es gibt sogar richtige Schokolade-Läden …                   … und eine grosse deutsche Schule ist auch anwesend

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Wir getrauen uns auch mal in einem der vielen Stände im Markt     In Santa Cruz findet Verena auch noch ihre Bolivien-Mütze,
ein Nachtessen zu nehmen: Huhn fritiert mit Reis und fritierte    sogar eine aus echter Handarbeit.
Kartoffeln - alles tot, gut durchgebraten, also kein Problem.
Wir sind dann auch gleich das Gesprächsthema Nummer 1 im Saal.



Die Bergkante, welche die Städte El Alto und La Paz trennen, liegt auf über 4’100 M.ü.M.
Dann geht es runter und runter bis auf ca. 3’200 M.ü.M - und die Häuser kleben förmlich am Hang.


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La Paz hingegen erscheint eher grau und geschäftig. Die Stadt liegt in einem Talkessel, welcher mit wenigen Seilbahnen überspannt ist. Das Stadtzentrum liegt auf 3’600 MüM, während der Stadtrand auf über 4’100 MüM liegt. Macht man in La Paz eine Stadtbesichtigung geht es immer bergauf und bergab, aber sicher nie gerade aus. In der Stadt findet man allerlei Märkte, welche ein Paradies für Shopping-Lustige darstellen. 



Dafür ist der Verkehr sehr problematisch …                       

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Umso hübscher sind die alten Ford-Busse;
sie sind laut, stinken und qualmen furchtbar



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Sogar einen Hexen-Markt gibt es, auf dem man nicht nur Kräuter und sonstige Heilmittel kaufen kann, sondern auch Lama-Föten, welche bei einem Hausbau neben dem Grundstein vergraben werden (als Geschenk an Pachamama = Mutter Erde). Man kann auch getrocknete Tukan-Schnäbel finden. Mit denen könne man angeblich Krankheiten heilen oder böse Geister verjagen. 





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Nach unserem Besuch im informationsreichen Coca-Museum entdecken wir in einem Hinterhof einen Instrumentenbauer, der erstklassige Saiteninstrumente fertigt. Spätestens jetzt ist unsere Nichte Verena Feuer und Flamme und kauft sich noch am selben Tag eine hübsche und wohlklingende Charango in La Paz.

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Verena ist bereits im Duett mit dem Instrumenten-Verkäufer
und übt fleissig Charango spielen




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Ähnlich der Stadt Sucre, jedoch nicht ganz so mondän erscheint uns das koloniale Cochabamba. Leider fällt unsere Stadtbesichtigung auf einen Sonntag, deshalb ist es im Stadtzentrum eher ruhig und viele Geschäfte sind geschlossen. Allerdings im und um den Mercado Cancha herrscht reges Treiben. So stürzen wir uns ebenfalls ins Gewimmel und versuchen das ein oder andere Souvenir zu finden.



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Leckere Backwaren sind überall zu finden



Trotz zu dritt bietet unser Indi immer noch mehr Platz,
als ein übliches Kollektiv-Taxi.
Verena hat es zu spüren gekriegt.




Auf unserem Weg durch den Altiplano streifen wir die Stadt Oruro. Wir bekommen den Eindruck, dass es hier eher ärmlich und sehr staubig ist. Angeblich soll hier während des Karnevals der Teufel los sein. Wir haben überhaupt keine Lust in den Ortskern rein zu fahren und sind froh, als wir der Stadt voll getankt und mit frischen Lebensmitteln gefüllt wieder den Rücken kehren können.




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Potosí, die mit auf 4’000 MüM höchstgelegene Großstadt der Welt und ebenfalls ein UNESCO-Welterbe, erscheint uns sehr authentisch. Hier handelt es sich um die ehemals reichste Minenstadt der Erde, welche mit einem prächtigen kolonialen Stadtzentrum aufwartet.

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Unsere letzte Stadt im Monat August heisst Santa Cruz de la Sierra. Santa Cruz gilt mit ca. 1,8 Millionen Einwohnern als die grösste Stadt Boliviens. Da wir uns hier nicht mal mehr auf 500 Höhenmeter befinden, ist das Klima tagsüber mit über 30 Grad sehr warm, nachts kühlt es jedoch auf angenehme 15 Grad ab. Beim Landhaus El Fuerte am Stadtrand von Santa Cruz bekommen wir einen tollen Stellplatz im schattigen Garten und der Hausherr Sergio hilft uns bei unseren Erledigungen. 

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Er zeigt uns wo wir neue Reifen bekommen, empfiehlt uns eine gute Werkstatt (der in Cusco eingebaute Dieselfilter ist wegen des hohen Drucks mehrfach gerissen), schickt uns zu einem guten Augenarzt, hilft uns einen Sattler zu finden um unsere durchgesessenen Sitze neu aufpolstern zu lassen, usw. Erst haben wir Respekt mit dem Indi in die Millionen-Metropole rein zu fahren. Aber wir merken schnell, dass es hier sehr geordnet zugeht und der Verkehr relativ gut fliesst. Sicherheitshalber lassen wir hier in der Stadt auch noch unser 30tägiges Visa um weitere 30 Tage verlängern. Man weiss ja nie wo man evtl. noch hängen bleibt hier in Bolivien…

Unser neuer Dieselfilter gehört auch
bereits zum Schrott





Der Altiplano und seine Salzseen


Der riesige Salar Uyuni; man beachte am Boden die „Salzkacheln“,
welche typisch für den Salzsee sind.

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Was wäre das Dakar-Denkmal ohne die hübschen Girls … 

Hier erst mal eine Erklärung was Altiplano überhaupt bedeutet: Direkt übersetzt heisst Altiplano Hochebene. Es handelt sich hier um eine halb- bis sehr trockene steppenhafte Gegend, welche auf einer Höhe zwischen 3’500 und 4’200 MüM liegt. Man findet hier eingesprengte Gebirgszüge, Schluchten und Vulkane. Die Tages- und Nachttemperaturen unterscheiden sich meist um mehr als 20 Grad Celsius.






Bild ohne Kommentar - noch Fragen? 

Nicht nur der Lago Titicaca liegt im Altiplano, auch die zwei herrlichen Salzseen Coipasa und Uyuni, die wir jetzt im August mit unserer Nichte Verena bereits ein zweites Mal befahren wollen. Der Salar de Coipasa erscheint uns ja schon riesig, aber der Salar de Uyuni schlägt alles. Mit einer Länge von 160 km und einer Breite von 135 km ist er die grösste und höchst-gelegene Salzwüste der Welt. Es macht uns riesigen Spass auf den Salaren rum zu kurven. Ach was sag ich, Kurven machen wir ja kaum, wir fahren Zig Kilometer nur geradeaus und zwar in einem Tempo wie auf der Autobahn. Das Wetter ist traumhaft. Uns begleitet herrlich blauer Himmel und die Sonne strahlt dermassen auf das weisse Salz, dass es ohne Sonnenbrille in den Augen weh tut. Das ist das beste Wetter für ein Foto-Shooting. Sind die Salare doch dafür bekannt, dass man hier lustige Perspektiv-Fotos schiessen kann. Wir übernachten einmal auf dem Salar de Coipasa und einmal auf dem Salar de Uyuni. Mit dem Ergebnis, dass wir während der Nacht unter einem Meer von Millionen Sternen schlafen können. Nie haben wir mehr Sterne auf einmal gesehen und das mit einer Rundumsicht von 180 Grad.

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Super hat Verena aus dem Allgäu feinen Käse für ein Fondue mitgebracht. So haben wir auf dem Salzsee von Coipasa das leckerste Käse-Fondue geniessen können, das wir seit langem gegessen haben.



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Zwischen den zwei Salaren liegt die angebliche Hauptstadt des Andenkorns „Quinoa“, hier mit einer Produktion auf herkömmliche Art und Weise. Es kann bis auf eine Höhe von 4200 Metern angebaut werden.





Wir haben Spass, viel Spass auf den Salaren:

Das Wissen aus der Tanzausbildung von Verena wird gleich umgesetzt. 












Betrachtet man die Spassbilder genauer, so könnten einige Bilder mit Wünschen umschrieben werden: 

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Mit einem Instrument eins werden


Den Jan verhauen

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Auf Eiern tanzen können

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Einen guten Schluck trinken

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Auf einem Ei reiten

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Sich an eine spezielle Kette „hängen“ (gell Manu)

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Faulenzen

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Wir lieben unseren Indi:


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Nach dem Salat ruft der obligate Besuch des Friedhofs der Eisenbahnen - dieses mal mit wolkenlosem Himmel.

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Abenteuer pur in Bolivien

Marita und Verena in Vollausrüstung - hier gerade bei einer kurzen Rast (Fotosession).

Unser erstes Abenteuer wird der „Camino de la Muerte“, die Todesstrasse in den Yungas. Da die schmale unbefestigte Fahrspur an den sehr steilen Abhängen früher viele Menschenleben forderte, galt sie lange als die tödlichste Strasse der Welt. 







Durch richtigen Bergdschungel geht es rasant die Piste hinab.

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Heute, da es eine neue Umgehungsstrasse gibt, ist der Camino de la Muerte eine Touristen-Attraktion und ein Vergnügen für Mountain-Biker. Für Verena und mich ist klar, wir wollen dieses Abenteuer mit dem Fahrrad erleben. Jan mit seinem immer noch etwas angeschlagenen Ellbogen wird uns, bzw. unsere Gruppe mit dem Indi begleiten. Treffpunkt für die Abfahrt ist um 08:30 Uhr auf dem knapp 4’700 Meter hohen Bergpass La Cumbre. Hier werden Verena, ich und 9 weitere Touristen mit professioneller Schutzkleidung und einem gut gefederten Mountain-Bike ausgestattet. Wir bekommen genaue Instruktionen wie alles funktioniert und dann geht es auch schon los. Von den 4’700 Metern geht es erst mal während 20 km auf Teerstrasse runter auf 3’300 Höhenmeter. 

Ich darf auch mit - mit dem Indi, ganz alleine die Todesstrasse
runter fahren. Ging ganz gut da kein Gegenverkehr war.

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Von den eisigen Temperaturen die wir oben hatten, ist hier schon nicht mehr viel zu spüren. Unsere Fahrräder und wir werden jetzt nochmal für ein paar Kilometer ins Auto verfrachtet, um an den Anfang der eigentlichen Todesstrasse zu gelangen. Der Camino de la Muerte startet auf einer Höhe von ca. 3’100 Höhenmeter, aber bevor es definitiv los geht, werden wir mit einem Frühstück verwöhnt. Gut gestärkt, kann es jetzt endlich los gehen. Rauf aufs Bike und ab in die Tiefe. Es macht einen Heiden Spass mal nicht im Indi, sondern auf dem Fahrrad eine Bergstrasse runter rasen zu können. Tatsächlich gibt es enge Kurven, steile Abhänge und kleinere Wasserdurchfahrten, aber mit dem Indi ist die Todesstrasse an sich überhaupt kein Problem. Spannend ist wie sich die Landschaft verändert. Umso weiter wir in die Tiefe rollen, umso dichter wird das üppige Grün. Die Luftfeuchtigkeit nimmt enorm zu und die Temperaturen schiessen in die Höhe. Nach einem weiteren Snack-Stop und 30 Kilometer weiter, erreichen wir gegen 13:45 Uhr das Ende unserer lustigen Fahrt über die ehemals gefährlichste Strasse der Welt. Im Dorf Yolosa befinden wir uns auf einer Höhe von nur noch gerade mal 1’200 Höhenmetern, es ist sauheiss und die Mücken haben anscheinend schon längst auf uns gewartet um uns das Blut aus den Adern zu saugen. 

Muss auch mal sein - relaxen am Pool wie in einem richtigen
Touri-Hotel am Gardasee :)

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Nach einem kurzen Umtrunk fahren wir mit dem Auto zu einem Restaurant mit Swimming-Pool. Alle Teilnehmer der Gruppe (und Jan selbstverständlich auch), bekommen hier noch ein leckeres Mittagessen und können sich im kühlen Wasser des Pools erfrischen. Alles in Allem war die Rad-Tour super organisiert und professionell geführt. Selbst Jan im Indi unterwegs, war voll in die Gruppe integriert und wir hatten alle zusammen einen Megaspass. Diese Fahrt von den hohen Bergen in die grüne Hölle mit einer Höhendifferenz von 3’500 Metern ist definitiv jedem zu empfehlen.






Auch das muss sein - Luft aus den Reifen lassen, damit das Fahrwerk weniger
Schläge auffangen muss und weil es um einiges bequemer im Auto wird.

Unser zweites Abenteuer in Bolivien liegt auf der unbefestigten Strasse von Coroico nach Cochabamba. Für die 460 Kilometer lange Strecke (Luftlinie keine 200 Kilometer) rechnen wir 3 Tage ein, die wir auch tatsächlich benötigen. Die Strasse führt uns mitten durch die Berge. Es ist ein stetes Auf und Ab. Ich habe keine Ahnung wie viele Höhenmeter wir während dieser drei Tage machen. Ich kann nur sagen die Fahrt ist sogar als Beifahrer sehr anstrengend. Die Landschaft hat sich auf dieser Route von Tag zu Tag gesteigert. Am ersten Tag sind die Strassenverhältnisse schlechter, als was die Landschaft wett machen kann. Am zweiten Tag macht uns die Rumpelfahrt wegen der schönen Landschaft schon nichts mehr aus und am dritten Tag spüren wir die Schlaglöcher schon gar nicht mehr, weil die herrlichen Berge in uns einen „Boah, ist das toll“-Effekt hervorrufen.

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Wir wussten schon bevor wir auf diese Strecke gingen, dass mindestens eine grosse Herausforderung auf uns wartet. Nämlich die Flussdurchquerung des Flusses Sacambaya. Die Brückenpfeiler der ehemaligen Strasse stehen zwar noch, aber von der Brücke selbst ist weit und breit nichts mehr zu sehen. 



Trotz strengem Reise-Programm war
immer wieder Spass angesagt.


Da müssen wir rüber … und man beachte die Serpentinen bis hoch
zum rechten oberen Bildrand … da müssen wir hoch.

Das ca. 400 Meter breite Flussbett ist während der Regenzeit unpassierbar und wir hoffen sehr, dass der Wasserspiegel soweit zurück gegangen ist, dass wir wenigstens mit unserem Indi durchfahren können. Der Blick von oben auf den tiefer liegenden Fluss lässt uns erschaudern. Das Flussbett sieht mächtig breit und brutal sandig aus. Das ändert sich auch nicht, als wir bereits an demselben parken um die Lage zu checken. Ich marschiere dann erst mal los und versuche auf den anderen Seiten der Gott sei Dank nur knietiefen Wasserläufe, Reifenspuren zu finden. Und wirklich, ich finde nach durchwaten des Flusses und wandern auf staubigen Sandbänken einen Weg, der auf der anderen Seite des Flusses wieder rauf in die Berge führt. Prima, dann holen wir mal den Indi mit dem Jan und der Verena. Aufgeregt bin ich und mein Herz schlägt wie wild, als Jan mit dem Sprinter in den Fluss eintaucht. Aber die Aufregung ist wieder mal umsonst. Wir haben den besten Weg durch das Wasser gewählt und somit ist die Flussdurchquerung für unseren Indi ein Klax. Auch die Sandbänke können unserem Fahrzeug nichts anhaben. Mit der Untersetzung und wenig Luft in den Reifen rollen wir über den weichen Untergrund wie auf Butter.

Suche nach dem Weg und der besten Durchfahrt -                     Wer sucht der findet - wir konnten ohne Schaden die ganze
weit und breit ist nichts zu sehen, kein Weg, keine Hilfe          Flussebene durchqueren, ob durch Wasser oder über Steine.  

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Überraschend war für uns eine zweite Flussdurchfahrt, welche wegen einer vom Bergrutsch verschütteten Strasse provisorisch angelegt wurde. Hier fahren wir nicht quer durch das Wasser, sondern längs entgegen der Flussrichtung, bis wir endlich wieder festen Boden unter den Rädern haben. Sehr aufregend und wegen der grossen Steine im Fluss nicht ganz ungefährlich, aber auch dies meistert unser Indi mit Bravour.



Beim dritten Abenteuer bin ich nicht dabei. Verena und Jan besuchen in der Stadt Potosí die Silberminen. Wir organisieren ganz spontan eine Tour für die zwei Abenteuerlustigen mit einem englisch sprechenden Guide. Und dann geht es für Verena und Jan auch schon los: Erzähl mal Jan…


Im Hintergrund der Berg Cerro Rico mit den Minen, wir noch in guter und übermütiger Laune

In Potosí war einst die grösste Silbermine innerhalb des spanischen Reichs wenn nicht gar der ganzen Welt. Die Minen bohren sich in den Berg Cerro Rico - was der „reiche Berg“ bedeutet, welcher ca. 4’800 Meter hoch und mit Hunderten von Minen durchzogen ist. Die Mine galt damals das Symbol für Reichtum. Auch heute wird in der spanischen Sprache die Redensart „vale un Potosí“ für „es ist ein Vermögen wert“ benutzt. Es wurde seit 1545 so viel Silber gefördert, dass damals dessen Preis merklich zusammenfiel. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts ist jedoch der grösste Silbervorrat ausgebeutet und - so schätzt man - sind bis zu 8 Millionen Menschen am oder im Berg verstorben. Heute arbeiten noch ca. 13’000 Menschen im Berg, davon rund 20% Minderjährige und fördern hauptsächlich Zinn und Zink. Der Preis ist in den letzten 10 Jahren merklich zerfallen, sodass ein einfacher Arbeiter gerade mal 10 oder 12 Franken am Tag verdienen kann. Die Arbeitsbedingungen sind kaum zu umschreiben, die Tatsache dass die Lebenserwartung der Männer in der Mine um ca. 10 bis 15 Jahre geringer ist als der Landesdurchschnitt, spricht Bände. 12 oder gar 48 Stunden lang arbeiten sie ohne Unterbruch in staubiger, dreckiger Luft auf +/- 4’000 M.ü.M, sehen kein Tageslicht, sehen ihre Familien vielleicht einmal pro Woche oder gar über Monate hinweg nicht. Und immer schwebt die Gefahr über allem, dass der Berg einmal in sich kollabiert, geschweige von den sonstigen Unfällen in den Stollen. In den letzten rund 500 Jahren hat der Berg schon zu viele Löcher bekommen.

Potosí mit dem grünen Fussballfeld

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Stolz sind die Minenarbeiter jedoch noch jederzeit. Zum Beispiel ist es ihnen wichtig zu erzählen, dass das erste Automobil Hummer in Bolivien durch einen Bergarbeiter gekauft wurde. Am 7. Tag der Woche, da wird nicht gearbeitet sondern Fussball gespielt, und dies - immer mit Betonung - auf dem weltweit höchstgelegenen Fussballfeld. Und die Gemeinschaft der Bergarbeiter wird sehr hoch gehalten. So sind wir erstaunt, dass wir von ihnen freundlich und herzlich bei der Arbeit in der Mine empfangen wurden. Man könnte den Besuch von Touristen als einen zoologischen Gang in eine Mine verstehen. Also, mit einem kleinen schlechten Gewissen, aber mit viel, viel Respekt gehen Verena und ich die Besichtigung der Bergwerke in Potosí an.

Verena als Bergbauarbeiterin

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Eins vorab: der Gang in die Minen ist kein Museumsbesuch, sondern ein Gang in eine für die heutige Menschheit unwürdige Welt. Wir Zwei werden von unserem Guide Marco angeführt, ein ehemaliger Bergarbeiter welcher einen zweiten Weg in seinem Leben gefunden hat. Dank einer ca. 5 Jahre dauernder Abend-schule konnte er den Abschluss zum Touristenführer machen und sich somit ein lebenswerteres Leben schaffen. Er erzählt uns nicht nur über die Fakten des Bergbaus, den Mineralien, den Arbeitsabläufen, sondern eben auch aus dem Leben des Berg-arbeiters. Wir werden vorab von ihm mit Helm und Lampe, Stiefeln, Atemmaske und Arbeitskleidung ausgerüstet. Danach besuchen wir den „Mercado de Mineros", welcher 24 Stunden offen hat. Er hat sich nicht nur zeitlich auf die Bedürfnisse der Bergarbeiter eingestellt, sondern da wird alles angeboten was es so im Bergbau braucht. 

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Potosí ist wohl die einzige Stadt der Welt, in der man einfach so Dynamit kaufen kann, selbstverständlich mit der Zündschnur und dem Zünder zusammen und - wenn man es wirklich krachen lassen will - gleich noch einen Sack voll Amoniumnitrat.  Auch werden sehr viel Cocablätter und Zuckerrohr-Alkohol in 96 prozentiger Stärke verkauft und konsumiert. Alle Bergarbeiter laufen mit dicken Backen herum, dort wo sich die Cocablätter zusammen mit Asche (alkalisch) zu einem Brei verbindet und eine leicht betäubende wie aufputschende Wirkung besitzt. Verena und ich - mit der Angst im Nacken über die kommenden Momente - packen uns auch so einen Brei in die Backe. Es ist üblich, dass man den Mineros Geschenke in Form von Dynamit, Alkohol, Cocablätter und CocaCola mitbringt - was denn sonst. Also kaufen wir die uns vorgeschlagenen Geschenke und sind somit gut gerüstet für den anstehenden Gang.

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Es geht los. Gleich beim Eingang besuchen wir Tío, den "Onkel“, die Figur welche von den Mineros angebetet wird. Der Herrscher über alles in der Mine, zusammen mit seiner Freundin Pachamama der „Mutter Erde“. Daher dürfen keine Frauen in der Mine arbeiten, sonst gibt es Ärger in der Beziehung der Zweien. Flüstern ist auch verboten, dann nichts darf dem Tío verborgen bleiben. Wir beschenken Tío mit Zigaretten, Alkohol und Cocablätter, das Ritual hierzu muss eingehalten werden. Wir müssen dabei selbst gar einen kleinen Schluck vom 96 prozentigen Alkohol trinken. Okay, hilft ein wenig um die aufkommende Aufregung zu beschwichtigen. Ziel des ganzen Aktes ist Tío mit allen Mitteln bei guter Laune zu halten und sein Wohlwollen zu erhalten. Man könnte es auch so formulieren: die Mineros beten oben zu Christus und unten den Teufel an.


Tío wird mit Cocablättern beworfen, mit Alkohol beträufelt,
und eine Zigarette wird im in den Mund gesteckt.
Dies alles um ihn gut zu stimmen.




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Weiter geht es dann durch die Gänge, in geduckter - manchmal sehr geduckter - Haltung, den krummen Geleisen der Karren für den Abtransport des Ausbruchsmaterials entlang. Die Decken scheinen immer wieder kurz vor dem Einsturz zu stehen, die Luft ist mal klarer, mal mit Staub gefüllt. Ich habe die Atemmaske an, diese bewirkt dass sich meine Brille beschlägt und das wiederum hat zur Folge, wenig bis nichts zu sehen. Ein mühsames Fortbewegen ist somit angesagt. Und dabei ist immer die Gefahr den Kopf anzuschlagen oder einer elektrischen Leitung zu nahe zu kommen. 

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Dem nicht genug, am Boden lauert auch noch Gefahr: grosse Löcher müssen wir passieren, fest angepresst an die Felswand auf dem noch übrig gebliebenen Wegrand. Angeblich geht es hier 40 Meter in die Tiefe, bis zum Wasserrand, dann hat es aber noch ca. 80 Meter Wassertiefe. Oder der Wegrand ist auch weg, dann wird ein wackeliges Brett, gerade so lang wie nötig, über das Loch gelegt. Oder wir müssen dann Knie und Hände für das Weiterkommen benutzen, so wie auf einer Höhlen-Expeditionstour. 

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Verena auf dem Balanceakt … 

… und Verena beim Klettern.
Nicht fallen ist das Motto.



20 solcher Karren ist die Tagesration der Männer

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Und immer wieder hören wir dumpfe Geräusche. Für uns kaum zu identifizieren, aber es sei der Presshammer für die Sprenglöcher, oder die rollenden Karren gefüllt mit Schutt, oder Männer welche das Geröll von Hand schaufeln, entweder in einen Trichter oder gleich in den Karren. Und genau dies sehen wir auch so. Wir treffen drei Mal auf eine Gruppe arbeitender Mineros. Alle sind mit Staub bedeckt, alles wird von Hand bearbeitet, mit krummem Rücken gehievt, mit Pickel und Schaufel bearbeitet. Von Hand werden die Karren gestossen, teilweise sind diese ohne Bremsen ausgestattet. Ich werde dann auch noch aufgefordert wenigstens eine Schubkarre mit Ausbruchmaterial zu füllen. Auf 4’000 Meter Meereshöhe in dieser Luft mit der Scheissangst im Nacken - die Puste ging mir dabei fast aus. Die Leute füllen täglich - so schätze ich - über 100 solcher Schubkarren voll. Alles im nur schummrigen Licht, von den Lampen am Helm beleuchtet. 


Es gibt keine Notausgänge, keine Rückzugsräume, kein Bergungsmaterial. Die Männer sind auf sich gestellt, daher müssen sie alle Gänge, Biegungen, Löcher und überhaupt den Berg kennen. Das und nur das könnte im Notfall das Leben retten. Gas ist ein weiteres Problem. Keine Ahnung wie dieses heute im Berg frühzeitig erkannt wird.

Dies ist Asbest, offen liegend, frei durch die Luft schwirrend.

Und doch sind die Leute fröhlich, plaudern miteinander (eben, flüstern ist ja verboten) und man bekommt des Gefühl einer guten Stimmung in der Höhle. Irrsinn, wenn man denkt wo man sich befindet. Auch sehen wir verschiedene Mineralien, deren Namen wir leider aus sprachtechnischen Gründen nicht alle verstanden haben. Auch offenliegender Asbest, einer der Hauptgründe der Lungenkrankheiten im Bergbau, wird uns gezeigt. Ich halte den Atem so lange wie möglich an und positioniere meine Atemmaske nochmals genau vor den Mund und die Nase. Lachhaft ist mein Verhalten im Angesicht des Lebens eines Mineros - und angeblich ist Asbest der Grund wieso absolut keine Tiere in den Stollen leben.

Eine Karre kommt angerollt - kein Platz für Karre und Mensch.

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Zum Schluss noch der Knaller der ganzen Besichtigung. Wir laufen wieder durch einen der Stollen, keine Ahnung wohin. Plötzlich nimmt unser Führer Marco Tempo auf, beinahe springend mit krummen Rücken kommen wir seiner Auf-forderung zur Beeilung nach. Der Unterschied zwischen ihm und uns: er steht noch aufrecht und wir sind mit tief angewinkelten Knien und gebückter Haltung unterwegs. Warum denn die Eile? Wir kommen an eine Stelle mit mehr Platz und können von den Geleisen weg in einer Nische stehen. Und dann können wir den Grund hören: 

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eine 2 Tonnen wiegende Karre ohne Bremsen, gestossen von zwei und gebremst von einem Bergmann rollt daher. Im Stollen ist kein Platz zum Ausweichen, da wird man einfach platt gedrückt. Und so geht es weiter - wir rennen von einer Nische zur anderen, vorher immer lauschend ob „Verkehr“ unterwegs ist. Wir sind in einer „Lauschphase“ ganz ruhig, damit unser Führer ja keinen heran rollenden Karren überhört. Wir waren echt froh, als wir dann plötzlich ein kleines Loch mit Tageslicht erspähen, welches immer grösser wird und uns zur Schutthalde ausserhalb des Stollens führt. 

Abgekämpft, aber heilfroh wieder Tageslicht über uns zu haben

Ihr könnt uns glauben, dass dieses Erlebnis in mehrerer Hinsicht einmalig war. Der Abenteuereffekt ist auf höchstem Niveau gegeben, der Platz- und die Höhenangst wird arg strapaziert, die Luft-knappheit wird mal anders erlebt und Asbest jagt einem einen Heidenschreck ein. Verständlicherweise denkt man dann über das Erlebte nach, über eine unschöne und unwürdige Situation für viele Berg-männer und derer Ehefrauen oder gar Witwen. Und daher war und ist der Besuch einer solchen Mine gut und auch nützlich - es rüttelt auf und man stellt Fragen. -jh-




Auf den Spuren des Che Guevara


Eigentlich ist "Che" nur ein Spitzname, Guevaras richtiger Name ist Ernesto.

Der 1928 in Argentinien geborene Arzt/Chirurg gilt in ganz Lateinamerika als der Freiheitskämpfer schlechthin. In den Jahren 1956-59 verhilft er Fidel Castro in Kuba zum Sieg seiner Revolution. Danach ist Che bis 1965 politisch in Kuba tätig. Guevara ist ein grosser Anhänger des Marxismus und versucht in Kuba die reine Lehre der Planwirtschaft radikal umzusetzen. Als Industrie-minister strebt er die voll-ständige Verstaatlichung der kubanischen Wirtschaft an. Er setzt sich dermaßen fanatisch für die Umsetzung dieser Modelle ein, dass er dabei selbst viele Menschen einsperrt und umbringt (was ihn aus meiner Sicht gar nicht heldenhaft aussehen lässt). Letztendlich verlässt er Kuba um seinen Traum der wirtschaftlichen Gleichheit und sozialen Gerechtigkeit in anderen lateinamerikanischen Ländern umzusetzen. Dabei verschanzt er sich mit seinen Anhängern unter dem Namen ELN (Nationale Befreiungsarmee) 1966 in Bolivien, wo er im Oktober 1967 im Alter von nur 39 Jahren gefangen genommen und ohne Gerichtsverhandlung exekutiert wird.

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Probleme mit unserem Indi auf grossen Höhen? Kaum…


Da wir uns schon seit Peru auf einer Höhe von 3’800 Metern im Altiplano befinden und die Hochebene in Bolivien keineswegs niedriger wird, fahren wir im Monat August lange Strecken unter Sauerstoffmangel (für den Motor) und mit schlechtestem Diesel. Dies sind die besten Voraussetzungen um Indis Dieselpartikelfilter voll zu kriegen und das Motorenmanagement-Warnlicht zum Blinken zu bringen. Das passiert uns diesen Monat genau 2 Mal. Um den Dieselpartikelfilter ausbrennen zu lassen, müssen wir runter auf eine Höhe von wenigstens unter 3’000 Metern und wir brauchen eine Strecke, auf der wir mit konstanter und nicht zu langsamer Geschwindigkeit flüssig fahren können.

Als wir im Monat August zum ersten Mal das „Blinken“ zu sehen bekommen, sind wir noch in Peru am Lago Titicaca. Da wir nach La Paz wollen, entscheiden wir uns dazu, das Ausbrennen des Filters im Tal des Río La Paz südlich der Stadt zu versuchen. Okay, das sind immerhin noch 280 Kilometer, aber wir haben ja die Erfahrung, dass unser Indi mit dem Geblinke noch eine Weile weiter fahren kann. Als wir jedoch in der Stadt El Alto durch gesperrte Strassen dazu genötigt sind im Stau zu stehen, bzw. Umfahrungen zu machen mit Stop an Go, gefällt das dem Sprinter überhaupt nicht mehr und er fällt in den Modus, in dem der Motor nur noch auf max. 3’000 Umdrehungen kommt. Einen kraftlosen Motor zu haben bei der Durchquerung der steilen Städte El Alto und La Paz ist gar nicht gut. Wieder mal kommen Jan und ich ins Schwitzen. Wird der Motor keinen bleibenden Schaden davontragen? Werden wir im Tal des Río La Paz tatsächlich so gute Strassen finden damit der Dieselpartikelfilter selbständig ausbrennen kann? Umso mehr wir an Höhe verlieren, umso schlechter wird der Weg. War die Strasse anfangs noch asphaltiert, fahren wir jetzt über üblen Schotter, welcher immer wieder von bösen Bodenschwellen durchzogen ist. Wir sind jetzt zwar schon unter 3’000 MüM, aber der Indi hat keine Kraft mehr. Die Strasse ist kacke und Jan und ich verlieren die Hoffnung je wieder aus dieser Sackgasse raus zu kommen. Im Kopf schmiede ich mir schon einen Plan B, wie wir uns aus dieser misslichen Lage retten können. Aber plötzlich… wir trauen unseren Augen nicht… mitten im Tal gibt es eine gute Strasse (zwar nicht asphaltiert, aber dennoch flott befahrbar), die während der Regenmonate zur Flussüberquerung genutzt wird. Jetzt, da Trockenzeit, ist kein Mensch auf dieser Strecke unterwegs. Jan und ich schauen uns an, das ist unsere Chance. Wir geben Gas, gute 4 Kilometer ist die Strecke lang, dann wird gewendet. Der Filter will einfach nicht ausbrennen. Wir sind frustriert und machen erst Mal ne Pinkelpause. Resigniert setzen wir unsere Runde fort und auf einmal… Yipieh… die Abgastemperatur steigt enorm an und signalisiert uns, der Motor versucht den Filter zu reinigen. Voller Euphorie fahren wir die 4,4 Kilometer hin und her und hin und her und hin und her… Insgesamt 6 Mal, bzw. 25 Minuten lang fahren wir diese Rennstrecke hin und her, eh die Temperatur mit 650 Grad anzeigt, dass sie am Höhepunkt angelangt und somit gleich am Ende ist. Jan und ich sind überglücklich, dieses Horrorszenario wieder mal heil überstanden zu haben. Mit einem frisch gereinigten Dieselpartikelfilter suchen wir uns hier im Tal einen ruhigen Stellplatz und stossen mit einem Bierchen auf das geglückte Unterfangen an.

Als Mitte August der Dieselpartikelfilter zum zweiten Mal voll ist, ist die Lage weniger dramatisch. Wir befinden uns auf dem Salar de Uyuni und wir wollen eh in Richtung Osten, also in die tieferen Lagen Boliviens fahren. Okay, auch hier sind es wiederum ca. 375 km die wir mit warnendem Geblinke zurücklegen müssen und nicht zu vernachlässigen, wir müssen erst nochmal auf eine Höhe von 4’000 MüM rauf. Aber diesmal ist unser Indi nicht so anspruchsvoll und mit einer Höhe von 3’200 MüM schon vollauf zufrieden. Er brennt den Filter auf der Strecke von Potosí nach Sucre wunderbar aus und alles ist wieder in Ordnung.

Wer spricht da noch von Problemen mit modernen Dieselmotoren in grossen Höhen. Wenn man weiss wie’s geht, Null Problemo ;-)






Der August, der Monat der Extremen

Heiss war es hier, so um die 39 Grad (nahe dem Tal des Río Grande)

Wie anfangs bereits erwähnt, leben wir in Bolivien mit extremen Temperaturschwankungen. Erfahren wir auf den Höhen des Altiplano eisige Nächte mit Temperaturen von minus 11 Grad aussen und minus 4 Grad im Auto, wird es tagsüber durch die Kraft der Sonne wieder angenehm warm mit Temperaturen um die 20 Grad. Je weiter wir in Richtung Osten fahren, umso mehr fahren wir aus den Anden heraus und desto mehr steigen die Temperaturen an. Auf der Ruta de Che Guevara durchqueren wir das Tal des Río Grande. Dieses Tal liegt zwischen zwei Bergketten und ein 39 Grad heisser Wind fegt wie ein Hitzesturm durch das ausgetrocknete Valle. So erlebt Verena während ihrem 3wöchigen Bolivien-Urlaub Temperaturunterschiede von bis zu 50 Grad Celsius. Das nennt man extrem-holidays. Ebenso mit den Höhenunterschieden. Verena landet auf einer Höhe von 4’100 MüM, fährt mit uns durch die Anden auf Höhen bis zu 4’700 Metern, um dann bei Santa Cruz bei starker Hitze und nur noch 380 MüM ins Flugzeug zurück nach Europa zu steigen. Extrem, extrem. Ganz zu schweigen von der Flora und Faune der verschiedenen Klimazonen die wir während der drei Wochen durchfahren.






Die Jesuiten-Missionen der Chiquitos


Nachdem uns unsere Nichte Verena in Santa Cruz leider wieder verlassen hat, ziehen wir alleine weiter in Richtung Osten. Bevor wir nach Brasilien ausreisen, wollen wir noch die sog. Missions-Route fahren. Eine 600 Kilometer lange Strecke im tropischen Osten Boliviens, an der entlang man 7 ehemalige, schön restaurierte Jesuiten-Missionen besichtigen kann. Die Restauration der Klöster fand in den 1970er und 1980er Jahren unter der Leitung des Schweizer Architekten Hans Roth statt. Die Menschen hier freuen sich sehr über unseren Besuch, schon alleine aus dem Grund, weil Jan ebenfalls ein Schweizer ist. 

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Uns wird von Einheimischen bestätigt, dass die Schweizer sehr gescheite Menschen sind und viel handwerkliches Geschick besitzen. Ich hab doch gewusst, dass ich mir einen guten Mann rausgesucht habe… Seit 1990 gehören die Missionen von Chiquitos zum UNESCO-Welterbe. Einen Besuch derselben können wir jedem Reisenden nur empfehlen. Nicht nur der schönen, meist aus Holz gestalteten Kirchen wegen, nein auch wegen der tropischen Landschaft, die man auf dieser Route durchquert. Ein zusätzliches und ganz besonderes Highlight bei den Missionen ist es, wenn man die Glocken läuten hört. Zum ersten Mal seit Monaten, oder schon seit Jahren…? … hören wir richtig schönes Glockengeläut. Kein blechernes Scheppern wie man es so häufig in Lateinamerika vernehmen kann, sondern den herrlichsten Klang von echt gegossenen wohlklingenden Kirchenglocken. Schon erstaunlich wie man gewohnte Klänge plötzlich anders wahrnimmt, wenn man sie schon lange nicht mehr gehört hat.

Bis auf den Altar sind die Kirchen meist ohne Prunk                Bei den Kirchen stehen Türme mit richtigen Glocken

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Wir verlassen die hohen Anden


Seit wir Ende Januar in Argentinien an die hohen Anden gestossen sind, begleiten uns diese Berge auf unserer Fahrt durch Südamerika. Während 7 Monaten fahren wir über hohe Pässe, durchqueren tiefe Schluchten, begegnen schönen Vulkanen und entdecken tolle Salzseen und Lagunen. Kleinkamele wie die Vicuñas, Guanakos, Alpakas und natürlich Lamas gehören für uns zum alltäglichen Landschaftsbild. Die Anden sind eine nicht zu unterschätzende und auch anstrengende Naturschönheit. Das raue Klima mit Eiseskälte, häufig starkem Wind und der dennoch brennenden Sonne lässt die Gesichtszüge der Andenbewohner hart erscheinen. Auch für unser Fahrzeug sind die hohen Anden eine Herausforderung. Unser Indi muss unter Sauerstoffmangel steile Strassen hochkriechen, der feine Staub und Sand auf all den Pisten setzt dem Motor zu und füllt sämtliche Luftfilter und auch den Innenraum des Sprinters. Die eisige Kälte lässt ihn einfrieren und die holprigen Strassen machen den Stossdämpfern arg zu schaffen. Der schlechte Diesel tut noch sein Übriges dazu. Aber unser Reisemobil (obwohl kein Landi, kein Unimog, kein MAN 4x4, … nur ein hundskomuner Sprinter ;-) legt hier seine Meisterprüfung als Expeditionsmobil ab. Wir sind ja so stolz auf unseren Indi.

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Mit Wehmut nehmen wir nun Abschied von dieser gewaltigen Landschaft. Bis wir im Süden wieder an diese Bergkette der Anden stossen, werden die grossen Höhen geschmolzen sein. Für uns sind die hohen Anden die beeindruckendsten Berge während unserer Reise.




Und dann hat es nochmals - passend zu den kalten Tagen - ein Raclette gegeben. Dieses mal von anfang an gleich auf dem Grill (Kerzenlichter von Ikea auf 4’000  Meter brennen ja nicht).






Neues Rätsel „höchstgelegene Hauptstadt

Die Formulierung der Fragestellung ist einfach: welches ist die höchstgelegene Landeshauptstadt der Welt. Und um es ein wenig einfacher zu machen - nur eine Antwort ist korrekt:

A: La Paz (Bolivien)
B: Quito (Equador)
C: Potosi (Bolivien)
D: Bogota (Kolumbien)
E: Sucre (Bolivien)
F: 
Lhasa (Tibet / China)


Wir hoffen auch dieses Mal auf eine rege Beteiligung am Rätsel.

Bitte um Anwort via eMail 
oder  Kontaktformular mit dem Betreff „Rätsel“ 




Lösung zum Rätsel „Blinker"

Wir haben viele Einsendungen mit Lösungsvorschlägen erhalten. Vielen Dank für die rege Teilnahme. Leider, leider hat niemand die korrekte Lösung vorgeschlagen. Die korrekte Antwort war nicht einfach zu finden, da diese doch eigentlich unglaublich ist. Die Krux an der Geschichte liegt an der Mehrfachauswahl - nicht eine Absicht ist korrekt, sondern gerade deren drei. Schätzt man die Absicht des Vordermanns falsch ein kann es auch recht schnell krachen. Ein Blinker links kann heissen, dass man überholen soll, oder eben links abbiegen oder - wenn man Pech hat - ist halt nur der rechte Blinker defekt. Man kann sich die Komplikation bei falscher Einschätzung vorstellen. Für Ausländer wie wir wird es dann schwierig mit der rechtlichen Auseinandersetzung. Das einfachste: bezahlen und Regelung ohne Polizei, unabhängig ob man sich im Recht fühlt.


Man stellt sich foglende Situation im Verkehr von Peru vor: 

Der linke Blinker des vorausfahrenden Fahrzeuges blinkt. Welches Signal gibt oder welche Absicht hat der Fahrer dieses Fahrzeuges?

A: der Fahrer zeigt an, dass ich überholen kann                 - korrekt
B: der Fahrer will links abbiegen                               - korrekt
C: der Fahrer will stoppen
D: der Warnblinker ist an                                       - korrekt
   (nur der rechte Blinker des Fahrzeuges funktioniert nicht)











Plan September:

Ausreise nach Brasilien. Eh es für uns endgültig nach Patagonien geht, wollen wir noch den Süden des 200’000 qkm grossen Sumpfgebietes Pantanal kennen lernen. Unser Weg wird uns über Paraguay weiter nach Argentinien führen. Noch im September wollen wir auf der Halbinsel Valdés Seelöwen, Pinguine und natürlich Wale beobachten.








Unsere Rekorde  😉

Neue:                                                                                                                                                                                                   

  • höchster Binnensee: Titcacasee mit seinen 3'812 M.ü.M gilt als höchstgeleges kommerziell schiffbares Gewässer der Welt im Juli und August 2017


Bestehende:                                                                                                                                                                                          

  • höchst gelegener Übernachtungsplatz: 4’520 M.ü.M beim Rainbow-Mountain - Nähe Cusco, Peru am 28.7.2017 
    (alter Wert: 4’340 M.ü.M. am Südufer der Laguna Verde, Reserva Nacional de Fauna Andina „Eduardo Avaroa" (Ruta Laguna), Bolivien)
  • tiefster Canyon: Cañón de Cotahuasi, Peru mit einer Tiefe von ca. 3’350 Metern am 19. bis 21. Juni 2017
  • höchster Punkt mit Indi: 5’033 M.ü.M. am Zoll Apacheta, Ruta Laguna, Bolivien am 14.5.2017 (alter Wert: 4’849 M.ü.M. am Pass bei Vilavila - Nähe Cusco, Peru)
  • kälteste Nacht: minus 11° C bei den Geysiren von El Tatio, San Pedro de Atacama - Chile am 28.4.17 (alter Wert: minus
    7,5° C an der Laguna zwischen Guandacol und Laguna Brava, Argentinien beim Paso Pircas Negras)
  • die grösste Weitsicht: 233 Km von Ruta B-245 - Machuca, Nähe Geysiren von El Tatio zum Vulkan Llullaillaco mit seinen 6’739 M.ü.M - Chile am 28.4.17 (alter Wert: 159 km vom Mt. Rainer - WA (4’392 M.ü.M.) zum Mt. Hood - OR (3’402 M.ü.M.) - USA)
  • höchster gesichteter Vulkan: der Nevado Ojos del Salado mit 6’891 M.ü.M. beim Paso San Francisco (Arg/Chile) am 22.3.2017
  • grösste Ansammlung an Vulkankegeln: Reserva Provincial La Payunia, Malargüe, Argentinien. Ca. 800 Vulkankegeln sind in der Gegend südlich von Malargüe verteilt.
  • höchster gesichteter Berg/Bergspitze: der mit 6’962 M.ü.M. höchste Berg von Amerika heisst Aconcagua und liegt in den Anden auf der Grenze zwischen Argentinien und Chile, d.h. an der Passstrasse von Mendoza nach Santiago (alter Wert: der 6’788 Meter hohe Huascaran Sur in der Cordillera Blanca, Peru)
  • heissester Tag: 44° C Schattentemperatur am 21.1.17 auf der Routa RN142 zwischen San Juan und Mendoza, Argentinien  (alter Wert: 41,5° C am 22.4.16 in der Nähe von Liberia, Costa Rica)
  • östlichster Punkt unserer Reise: S 22° 56’ 57.5’ / W 43° 09’ 22.9’’ am 19.11.16
  • minimalste Zeitverschiebung nach Hause: 3 Stunden im Osten von Brasilien (dank der Sommerzeit)
  • höchster WasserfallCatarata Gocta mit 771 Metern ist der weltweit 3. höchster Wasserfall - Nähe Chachapoya, Peru
  • höchster Punkt zu Fuss: 5’067 M.ü.M. am 27. Juli 16 am Vulkan Chimborazo - Schutzhütte 2, Ecuador;  (alter Wert: Vulkan Puracé, Kolumbien)
  • wenigsten gefahrenen Autokilometern: Monat Mai 2016 mit nur 1’387 km (Panama und Cartagena) 
  • maximale Temperatur im Indi: 40.5°C am (alter Wert: 37.5° C am 9.6.15 in Helena MT, USA)
  • längster Aufenthalt an einem Ort: 18 Nächte im März/April 2016 am Pasaj Cap bei Pierre, Lago di Atitlán - Guatemala 
    (alter Wert: Santa Elena, Atotonilco el Alto - Mexico (bei Charly) vom 25.12.15 - 5.1.16)
  • weltweit grösster Kratersee der Welt: Mono Lake - CA mit ca. 150 km2
  • der längste beobachtete Güterzug: 168 Kohlewaggons in Canmore AB der Canadien Pacific Railway am 15.6.15
    (alt: 128 Waggons)
  • nördlichster Punkt unserer Reise: N 68° 25' 3’’ / W 133° 45’ 31’’ (über dem Polarkreis mit N 66° 33’) am 3.7.15
  • westlichster Punkt unserer Reise: N 59° 46’ 27“ / W 151° 52’ 2“ (Anchor Point, Kenai-Peninsula AK) am 28.7.15
  • maximale Zeitverschiebung nach Hause: 10 Stunden in Alaska
  • das am längsten dauernde Sonnenlicht: 24 Stunden in Inuvik - NT
  • näher an Russland als von zu Hause aus: ca. 1’000 Km Luftlinie in Alaska
  • ein leckeres Eis essen möglichst weit weg von der Zivilisation: am Yukon River in Eagle - Alaska, wirklich am A… der Welt am 16.7.15
  • die höchste Dichte an reisenden Schweizer: mindestens 6 Autos auf dem Dempster Highway gleichzeitig im Juli 2015
    (geschätzt: über 75% der reisenden Europäer! )
  • längster erzwungener Reisestopp: 5 Tage wegen Notlauf-Modus des Motorenmanagments des Indi in Dawson City YT im Juli 2015




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